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Ein Leben für den Hufbeschlag - Tiho Bibliothek elib - Tierärztliche ...

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von 1946 bis 1950 an der Staatlichen <strong>Hufbeschlag</strong>schule München und<br />

konnte die Geschehnisse dort mitverfolgen. Er berichtet: „Mennel und<br />

Jöchle waren sich nicht ganz einig, Jöchle wurde Mennel vorgesetzt“<br />

(Urlbauer 2005, mdl. Mitt.).<br />

Johannes Nörr<br />

Nachdem Prof. Franz Schmitt sehr früh verstorben war, übernahm Dr.<br />

med. vet. Johannes Nörr 177 (geboren am 25. Juni 1886 in Zumhaus,<br />

Bayern), seit 1927 or<strong>den</strong>tlicher Professor in Gießen, am 1. Januar 1930 das<br />

Ordinariat <strong>für</strong> spezielle Pathologie und Therapie und die Leitung der<br />

Medizinischen Tierklinik. Zudem las er die Gerichtliche Tierheilkunde<br />

(StAM SpkA K 1257 Johannes Nörr; UAM E-II-2590; Boessneck 1972,<br />

319). „Nörr war, obwohl menschlich schwierig, ein außeror<strong>den</strong>tlich gebildeter<br />

und tiermedizinisch vielseitig interessierter Mann.“ 1939 ernannte<br />

die Universität Sofia Nörr zum Dr. med. vet. h. c. (Kraft, Dirksen 1990,<br />

142).<br />

Schon 1933 bekam Nörr große Schwierigkeiten, da die politische Führung<br />

der Stu<strong>den</strong>tenschaft Material gegen ihn gesammelt hatte. Ihm wurde<br />

vorgeworfen, er habe sich „nicht rechtzeitig und nicht eindeutig genug zum<br />

NS bekannt“. Auch die Fakultät und das Ministerium wur<strong>den</strong> dadurch auf<br />

ihn aufmerksam. Obwohl er 1933 zum Dekan der <strong>Tierärztliche</strong>n Fakultät<br />

gewählt (nicht ernannt) wor<strong>den</strong> war, musste er wieder zurücktreten, weil er<br />

politisch nicht zuverlässig sei (StAM SpkA K 1257 Johannes Nörr). Die<br />

nähere Untersuchung dieses Fall gestaltet sich schwierig, da im Bayerischen<br />

Hauptstaatsarchiv in der Akte MK 69635, „Or<strong>den</strong>tliche Professur <strong>für</strong><br />

spezielle Pathologie und Therapie“ (Innere Medizin), zwischen 1933 und<br />

1948 kein Schriftgut überliefert ist.<br />

Nach diesem Vorfall suchten die SA-Reiterstürme Münchens einen Tierarzt<br />

zur kostenlosen Behandlung ihrer Pferde. Nachdem Nörr persönlich<br />

aufgefordert wor<strong>den</strong> war, gab er schließlich, aus Angst um seine Stellung,<br />

nach. Er betreute ab 1934 regelmäßig die Pferde der SA-Reiterstürme und<br />

177 Johannes Nörr war Assistent an der <strong>Tierärztliche</strong>n Hochschule Berlin (ab 1911) und an der<br />

<strong>Tierärztliche</strong>n Hochschule Dres<strong>den</strong> (ab 1920). 1923 wurde er Oberassistent an der Medizinischen<br />

Tierklinik der Universität Leipzig und 1925 or<strong>den</strong>tlicher Professor an der Universität<br />

Sofia. 1927 erfolgte seine Berufung zum or<strong>den</strong>tlichen Professor <strong>für</strong> innere und gerichtliche<br />

Tiermedizin an der Universität Gießen (UAM E-II-2590).

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