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Ein Leben für den Hufbeschlag - Tiho Bibliothek elib - Tierärztliche ...

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Mit der Entschließung Nr. V 350004 vom 26. August 1947 wandelte das<br />

Bayerische Staatsministerium <strong>für</strong> Unterricht und Kultus „auf Antrag der<br />

<strong>Tierärztliche</strong>n Fakultät [...] die ao. Professur <strong>für</strong> Hufkrankheiten in eine<br />

solche <strong>für</strong> Fleischbeschau“ um. Das Institut <strong>für</strong> Hufkunde wurde der<br />

Chirurgischen Tierklinik angegliedert. So konnte die Fakultät keine<br />

<strong>Ein</strong>satzmöglichkeit <strong>für</strong> Professor Jöchle mehr fin<strong>den</strong> (PrivAWJ 1953) und<br />

er bemühte sich um die Leitung der <strong>Hufbeschlag</strong>schule.<br />

Der ehemalige Chef der Heereslehrschmiede München, Generalveterinär<br />

Dr. Walter Richter, bewarb sich ebenfalls <strong>für</strong> die Leitung der Münchner<br />

<strong>Hufbeschlag</strong>schule, was Jöchle sehr erboste. <strong>Ein</strong>e Zusammenarbeit mit<br />

Richter an der Staatlichen <strong>Hufbeschlag</strong>schule München und Jöchle als<br />

Fachberater <strong>für</strong> <strong>Hufbeschlag</strong> in Oberbayern wäre nicht zu umgehen<br />

gewesen, insbesondere, da sich auch die Büroräume des Fachberaters in<br />

der <strong>Hufbeschlag</strong>schule befan<strong>den</strong>. Dass eine solche Situation <strong>für</strong> Jöchle<br />

untragbar schien, war wohl auf <strong>den</strong> Zwischenfall an der Heereslehrschmiede<br />

1939 61 zurückzuführen. Da die Professur <strong>für</strong> Hufkunde nun<br />

endgültig eingezogen war, kämpfte Professor Jöchle noch verbitterter um<br />

die Position des Leiters der Staatlichen <strong>Hufbeschlag</strong>schule, die ihm nach<br />

seiner langjährigen Tätigkeit dort und <strong>den</strong> Vorkriegsverträgen auch<br />

zustand. Schon vor dem Krieg wurde ihm als Professor und Vorstand des<br />

Instituts <strong>für</strong> Hufkunde auch die Leitung der Staatlichen <strong>Hufbeschlag</strong>schule<br />

schriftlich zugesichert, aber wegen der <strong>Ein</strong>berufung Jöchles nicht mehr<br />

vollzogen (PrivAWJ, Jöchle, H. 1948). In einem Schreiben von 1948<br />

begründete er darüber hinaus:<br />

„Ich halte meine Bewerbung um die Leitung der Staatlichen<br />

<strong>Hufbeschlag</strong>schule auch deshalb <strong>für</strong> berechtigt, weil ich <strong>den</strong> ganzen<br />

Betrieb dort von A-Z kenne und die Instandsetzung der einschlägigen<br />

Gebäude noch im Jahre 1945 unter persönlichen Opfern<br />

durchgeführt habe. Ausserdem besteht mit der Leitung der<br />

Staatlichen <strong>Hufbeschlag</strong>schule die Möglichkeit, falls die Professur<br />

wirklich nicht mehr besetzt wer<strong>den</strong> sollte, die genannten Fächer (=<br />

Theorie des <strong>Hufbeschlag</strong>es und Hufkrankheiten) wenigstens im<br />

Lehrauftrag zu vertreten, da bei völliger Loslösung dieser<br />

Disziplinen von der Staatlichen <strong>Hufbeschlag</strong>schule und deren<br />

<strong>Ein</strong>richtungen die Ausbildung des tierärztlichen Nachwuchses auf<br />

diesem Gebiete die schwerste <strong>Ein</strong>busse erlei<strong>den</strong> müsste“ (PrivAWJ,<br />

Jöchle, H. 1948).<br />

61 Siehe Kap. 2.6 und 4.4.

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