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Ein Leben für den Hufbeschlag - Tiho Bibliothek elib - Tierärztliche ...

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soweit sie nicht saufen, bald einen stattlichen Hof sich erwerben können“<br />

(Koch 1972, 37-38). Das war die weit verbreitete Meinung.<br />

Der Besuch der Universität war mit einigen Opfern verbun<strong>den</strong>, <strong>den</strong>n an<br />

je<strong>den</strong> Professor musste, abhängig von der Stun<strong>den</strong>zahl und Art der Lehrveranstaltung,<br />

ein „Honorar-Betrag mit Dienergeld, Praktikums-Beitrag<br />

und Instituts-Gebühr“ bezahlt wer<strong>den</strong>. Die Beträge variierten zwischen<br />

25,- und 80,- RM pro Semester (PrivAWJ, Kollegienbuch Hans Jöchle<br />

1919). Der Studierende hatte sich zunächst in die <strong>für</strong> die betreffende<br />

Vorlesung oder Übung ausliegende Inskriptionsliste einzutragen. Diese<br />

Listen lagen vom 15. Oktober bis 15. November und vom 15. April bis<br />

zum 15. Mai aus. Die <strong>Ein</strong>tragung in die Inskriptionsliste verpflichtete zur<br />

Bezahlung des Kollegiengeldes <strong>für</strong> die jeweilige Vorlesung oder Übung,<br />

wenn der <strong>Ein</strong>trag nicht bis zu einem Stichtag wieder gestrichen wurde. Die<br />

Ausgabe von Hörsaalkarten, gegebenenfalls mit Platznummern, teilte <strong>den</strong><br />

Hörern bestimmte Plätze zu und ermöglichte <strong>den</strong> Aufruf der Hörer in einer<br />

bestimmten Reihenfolge (PrivAWJ, Kollegienbuch Hans Jöchle 1914-<br />

1919).<br />

Der Kriegsbeginn unterbrach das Studium Jöchles. Nach der deutschen<br />

Kriegserklärung an Russland und Frankreich drängten sich die jungen<br />

Männer vor <strong>den</strong> Rekrutierungsbüros. Im Zuge der allgemeinen Euphorie<br />

konnten sie es kaum erwarten, in <strong>den</strong> Krieg zu ziehen (Large 1998, 82).<br />

Jöchle kam als <strong>Ein</strong>jährig-Freiwilliger zum Dritten Artillerie-Regiment in<br />

München, in dem auch sein Vater und seine Brüder gedient hatten.<br />

Aufgrund des großen Andrangs wurde Jöchle vom Regiment entlassen und<br />

durfte die Truppe seiner Wahl ansprechen, das Erste Bayerische Schwere<br />

Reiter-Regiment am Oberwiesenfeld (Jöchle, W. 2004, mdl. Mitt.).<br />

Der Krieg forderte von Hans Jöchle zweimal die Unterbrechung des<br />

Studiums (PrivAWJ, Jöchle, H. 1951). Er war vom Winterhalbjahr<br />

1914/15 bis einschließlich Winterhalbjahr 1915/16 beurlaubt, weil er im<br />

Heer stand. Erst zur <strong>Tierärztliche</strong>n Vorprüfung, die er am 22. Juli 1916<br />

bestand (MKr OP 15233), wurde er nach München abkommandiert. Daran<br />

schloss sich ein erstes klinisches Semester in Uniform an (Jöchle, W. 2004,<br />

mdl. Mitt). Vom Winterhalbjahr 1916/17 bis einschließlich Winterhalbjahr<br />

1918/19 wurde er erneut beurlaubt, um seinen Heeresdienst abzuleisten<br />

(PrivAWJ, Kollegienbuch Hans Jöchle 1914-1919).<br />

Am 2. August 1914 trat Hans Jöchle als Kriegsfreiwilliger beim Ersten<br />

Schwere Reiter-Regiment der Bayerischen Kavallerie-Division in Mün-

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