26.10.2012 Aufrufe

Ein Leben für den Hufbeschlag - Tiho Bibliothek elib - Tierärztliche ...

Ein Leben für den Hufbeschlag - Tiho Bibliothek elib - Tierärztliche ...

Ein Leben für den Hufbeschlag - Tiho Bibliothek elib - Tierärztliche ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

265<br />

schlug Schlögl vor, es beim bisherigen Zustand - also die <strong>Hufbeschlag</strong>schule<br />

auf dem Fakultätsgelände - zu belassen (BayHStA MK 69684,<br />

13.4.1954). Doch die Diskussion um die <strong>Hufbeschlag</strong>schule und das<br />

Hufkundeinstitut wurde damit wieder neu entfacht. Auch Westhues bezog<br />

dazu Stellung:<br />

In einem Brief an das Dekanat vom 18. Juni 1954 kritisierte Professor<br />

Westhues die Zweiteilung der Lehre zwischen Chirurgie und Hufkunde,<br />

wobei er dem Institut <strong>für</strong> Hufkunde <strong>den</strong> theoretischen Vortrag zuteilte,<br />

während die Chirurgische Klinik die hufkranken Tiere demonstriere und<br />

operiere. Weiterhin argumentierte er, die Vereinheitlichung von 1945 biete<br />

<strong>den</strong> Studieren<strong>den</strong> eine wesentlich bessere Ausbildung im Bereich der<br />

Pathologie des <strong>Hufbeschlag</strong>s und im Bereich der Huf- und Klauenkrankheiten<br />

im klinischen Unterricht. Auch die Lahmheitsdiagnostik werde nur<br />

in der Chirurgie gelehrt und dort werde hauptsächlich die Forschung<br />

betrieben, wie auch Lehrbücher herausgegeben. Es gäbe in der Westzone<br />

ohnehin keine <strong>Hufbeschlag</strong>schule in Verbindung mit der Universität mehr.<br />

Die <strong>Hufbeschlag</strong>schule diene nur der Ausbildung der Hufschmiede und die<br />

Behandlung von Huf- und Klauenkrankheiten gehöre ohnehin in <strong>den</strong><br />

Aufgabenbereich der Klinik. Für die Ausbildung der Stu<strong>den</strong>ten sei die<br />

Lehre der <strong>Hufbeschlag</strong>schule von geringem Interesse, da sie nicht selbst<br />

<strong>den</strong> <strong>Hufbeschlag</strong> ausführen, sondern lediglich fehlerhaften <strong>Hufbeschlag</strong><br />

erkennen sollten. So sei auch die räumliche Nähe von Universität und <strong>Hufbeschlag</strong>schule<br />

unerheblich (BayHStA MK 69684, 18.6.1954; PrivAWJ<br />

1954).<br />

Daraufhin wurde auch Professor Hans Jöchle um eine Stellungnahme<br />

gebeten. 192 Jöchle entgegnete, dass am Institut <strong>für</strong> Hufkunde besonders im<br />

Rahmen von Übungen, aber auch im Anschluss an die Vorlesungen sehr<br />

wohl der Huf- und Klauenbeschlag, hufkranke Tiere und orthopädische<br />

Maßnahmen demonstriert wür<strong>den</strong>. Auch die Lahmheitsdiagnostik werde<br />

gelehrt, aber dem Fachgebiet entsprechend, nur auf die vom Huf ausgehen<strong>den</strong><br />

Probleme eingegangen. Das hierzu notwendige Material stehe auch nur<br />

in der <strong>Hufbeschlag</strong>schule zur Verfügung, da die Chirurgische Tierklinik ja<br />

nicht einmal eine eigene Schmiede besitze. So meldeten sich seit Jahren<br />

immer wieder Stu<strong>den</strong>ten der Tierheilkunde an der <strong>Hufbeschlag</strong>schule mit<br />

der Bitte, zusehen zu dürfen, weil sie an der Chirurgischen Tierklinik keine<br />

Möglichkeit hätten, die ganze Materie kennen zu lernen. Die Vereinheitlichung<br />

sei 1945 nur unter Ausnutzung der politischen Verhältnisse<br />

192 Dieser Brief vom 21. September 1954 ist im Nachlass Jöchles erhalten.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!