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Ein Leben für den Hufbeschlag - Tiho Bibliothek elib - Tierärztliche ...

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Freie“ hervor. Auch dass die größeren Kadaverteile bei <strong>den</strong> Sektionen auf<br />

dem Bo<strong>den</strong> abgelegt wer<strong>den</strong> mussten und die Stu<strong>den</strong>ten in der sich<br />

absondern<strong>den</strong> Flüssigkeit stan<strong>den</strong>, stellte eine enorme Infektionsgefahr dar<br />

(Westhues zit. n. Anonym 1949, 15-16). Außerdem bereitete die große<br />

räumliche Trennung von Oberwiesenfeld und Fakultätsgelände Probleme,<br />

da der Weg „wenigstens 1 Stunde“ betrug und „der Weg zum Schlachthof<br />

wiederum eine Stunde“ (Westhues zit. n. Anonym 1949, 17-18). „Ganze<br />

Institute (Nahrungsmittelkunde, Parasitologie) fehlen der Fakultät überhaupt,<br />

ebenso ein landwirtschaftliches Lehrgut. [...] <strong>Ein</strong>e Verlegung der<br />

Fakultät nach auswärts oder gar die Lostrennung von der Universität<br />

lehnen alle Teilnehmer der Sitzung einstimmig ab“ (Anonym 1949, 25-26).<br />

Trotzdem wurde in <strong>den</strong> nächsten Jahren versucht, ein geeignetes baureifes<br />

Gelände oder ein fertiges Gebäude zu fin<strong>den</strong>, das die <strong>Tierärztliche</strong> Fakultät<br />

aufnehmen konnte. Die Errichtung der Fakultät auf einem neuem Gelände<br />

scheiterte an <strong>den</strong> astronomischen Kosten von 30 Millionen DM, die da<strong>für</strong><br />

veranschlagt wur<strong>den</strong>. Die bisherige Trennung in einen Komplex am Oberwiesenfeld,<br />

der die Anatomie und zwei Kliniken enthielt, und in einen<br />

zweiten Komplex an der Veterinärstraße mit Physiologie, Pathologie und<br />

anderen Instituten schien auf Dauer untragbar, ganz zu schweigen von<br />

weiteren Bauten an einer dritten Stelle. So blieb nur der Wiederaufbau an<br />

der Königinstraße. Dazu war aber die Hinzunahme der Hofbaumschule<br />

Voraussetzung und die Existenz der Fakultät hing nun von der<br />

Bereitstellung der Hofbaumschule als Baugelände ab. Dekan Demoll<br />

wollte ansonsten die Schließung der Fakultät beantragen, da im bisherigen<br />

Rahmen <strong>den</strong> Stu<strong>den</strong>ten nicht das geforderte Wissen vermittelt wer<strong>den</strong><br />

konnte. Daraufhin wur<strong>den</strong> ERP-Mittel 154 zur Errichtung von zwei Kliniken<br />

zugesichert (BayHStA MK 69128).<br />

In einer Verhandlung zwischen der Verwaltung der Staatlichen Schlösser,<br />

Gärten und Seen, dem Kultusministerium, dem Universitätsbauamt und<br />

Prof. Demoll wurde die Abgabe des umstrittenen Geländes an die Fakultät<br />

erwirkt, allerdings mit der Auflage, dass <strong>für</strong> später notwendige Erweiterungen<br />

der Fakultät kein weiteres Gelände des Englischen Gartens in<br />

Anspruch genommen werde. Demoll versicherte, das Gelände der Hofbaumschule<br />

decke auf absehbare Zeit, „etwa auf 100 Jahre hinaus“, <strong>den</strong><br />

Bedarf der <strong>Tierärztliche</strong>n Fakultät. Demoll forderte zusätzlich noch die<br />

Verlegung der <strong>Hufbeschlag</strong>schule, die dem Landwirtschaftsministerium<br />

154 Im Rahmen des ERP (European Recovery Program), des so genannten Marshallplans,<br />

erhielten die veterinärmedizinischen Bildungsstätten in Deutschland später 1,5 Millionen DM<br />

und München mit 800 000 DM <strong>den</strong> größten Anteil davon (Schweizer 2002, 86).

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