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Ein Leben für den Hufbeschlag - Tiho Bibliothek elib - Tierärztliche ...

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1.1 Forschungsstand<br />

15<br />

Das Thema „Tiermedizin im Nationalsozialismus“ ist nach wie vor wenig<br />

bearbeitet (vgl. Schäffer, Brumme 1998, 13-21), auch wenn sich in <strong>den</strong><br />

letzten Jahren auf diesem Gebiet einiges getan hat. Grundlegende Werke<br />

sind der Tagungsband „Veterinärmedizin im Dritten Reich“ der Fachgruppe<br />

Geschichte der Veterinärmedizin der Deutschen Veterinärmedizinischen<br />

Gesellschaft 3 und die in der Folge der Tagung entstan<strong>den</strong><br />

Dissertationen zu dieser Thematik, die sich unter anderem mit der<br />

<strong>Tierärztliche</strong>n Hochschule Hannover im Nationalsozialismus (Schimanski<br />

1997) oder mit der Problematik der jüdischen Tierärzte im Deutschen<br />

Reich (Möllers 2002) beschäftigt haben. Auch die Geschichte der<br />

veterinärmedizinischen Fakultäten in Gießen (1933-1957) und Leipzig<br />

(1933-1945) wurde in zwei Dissertationen erfasst (Orlob 2003; Riedel<br />

2004).<br />

Die Geschichte der <strong>Tierärztliche</strong>n Fakultät der LMU München zur Zeit des<br />

Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit ist in der offiziellen<br />

Geschichtsschreibung der Fakultät bisher kaum bearbeitet wor<strong>den</strong> 4 . Die<br />

wenigen vorhan<strong>den</strong>en Berichte bestehen vor allem aus Auflistungen der<br />

Lehrstuhlbesetzungen und der Gebäudeschä<strong>den</strong> nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg und sie mün<strong>den</strong> in die Darstellung des Wiederaufbaus der<br />

<strong>Tierärztliche</strong>n Fakultät, verbun<strong>den</strong> mit hagiographischen Würdigungen der<br />

daran beteiligten Personen (Pschorr 1950; Westhues 1965; Boessneck<br />

1965; Boessneck 1972). Lediglich blumig umschreibende Zitate befassen<br />

sich mit der Schließung der Fakultät 1939 und deren Grün<strong>den</strong>. Eichhorn<br />

(1951, 74-75) berichtet in seiner Dissertation, das Reichserziehungsministerium<br />

habe eine möglichst große Anzahl von Hochschulen schließen<br />

wollen, und die <strong>Tierärztliche</strong> Fakultät München konnte trotz Überfüllung<br />

der anderen tierärztlichen Bildungsstätten und vielfältiger Bemühungen<br />

während des Krieges nicht wiedereröffnet wer<strong>den</strong>. In der Festschrift zur<br />

200-Jahrfeier der Fakultät wird die Zeit des Nationalsozialismus nur kurz<br />

in Form eines Zeitzeugenberichts abgehandelt (Gylstorff 1990, 31-37) 5 .<br />

Dabei wird die Berufung Jöchles auf <strong>den</strong> Lehrstuhl <strong>für</strong> Hufkunde anstelle<br />

3 „Veterinärmedizin im Dritten Reich“, 5. Tagung der Fachgruppe Geschichte der<br />

Veterinärmedizin der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft am 14.-15.11.1997 in<br />

Hannover. – Publiziert von Johann Schäffer (Hrsg. 1998): Veterinärmedizin im Dritten Reich,<br />

5. Tagung der DVG-Fachgruppe Geschichte der Veterinärmedizin, 1997. Verlag der Deutschen<br />

Veterinärmedizinischen Gesellschaft, Gießen.<br />

4 Vgl. Heiber 1994, 204. Da Heiber eine Vielzahl an Universitäten beschreibt, kann er<br />

naturgemäß nur einen Überblick verschaffen, aber nicht auf die Details eingehen.<br />

5 Augenzeugenbericht. Vgl. Schäffer, Gunther 1998, 278.

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