26.10.2012 Aufrufe

Ein Leben für den Hufbeschlag - Tiho Bibliothek elib - Tierärztliche ...

Ein Leben für den Hufbeschlag - Tiho Bibliothek elib - Tierärztliche ...

Ein Leben für den Hufbeschlag - Tiho Bibliothek elib - Tierärztliche ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

48<br />

<strong>den</strong> rein praktischen Unterricht kommt die Arbeitsleistung der<br />

Schüler auf der Beschlagbrücke an <strong>den</strong> täglich zugeführten Pfer<strong>den</strong><br />

und das Schmie<strong>den</strong> der Hufeisen am Feuer in der Werkstätte unter<br />

der Anleitung und Aufsicht der bei<strong>den</strong> Werkmeister und des<br />

Vorschmiedes in Betracht [...]“ (BayHStA ML 562).<br />

Dieser Brief von Professor Erwin Moser an das Staatsministerium <strong>für</strong><br />

Landwirtschaft in München vom 20. September 1919 verschafft einen<br />

Überblick über die Organisation und die Ziele der Staatlichen<br />

<strong>Hufbeschlag</strong>schule in München. Das eigentliche Anliegen des Schreibens<br />

war die Umwandlung einer Assistentenstelle in eine planmäßige Fachlehrerstelle.<br />

Die Assistentenstelle mit einem Gehalt von 1800 M kam nur<br />

<strong>für</strong> „Anfangsassistenten“ (wie man heute sagen würde) in Betracht. Das<br />

bedeutete einen ständigen Wechsel der Assistenten, die jedes Mal neu<br />

eingearbeitet wer<strong>den</strong> mussten. Moser wünschte sich einen älteren<br />

Assistenten, der ihn vertreten konnte und dem er überdies mehr Autorität<br />

gegenüber <strong>den</strong>, meist älteren, Lehrgangsteilnehmern und der Kundschaft<br />

zutraute.<br />

Die Stelle des Vorstands der <strong>Hufbeschlag</strong>schule, eigentlich nur als<br />

Nebenamt vorgesehen, nahm Moser derart in Anspruch, dass er die<br />

wissenschaftliche Arbeit am Institut <strong>für</strong> Hufkunde geradezu vernachlässigte.<br />

Die Ankunft der Kriegsteilnehmer, die nun promovieren wollten<br />

und dabei nur „vom Professor selbst“ betreut wer<strong>den</strong> konnten, forcierte das<br />

Problem noch. Nur der Assistent Dr. Eugen Mennel war schon seit 1906 an<br />

der Lehrschmiede tätig, da ihm die <strong>Ein</strong>reihung in die gehobene<br />

Assistentenstellung gelungen war und er eine zusätzliche Entschädigung<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Buchführungsunterricht erhielt. Allerdings weist Moser darauf hin,<br />

dass nur seine besondere Neigung <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Hufbeschlag</strong> und seine günstigen<br />

Vermögensverhältnisse ihm ein so langes Verweilen an der <strong>Hufbeschlag</strong>schule<br />

ermöglichten (BayHStA ML 562).<br />

Trotzdem wurde am 1. Juli 1920 der frisch promovierte Hans Jöchle als<br />

Assistent, offiziell als „Veterinärassessor“ (BayHStA ML 562) bezeichnet,<br />

an der Staatlichen <strong>Hufbeschlag</strong>schule München eingestellt. Er wechselte<br />

am 1. Juni 1921 an das Institut <strong>für</strong> Huf- und Beschirrungskunde der<br />

<strong>Tierärztliche</strong>n Fakultät der Universität München, um dort die Aufgaben<br />

eines wissenschaftlichen Assistenten zu erledigen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!