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Ein Leben für den Hufbeschlag - Tiho Bibliothek elib - Tierärztliche ...

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und Ernst von 1935 bis 1945 das Amt des Dekans, obwohl 1933/34<br />

eigentlich Johannes Nörr als Dekan gewählt wor<strong>den</strong> war. Nörr war aber zu<br />

dieser Zeit weder SA- noch Parteimitglied und der Rektor hatte es<br />

vorgezogen, Stoß als Dekan einzusetzen. 1935 waren schon fünf der sieben<br />

Dekane an der LMU München Parteimitglieder. Ab 1936 wurde Stoß auch<br />

noch stellvertretender Rektor der Universität. Hans Jöchle war einer der<br />

letzten der Professoren an der <strong>Tierärztliche</strong>n Fakultät, die der Partei<br />

beigetreten waren, abgesehen von <strong>den</strong> drei Kollegen, die einen Beitritt bis<br />

zum Schluss konsequent verweigerten (Demoll, Hilz und Westhues).<br />

Die Schließung der <strong>Tierärztliche</strong>n Fakultät München im September 1939<br />

war nicht ungewöhnlich, <strong>den</strong>n das Reichserziehungsministerium wollte bei<br />

Kriegsbeginn eine möglichst große Anzahl an Hochschulen schließen und<br />

nur einige wenige <strong>für</strong> <strong>den</strong> nötigsten Bedarf offen halten. Trotzdem wurde<br />

an der LMU München lediglich diese Fakultät geschlossen. Bis Anfang<br />

1940 wurde aber ein Großteil der deutschen Universitäten wieder geöffnet.<br />

<strong>Ein</strong>e solche Wiedereröffnung wurde auch der <strong>Tierärztliche</strong>n Fakultät in<br />

Aussicht gestellt, scheiterte aber immer wieder an der Freistellung der<br />

Professoren vom Militärdienst. Der Reichstierärzteführer Friedrich Weber<br />

setzte sich zwar heftig <strong>für</strong> die Fakultät ein, konnte letztlich aber doch<br />

nichts erreichen.<br />

Die Veterinäroffiziersausbildung konzentrierte sich in Hannover und<br />

Berlin, um die dortige gute Ausstattung und die Lehrkräfte voll zu nutzen.<br />

Mit dem Rückgang der Stu<strong>den</strong>tenzahlen waren <strong>für</strong> <strong>den</strong> Zivilbereich zwei<br />

Ausbildungsstätten ausreichend. Für das Reichserziehungsministerium war<br />

es natürlich wesentlich einfacher, eine geschlossene Fakultät außer Betrieb<br />

zu belassen, als da<strong>für</strong> eine andere mit laufendem Lehrbetrieb zu schließen<br />

und die Professoren umzuverteilen. Die rivalisierende Administration<br />

verstärkte das Problem noch. Die Veterinärinspektion verlangte die<br />

Schließung der Gießener, evtl. auch der Leipziger Fakultät, um München<br />

eröffnen zu können, während die entsprechen<strong>den</strong> Reichsstatthalter natürlich<br />

vehement gegen die Schließung „ihrer“ Fakultäten protestierten. Das<br />

Reichserziehungsministerium wagte nicht, diese Schließungen durchzusetzen<br />

und so blieb weiterhin München geschlossen. Nach 1945 wurde die<br />

<strong>Tierärztliche</strong> Fakultät München als letzte der tierärztlichen Bildungsstätten<br />

und auch als letzte Fakultät der LMU München erst zum WS 1946/47<br />

wieder eröffnet.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte die Militärregierung nur die Professoren<br />

Melchior Westhues, Karl Hilz und Reinhard Demoll bestätigt. Die

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