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Ein Leben für den Hufbeschlag - Tiho Bibliothek elib - Tierärztliche ...

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33<br />

Mehrheit zunehmend feindlich gegenüber“ (Seifert 1972, 330). Das führte<br />

zu regem Zulauf bei <strong>den</strong> diversen Freikorps.<br />

Die Mitglieder des Freikorps Epp (darunter Stu<strong>den</strong>ten, Bundesbrüder und<br />

Kriegsteilnehmer) hatten sich schon früher, erzürnt über die Misswirtschaft<br />

der Soldatenräte, dem „Obersten von Epp“ angeschlossen (Dinglreiter<br />

1919, 40). Der hatte in Ohrdruf in Thüringen, unterstützt von <strong>den</strong><br />

„Preußen“, ein Lager errichtet, um sich gegen die Soldatenräte in Bayern<br />

zu rüsten. Doch noch betrachtete der Militärminister Bayerns die Freikorps<br />

als „Hochverräter“. So verging einige Zeit, bis der Reichswehrminister<br />

Noske das <strong>Ein</strong>greifen der Freikorps erbat (Dinglreiter 1919, 40). Die<br />

Freikorps, die Ministerpräsi<strong>den</strong>t Hoffmann aufmarschieren ließ, „waren<br />

nicht nur entschie<strong>den</strong> antikommunistisch gesinnt, sondern rekrutierten sich<br />

größtenteils aus militanten Antidemokraten und Rassisten“, zu einem guten<br />

Teil ausgediente Soldaten. Das wichtigste Bayerische Freikorps wurde von<br />

Franz Ritter von Epp geführt. Er unterhielt Kontakte zur Thule-<br />

Gesellschaft, die mit Geld und Kampfwilligen die Anti-Revolutionstruppen,<br />

die sich außerhalb Münchens sammelten, unterstützte. Trotz allem<br />

musste Hoffmann, entgegen seiner Überzeugung, die Hilfe des Reichs<br />

erbitten. Der Reichswehrminister schickte 20.000 Mann, darunter ein<br />

großer Anteil Preußen (Large 1998, 154).<br />

Per Bahn ging es in Richtung Bayern und dann wurde marschiert. Am<br />

1. Mai erreichte das Freikorps München. Auf dem Marsch durch die<br />

Ortschaften wur<strong>den</strong> die Truppen von der Bevölkerung begeistert begrüßt.<br />

Von <strong>den</strong> Münchner Bürgern, die aufs Land geflohen waren, hatte man sich<br />

Verstärkung erhofft, doch die meisten beschränkten ihre Unterstützung auf<br />

heftiges Winken (Dinglreiter 1919, 40). Hans Jöchle war wohl einer<br />

derjenigen, die sich am 1. Mai dem Freikorps anschlossen 19 (MKr OP<br />

15233). Während der Kämpfe hatten sich die Räte zu Gewalttaten<br />

hinreißen lassen, unbeteiligte Geiseln wur<strong>den</strong> erschossen (Cornelissen,<br />

Holzbauer 1988, 27). Nun schlugen die „Weißen“ zurück. Die<br />

Häuserblocks wur<strong>den</strong> systematisch durchsucht und entwaffnet, mit <strong>den</strong><br />

„Roten“ wurde „kurzer Prozess gemacht. Her - und ab an die Wand“<br />

(Dinglreiter 1919, 41) 20 . Bis zum 31. August 1919 war Jöchle beim Stab<br />

der zweiten Abteilung des Ersten Artillerie-Regiments des Freikorps Epp<br />

(Bayerisches Schützenkorps) (MKr OP 15233).<br />

19 Nach einem Vormerkungsbogen aus der Personalakte des Akademischen Senats zu Jöchle<br />

trat er bereits am 22. April 1919 dem Freikorps bei (UAM E-II-1898).<br />

20 Darstellung eines Mitkämpfers des Freikorps und Mitglied der Burschenschaft Apollo in<br />

der Philisterzeitung der Su<strong>den</strong>tenverbindung „Apollo“ vom Oktober 1919.

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