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Ein Leben für den Hufbeschlag - Tiho Bibliothek elib - Tierärztliche ...

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2.2 Kriegsstudium<br />

24<br />

Schon 1892 stellte Prinzregent Luitpold die Professoren der <strong>Tierärztliche</strong>n<br />

Hochschule München <strong>den</strong> Universitätsprofessoren gleich. Sie wur<strong>den</strong> in<br />

or<strong>den</strong>tliche und außeror<strong>den</strong>tliche Professoren unterteilt. Das war an<br />

anderen <strong>Tierärztliche</strong>n Hochschulen in Deutschland noch nicht üblich. Ab<br />

dem 1. April 1903 wurde das Reifezeugnis eines Gymnasiums, Realgymnasiums<br />

oder einer Oberrealschule Voraussetzung <strong>für</strong> das Studium der<br />

Veterinärmedizin. Die Münchner <strong>Tierärztliche</strong> Hochschule erhielt schließlich<br />

1910 auch als erste das selbständige Promotionsrecht und setzte das<br />

Prädikat Dr. med. vet. durch. Die übrigen deutschen tierärztlichen Ausbildungsstätten<br />

folgten diesem Beispiel und mussten <strong>den</strong> in München<br />

geschaffenen Titel übernehmen. Schon im Frühjahr 1910 hatte München<br />

auch eine Habilitationsordnung erhalten (Boessneck 1972, 304-309). Am<br />

1. April 1913 trat die 3. Prüfungsordnung in Kraft und führte das 8. Semester<br />

ein. Die Studieren<strong>den</strong> hatten damit eine tierärztliche Vorprüfung<br />

abzulegen, die einen naturwissenschaftlichen Teil nach dem dritten<br />

Semester und einen anatomisch-physiologischen Abschnitt nach dem<br />

vierten Semester umfasste. Nach dem 8. Semester war dann die tierärztliche<br />

Prüfung in sieben Fächern vorgesehen. Schon hier wur<strong>den</strong> Hufkunde<br />

und <strong>Hufbeschlag</strong>skunde der Chirurgie zugeordnet (Eichhorn 1951, 43-44;<br />

Boessneck 1972, 309).<br />

Die <strong>Tierärztliche</strong> Hochschule (die spätere <strong>Tierärztliche</strong> Fakultät) lag<br />

idyllisch am Rand des Englischen Gartens. Doch die Klänge der Schmiedehämmer<br />

gaben der Nachbarschaft ständig Anlass zu Beschwer<strong>den</strong>.<br />

Mitten im Hof stan<strong>den</strong> zwei Holzbaracken, in einer davon wur<strong>den</strong> die<br />

Chemie-Kurse <strong>für</strong> die Stu<strong>den</strong>ten abgehalten. Die erforderlichen Neubauten<br />

wur<strong>den</strong> nicht genehmigt. Drumherum führte eine ovale Fahrstraße, auf der<br />

auch Pferde und Rinder bewegt und Lahmheitsuntersuchungen durchgeführt<br />

wur<strong>den</strong>. Teilweise fand hier auch der klinische Unterricht statt. Die<br />

anderen Gebäude waren rings um diesen Hof angeordnet (Koch 1972, 3-6).<br />

Schon 1910 hatte der allgemeine Verband der Studieren<strong>den</strong> der<br />

<strong>Tierärztliche</strong>n Hochschule München an das Kultusministerium und <strong>den</strong><br />

Landtag Petitionen gerichtet, in welchen die unhaltbaren Zustände in <strong>den</strong><br />

einzelnen Instituten der Hochschule geschildert wur<strong>den</strong>, und hatte deren<br />

Beseitigung gefordert (Eichhorn 1951, 26). So stand die <strong>Tierärztliche</strong><br />

Hochschule an letzter Stelle der deutschen Ausbildungsstätten. Lediglich<br />

der Freizeitwert lockte viele Stu<strong>den</strong>ten <strong>für</strong> die vorklinischen Semester nach<br />

München. In der näheren Umgebung der Hochschule hatten sich die<br />

Verbindungshäuser etabliert (Koch 1972, 2, 4).

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