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Ein Leben für den Hufbeschlag - Tiho Bibliothek elib - Tierärztliche ...

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„Der Rektor [...] ist der Auffassung, daß die Professur nicht aufgegeben<br />

wer<strong>den</strong> soll. Der Reichstierärzteführer teilt diese Ansicht.<br />

Mangels geeigneter Persönlichkeiten kann der übliche Dreiervorschlag<br />

nicht gemacht wer<strong>den</strong>. Für die Professur kommt nach <strong>den</strong><br />

Berichten des Dekans und des Rektors nur der derzeitige Vertreter<br />

Landwirtschaftsrat Dr. med. vet. Jöchle in Betracht. Er hat sich<br />

während der Vertretungszeit durchaus bewährt. Ich bitte mich daher<br />

zu ermächtigen, mit Dr. Jöchle Berufungsverhandlungen zu führen“<br />

(BayHStA MK 69637, 1938).<br />

Die Frage der Vorstandschaft der Zivillehrschmiede wurde wieder aufgeworfen.<br />

Dr. Mennel bemühte sich eifrig darum, hatte aber außer seiner<br />

Promotionsarbeit keine wissenschaftlichen Leistungen nachzuweisen. Als<br />

dann noch bekannt wurde, dass Dr. Mennel „durch Heirat jüdisch versippt“<br />

sei und aus dieser Ehe eine Tochter hatte, war <strong>für</strong> ihn das Rennen verloren<br />

(BayHStA MInn 87315).<br />

Am 25. März 1939 teilte das Bayerische Staatsministerium <strong>für</strong> Unterricht<br />

und Kultus dem Reichsminister <strong>für</strong> Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung<br />

mit, dass Jöchle bereit sei, <strong>den</strong> Ruf auf die offene außeror<strong>den</strong>tliche<br />

Professur <strong>für</strong> Hufkrankheiten, Theorie des <strong>Hufbeschlag</strong>s und der<br />

Beschirrungslehre an der <strong>Tierärztliche</strong>n Fakultät der Universität München<br />

anzunehmen. Seine „deutschblütige Abstammung und die seiner Ehefrau“<br />

habe er nachgewiesen. Es folgte eine Aufzählung der Mitgliedschaften in<br />

<strong>den</strong> Parteigliederungen und die besondere Betonung des Fronteinsatzes<br />

und der Teilnahme an <strong>den</strong> Kämpfen des Freikorps Epp. Die Ernennung<br />

zum planmäßigen außeror<strong>den</strong>tlichen Professor wurde zum 1. April 1939<br />

beantragt, erfolgte aber dann doch erst am 14. August 1939 130 (BayHStA<br />

MK 43826).<br />

Dr. Wilhelm Pschorr, Oberregierungsrat im Bayerischen Staatsministerium<br />

des Innern und unmittelbarer Fachvorgesetzter von Hans Jöchle während<br />

seiner Tätigkeit als Landwirtschaftsrat <strong>für</strong> <strong>Hufbeschlag</strong>, schrieb in seinem<br />

Gutachten über Hans Jöchle am 26. November 1945:<br />

„Die Besetzung ging nicht glatt vor sich, da mächtige Gegenspieler<br />

vorhan<strong>den</strong> waren, aber der Zivilist Jöchle wurde doch vorgezogen<br />

130 Im März 1939 muss sich auch der Zwischenfall mit dem Veterinärinspekteur ereignet<br />

haben (siehe Kap. 4.4). Möglicherweise war das der Grund <strong>für</strong> das Hinauszögern der Ernennung.

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