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Ein Leben für den Hufbeschlag - Tiho Bibliothek elib - Tierärztliche ...

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183<br />

und drei Monate. Außerdem kostete es Kölbl sein Amt und seine Pension<br />

(Heiber 1992, 539-540; Heiber 1994, 764-765). 126<br />

Der Mediziner Philipp Broemser wurde von der Medizinischen Fakultät<br />

vorgeschlagen und Dozentenschaft und Dozentenbund schlossen sich an.<br />

Er genoss „in hohem Maße das Vertrauen der Partei“ und war<br />

Parteigenosse seit Mai 1937. So wurde Broemser zum 1. November 1938<br />

neuer Rektor. Doch schon am 11. November 1940 starb Broemser „nach<br />

mehrwöchiger Krankheit“. In <strong>den</strong> Akten ist über seine Amtszeit kaum<br />

etwas zu fin<strong>den</strong> (Heiber 1994, 214-215).<br />

Bei <strong>den</strong> darauf folgen<strong>den</strong> Berufungsverhandlungen war auch wieder Wilhelm<br />

Ernst mit im Spiel (Heiber 1994, 215). Doch schließlich schlug Ernst,<br />

der als Prorektor das Rektorat übernommen hatte, Walther Wüst und <strong>den</strong><br />

Juristen Marian San Nicolò als Kandidaten vor. Schließlich wurde Wüst<br />

auserkoren und die Anfragen des Reichserziehungsministeriums zu Wüst<br />

bei verschie<strong>den</strong>en Parteigrößen ließen <strong>den</strong> SS-Standartenführer als <strong>den</strong><br />

besseren Kandidaten erscheinen. Wüst war seit Oktober 1935 or<strong>den</strong>tlicher<br />

Professor <strong>für</strong> „arische Kultur- und Sprachwissenschaft“ und Direktor des<br />

gleichnamigen Instituts (Seifert 1972, 358; Heiber 1994, 224). 127 Nach<br />

seiner Ernennung zum Rektor am 12. März 1941 ersetzte er Ernst bald<br />

durch <strong>den</strong> Physiologen Friedrich von Faber, <strong>den</strong> bisherigen Dekan der<br />

Naturwissenschaftler. Wüst war im „Ahnenerbe“ tätig, wo er auch die<br />

Bekanntschaft Himmlers machte. Er blieb bis Kriegsende Rektor der LMU<br />

(Heiber 1994, 216-217, 220, 232).<br />

Die Dekane und Senatoren <strong>für</strong> das Studienjahr 1933/34 waren noch<br />

ordnungsgemäß gewählt wor<strong>den</strong>. Prof. Johannes Nörr war als Dekan der<br />

<strong>Tierärztliche</strong>n Fakultät vorgesehen. Doch die Wahlvorgänge wur<strong>den</strong> am<br />

28. Juni 1933 gestoppt. Der Rektor zog es vor, Anton Stoß jun. als Dekan<br />

der <strong>Tierärztliche</strong>n Fakultät einzusetzen (Böhm 1995, 152, 158-159).<br />

Mit dem neuen Reichsgesetz zur Hochschulverfassung von 1935 fan<strong>den</strong><br />

endgültig keine Rektor- und Dekanatswahlen mehr statt, sondern die<br />

„Führer der Hochschulen“, die auch viele Senatsrechte erhalten hatten,<br />

126<br />

„Professor Dr. Wilhelm Ernst wird <strong>für</strong> seine Vernehmung als Zeuge in dem Verfahren<br />

gegen Professor Dr. Kölbl wegen widernatürlicher Unzucht von der Verpflichtung zur<br />

Wahrung des Amtsgeheimnisses [durch das Kultusministerium] entbun<strong>den</strong>“ (BayHStA MK<br />

43573).<br />

127<br />

Walther Wüst war von 1935 bis 1940 Dekan der Philosophischen Fakultät der LMU<br />

München (Seifert 1972, 358).

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