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Ein Leben für den Hufbeschlag - Tiho Bibliothek elib - Tierärztliche ...

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163<br />

Doch auch diese <strong>Hufbeschlag</strong>stheorie war auf Dauer nicht haltbar (Wolfer<br />

1948, 277-278).<br />

Dr. Thomas Kratz, selbst Tierarzt und Hufschmied, hält die Angelegenheit<br />

eher <strong>für</strong> <strong>den</strong> allgemein verbreiteten Streit um die <strong>Hufbeschlag</strong>stheorien<br />

zwischen Nord und Süd. Dabei ging es um unterschiedliche Metho<strong>den</strong> des<br />

Ausschnei<strong>den</strong>s, die Fußungstheorie und <strong>den</strong> Fesselstand. Grundlegend<br />

waren aber vor allem persönliche Streitigkeiten, die Unterschiede im<br />

<strong>Hufbeschlag</strong> waren eher unbedeutend. Heute wird versucht, einen<br />

Kompromiss zwischen bei<strong>den</strong> Theorien zu fin<strong>den</strong> (Kratz 2005, mdl. Mitt.).<br />

Letztendlich ist es keinem der Autoren gelungen, allgemein gültige Richtlinien<br />

<strong>für</strong> die Hufzubereitung zu erstellen. Jede hat ihre Schwächen (Vollbach<br />

1954, 27). Es gibt bis heute keine Theorie, die <strong>für</strong> alle Fälle<br />

anwendbar ist. Stanek in Wien (2006, 1015-1016) beispielsweise legt bei<br />

der Hufzubereitung Wert auf eine ungebrochene Zehenachse und strebt an,<br />

„dass der Huf zum Fesselstand passt“. Generell empfiehlt er eine möglichst<br />

„korrekte Gliedmaßen- und Zehenstellung bei planer Fußung“. Die<br />

Trennungen der Begriffe sind in der neueren Literatur nicht mehr so streng.<br />

„Gerade Zehenachse“ und „zum Fesselstand passend“ wer<strong>den</strong> eher<br />

synonym verwendet.<br />

Die Auffassung Staneks stimmt mit der Jöchles, die in seinem Lehrbuch<br />

von 1937 abgedruckt ist, weitestgehend überein 108 :<br />

„Nach Beendigung der Hufzubereitung sollen die Hufe wieder<br />

passend, also frei von Fehlern sein. Dies ist im allgemeinen erreicht,<br />

wenn die Fußung jetzt eine möglichst gleichmäßige ist, die<br />

Zehenachse von der Seite und auch von vorne gerade ist und die<br />

Krone waagerecht liegt“ (Jöchle 1937, 36-37).<br />

Auch nach Vollbach (1954, 24) sind die Grundzüge der Zehenachsentheorie<br />

„heute“ (1954) noch anzuerkennen und „entsprechen im wesentlichen<br />

der Fesselstandstheorie“.<br />

Wilhelm Zieger 109 (1973, 271-272) stellte fest, der Heereshufbeschlag habe<br />

sich bewährt. Es seien keine Fälle bekannt, in <strong>den</strong>en die Truppe durch<br />

schlecht beschlagene oder lahmende Pferde marschunfähig wurde. Auch<br />

108 Jöchle, Hans, und Fritz Stockklausner (1937): Huf- und Klauenpflege. Arbeiten des<br />

Reichsnährstandes. Band 28. Reichsnährstand Verlags-GmbH, Berlin.<br />

109 Wilhelm Zieger war Stabsveterinär an der Heereslehrschmiede Berlin I.

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