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Ein Leben für den Hufbeschlag - Tiho Bibliothek elib - Tierärztliche ...

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259<br />

Anträge auf Wiedereinstellung der Professoren Nörr und Stoß be<strong>für</strong>chtete.<br />

Abelein ging wieder in die Praxis, bemühte sich aber noch bis 1952 um<br />

seinen Lehrstuhl (BayHStA MK 54164).<br />

Fritz Stockklausner war seit 1933 Parteigenosse und hatte keine Chance,<br />

seine alte Stellung zurückzubekommen (BayHStA MK 69636). Es gelang<br />

ihm aber 1949, die or<strong>den</strong>tliche Professur <strong>für</strong> Tierzucht an der Landwirtschaftlichen<br />

Fakultät der Technischen Hochschule München in Weihenstephan<br />

zu erhalten (Boessneck 1972, 316; Härtl 1983, 356).<br />

5.3.3 Entnazifizierung an <strong>den</strong> tierärztlichen Bildungsstätten<br />

34 % der Professoren an <strong>den</strong> deutschen tierärztlichen Bildungsstätten<br />

wur<strong>den</strong> im Rahmen der Entnazifizierung endgültig entlassen. Zusammen<br />

mit <strong>den</strong> aus anderen Grün<strong>den</strong> ausgeschie<strong>den</strong>en Professoren verloren 60 %<br />

der Professorenschaft bei Kriegsende ihr Amt. Während an der <strong>Tierärztliche</strong>n<br />

Hochschule Hannover sieben Professoren und nur vorübergehend<br />

entlassen wur<strong>den</strong>, verliefen die Entnazifizierungsmaßnahmen in der sowjetischen<br />

und amerikanischen Besatzungszone wesentlich härter. So<br />

wur<strong>den</strong> in der amerikanischen Zone in Gießen vier und in München sieben<br />

Professoren aus politischen Grün<strong>den</strong> endgültig entlassen. In Leipzig<br />

wur<strong>den</strong> ein Professor vorläufig und fünf Professoren endgültig entlassen.<br />

Nur an der Berliner Fakultät (sowjetische Besatzungszone) gab es wenige<br />

Entlassungen, weil ein großer Teil der Professoren nach Kriegsende nicht<br />

mehr an die Fakultät zurückgekehrt war (Schimanski 2000, 39).<br />

Obwohl München im WS 1944/45 einen geringeren Anteil an NSDAP-<br />

Mitgliedern unter <strong>den</strong> Lehrstuhlinhabern zu verzeichnen hatte als die<br />

tierärztlichen Bildungsstätten in Berlin, Hannover und Gießen, wurde dort<br />

aufgrund der strengen Entnazifizierungspolitik der größte Anteil der<br />

Professoren endgültig entlassen (in München 64 %, in Gießen 57 % und in<br />

Hannover 0 % der Lehrstuhlinhaber).<br />

<strong>Ein</strong>ige Professoren fan<strong>den</strong> aber später an anderen Bildungsstätten eine<br />

neue Stellung, gefördert durch das „Gesetz zu Artikel 131 des Grundgesetzes“,<br />

das geflüchteten und entlassenen Beamten einen Rechtsanspruch<br />

auf Versorgung gewährte. 20 % der neu zu besetzen<strong>den</strong> Stellen mussten an<br />

solche Beamte vergeben wer<strong>den</strong>. Trotz allem war mit Kriegsende die

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