26.10.2012 Aufrufe

Ein Leben für den Hufbeschlag - Tiho Bibliothek elib - Tierärztliche ...

Ein Leben für den Hufbeschlag - Tiho Bibliothek elib - Tierärztliche ...

Ein Leben für den Hufbeschlag - Tiho Bibliothek elib - Tierärztliche ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

55<br />

Lehr- und Beaufsichtigungspersonal. Außerdem bestehe <strong>für</strong> Dr. Jöchle die<br />

Aussicht, entweder in <strong>den</strong> Wanderlehrbetrieb <strong>für</strong> Huf- und Klauenkunde<br />

oder im Bereich der Pferdezucht aufgenommen zu wer<strong>den</strong>, wobei ihm in<br />

bei<strong>den</strong> Fällen eine längere Betätigung am Institut <strong>für</strong> Hufkunde sehr zugute<br />

komme, zumal hier Bewerber mit Spezialausbildung benötigt wür<strong>den</strong><br />

(BayHStA MK 69645).<br />

Die Anstellung im Gestütswesen fiel Sparmaßnahmen zum Opfer: <strong>Ein</strong><br />

Tierarzt, dessen Stelle im Landwirtschaftsministerium abgebaut wurde,<br />

musste untergebracht wer<strong>den</strong> und bekam <strong>den</strong> Jöchle in Aussicht gestellten<br />

Posten. Es bestand aber immer noch die Aussicht, Nachfolger des bald 60<br />

Jahre alten und kränklichen Kreiswanderlehrers <strong>für</strong> <strong>Hufbeschlag</strong> in<br />

Oberbayern oder Vorstand einer <strong>Hufbeschlag</strong>schule zu wer<strong>den</strong> und nicht<br />

als überalterter Assistent an der Universität zu en<strong>den</strong>. Unter Hinweis auf<br />

Tüchtigkeit und Pflichteifer stellte Moser auch die Vorteile <strong>für</strong> das Institut<br />

durch das Verbleiben Jöchles dar und fügte hinzu, Jöchle sei auch<br />

langjähriger Kriegsteilnehmer und Frontsoldat auf <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en<br />

Kriegsschauplätzen gewesen. Da konnte das Ministerium wohl nicht<br />

umhin, <strong>den</strong> Vertrag um ein halbes Jahr zu verlängern.<br />

Doch der Kreiswanderlehrer <strong>für</strong> <strong>Hufbeschlag</strong> war zäh, und so bat Professor<br />

Moser im Februar 1927 wieder um eine „Weiterverwendung auf ein<br />

weiteres Jahr“, mindestens jedoch bis 1. November 1927. Neben <strong>den</strong><br />

üblichen Argumenten führte er an, eine Entlassung würde <strong>für</strong> Jöchle<br />

„Stellenlosigkeit und schwere wirtschaftliche Bedrückung bedeuten“.<br />

Außerdem werde der Betrieb an der <strong>Hufbeschlag</strong>schule durch die neuen<br />

Ausbildungsbestimmungen <strong>für</strong> Hufschmiedemeister auf das Höchstmaß<br />

gesteigert und zudem solle sich das Institut auch an der Handwerkerausstellung<br />

1927 beteiligen, was einige zusätzliche Arbeit bedeutete. Und<br />

dann die schwerwiegen<strong>den</strong> Argumente „Kriegsteilnehmer“ und „Frontsoldat“.<br />

So verblieb Jöchle bis zu seiner Anstellung als Kreiswanderlehrer<br />

<strong>für</strong> <strong>Hufbeschlag</strong>, also bis zum 15. Oktober 1927, an der Universität<br />

(BayHStA MK 69645; UAM Sen-I-145).<br />

Im Oktober 1926 hatte sich Hans Jöchle <strong>für</strong> eine international ausgeschriebene<br />

Lehrstelle an der Königlichen <strong>Tierärztliche</strong>n Hochschule in<br />

Stockholm beworben. Er war sogar bereit, sich da<strong>für</strong> der schwedischen<br />

Approbationsprüfung zu unterziehen und verbrachte einige Zeit damit,<br />

Schwedisch zu lernen. Diese Stelle wurde aber 1927 mit einem<br />

schwedischen Tierarzt besetzt (PrivAWJ 1926; Jöchle, W. 2005, schriftl.<br />

Mitt.).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!