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Ein Leben für den Hufbeschlag - Tiho Bibliothek elib - Tierärztliche ...

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Der Leiter der Dozentenschaft, Bergdolt“ an <strong>den</strong> Rektor der<br />

Universität (UAM Sen-I-145).<br />

Doch die Pläne stießen auf Widerstand. Die Zivillehrschmiede hatte nur<br />

eine etatmäßige Stelle, die mit Landwirtschaftsrat Eugen Mennel besetzt<br />

war. Der kam aber „aus persönlichen Grün<strong>den</strong>“ <strong>für</strong> einen Lehrauftrag oder<br />

eine leitende Stelle nicht in Frage. Jöchle als Kreisbeamter unterstand dem<br />

Wirtschaftsministerium, Abteilung Landwirtschaft, und konnte auf Dauer<br />

die Stelle auch nicht besetzen, da der „Kreis eine weitere etatmäßige und<br />

leitende Stelle an der Zivillehrschmiede ablehnt“. So blieb keine andere<br />

Möglichkeit, als die außeror<strong>den</strong>tliche Professur und das Institut <strong>für</strong> Hufkunde<br />

doch zu erhalten (UAM Sen-I-145, 16.5.1938). Dekan Ernst hielt<br />

Rücksprache mit dem Reichstierärzteführer Dr. Friedrich Weber und beide<br />

kamen überein, die Verhältnisse wie unter Professor Moser zu belassen:<br />

Jöchle sollte zum außeror<strong>den</strong>tlichen Professor <strong>für</strong> Hufkrankheiten, Theorie<br />

des <strong>Hufbeschlag</strong>s und der Beschirrungslehre berufen wer<strong>den</strong> und<br />

gleichzeitig die Vorstandschaft des Instituts <strong>für</strong> Hufkunde und der<br />

Zivillehrschmiede übernehmen. Auch die <strong>Ein</strong>heit in der Lehre entspreche<br />

dann der Bestallungsordnung (UAM Sen-I-145, 2.6.1938). Doch die<br />

Dozentenschaft vertrat Rektor Kölbl gegenüber die Meinung, das ganze<br />

Institut <strong>für</strong> Hufkunde solle in seiner derzeitigen Form als außeror<strong>den</strong>tliche<br />

Professur der Chirurgischen Tierklinik als Unterabteilung zugewiesen und<br />

in Personalunion von dem Professor <strong>für</strong> Chirurgie geleitet wer<strong>den</strong>. <strong>Ein</strong><br />

„Abteilungsvorstand“ der „Abteilung <strong>für</strong> Hufkunde“ (außeror<strong>den</strong>tlicher<br />

Professor) könne dann Vorlesungen und Übungen halten. Damit sei auch<br />

das vom Reichstierärzteführer geforderte Weiterbestehen des „in Deutschland<br />

einzig bestehen<strong>den</strong> Institutes <strong>für</strong> Hufkunde“ gesichert (UAM Sen-I-<br />

145).<br />

Dekan Ernst dagegen wies in seinem Brief vom 22. Juli 1938 an Rektor<br />

Kölbl auf die Wichtigkeit der Hufkunde <strong>für</strong> die „Erhaltung der Nutzbarkeit<br />

und Arbeitsfähigkeit der Huf- und Klauentiere“ hin. Die Hufprophylaxe<br />

und der richtige Beschlag seien wichtig <strong>für</strong> „die Wehrhaftigkeit des<br />

Volkes“ und um die Heerespferde auf Höchstleistung zu halten. Deshalb<br />

erscheine die Spezialisierung des Fachs und die Herausnahme aus der<br />

allgemeinen Chirurgie notwendig und „die Erhaltung der selbständigen<br />

Professur <strong>für</strong> Hufkunde, Theorie des <strong>Hufbeschlag</strong>s und Beschirrungskunde<br />

vollbegründet“ (UAM Sen-I-145). Auch der Rektor schloss sich dieser<br />

Meinung an und gab das an das Staatsministerium <strong>für</strong> Unterricht und<br />

Kultus weiter, welches dem Reichsminister <strong>für</strong> Wissenschaft, Erziehung<br />

und Volksbildung die Gegebenheiten schilderte:

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