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Ein Leben für den Hufbeschlag - Tiho Bibliothek elib - Tierärztliche ...

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143<br />

Die Prüfung der Hufschmiede nach dem viermonatigen Lehrkurs nach der<br />

Verordnung über <strong>den</strong> <strong>Hufbeschlag</strong> vom 31.12.1940 erstreckte sich über<br />

zwei Tage. An der Staatlichen <strong>Hufbeschlag</strong>schule München fan<strong>den</strong> freitags<br />

von acht bis eins und von zwei bis sechs Uhr der praktische Teil und am<br />

Samstag von acht bis ein Uhr der theoretische Teil statt. Die fünfköpfige<br />

Prüfungskommission bestand aus einem Regierungsveterinärrat als Vorsitzendem,<br />

einem Schmiedemeister, einem Diplomlandwirt, dem Werkmeister<br />

der Staatlichen <strong>Hufbeschlag</strong>schule München und Hans Jöchle als<br />

Leiter der <strong>Hufbeschlag</strong>schule (ASchw 1956). Für die Prüfungen wur<strong>den</strong><br />

unter anderem die beschlagsbedürftigen Pferde der berittenen Abteilung<br />

der Münchner Polizei herangezogen (ASchw 1949).<br />

Im allgemeinen Nachkriegschaos war erneut die Frage der Berechtigung<br />

der Berufsausübung der Hufschmiede zu klären, was durch die von <strong>den</strong><br />

Amerikanern propagierte Gewerbefreiheit noch verkompliziert wurde.<br />

Viele Schmiedegesellen hatten anstatt des viermonatigen Lehrkurses eine<br />

auf acht Wochen verkürzte Lehrzeit an einer Heereslehrschmiede absolviert,<br />

die der viermonatigen gleichgestellt war. Damit konnte man <strong>den</strong><br />

Beruf aber noch nicht selbständig ausüben, sondern benötigte noch das<br />

Zeugnis der unteren Verwaltungsbehörde zur „Anerkennung als geprüfter<br />

<strong>Hufbeschlag</strong>schmied“. Das waren meist die Oberbürgermeister der jeweiligen<br />

Standorte der Heereslehrschmie<strong>den</strong>. Diese wiederum mussten die<br />

Anerkennung <strong>den</strong> jeweiligen Truppenteilen zustellen, mit dem Erfolg, dass<br />

die meisten dieser Lehrgangsteilnehmer nach dem Krieg ohne Prüfungszeugnis<br />

und ohne Anerkennung dastan<strong>den</strong> und auch nicht wussten, wo sie<br />

sich diese beschaffen konnten. Prof. Jöchle versuchte mit einem aufklären<strong>den</strong><br />

Artikel in der Zeitschrift „Die Schmiede-Werkstatt“ zu helfen 80<br />

(Jöchle 1949, 15-16).<br />

<strong>Ein</strong>ige Schmiede wandten sich auch persönlich an Jöchle. Oft konnte er<br />

ihre Fragen beantworten und ihre Lehrgangsteilnahme und das Ablegen der<br />

<strong>Hufbeschlag</strong>sprüfung bestätigen, „da von <strong>den</strong> Teilnehmern an der Heereslehrschmiede<br />

München von 1941 bis fast Kriegende ein lückenloses<br />

Verzeichnis vorhan<strong>den</strong> ist“ (ASchw 1957).<br />

Auf dem Verbandstag der bayerischen Schmiedemeister und Fahrzeugbauer<br />

81 im Augustinerkeller in München hielt Hans Jöchle am 3. Juni 1950<br />

ein Referat über „die gesetzliche Gestaltung des <strong>Hufbeschlag</strong>swesens in<br />

80<br />

Jöchle, Hans (1949): Gültigkeit der Hufschmiede-Kriegsprüfungszeugnisse. In: Die<br />

Schmiede-Werkstatt 3 (6), 15-16.<br />

81<br />

Vom 2. bis 5. Juni 1950.

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