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Ein Leben für den Hufbeschlag - Tiho Bibliothek elib - Tierärztliche ...

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94<br />

Reservedivision in Calais (Frankreich) (Deutsche Dienststelle Berlin 2005,<br />

schriftl. Mitt.; PrivAWJ, Fragebogen der Militärregierung, 15.1.1946).<br />

Das Aufgabengebiet eines Divisionsveterinärs umfasste die Seuchenvorbeuge<br />

und -bekämpfung und die Betreuung der Veterinärkompanien.<br />

Außerdem regelte er die Angelegenheiten des Veterinär- und <strong>Hufbeschlag</strong>personals<br />

der Division und sorgte <strong>für</strong> Pferdeersatz und <strong>den</strong><br />

Nachschub an Veterinärgeräten (Zieger 1973, 73).<br />

Auch in Calais plagte Hans Jöchle wieder der Ischias und er musste 1943<br />

das Luftwaffen-Lazarett in St. Omer aufsuchen (PrivAWJ 1952). Ab 1940<br />

war Jöchle aufgrund seiner gesundheitlichen Verfassung in seiner<br />

Tauglichkeit stark herabgesetzt, was seine Vorgesetzten aber keineswegs<br />

berücksichtigten. 1943 verordnete der Arzt Hans Jöchle „Heimatverwendung“,<br />

doch Jöchle wurde weiterhin an der Front behalten (StAM<br />

SpkA K 814 Johannes Jöchle).<br />

Hans Jöchle war in einem Armeekorps hinter dem Atlantikwall stationiert<br />

und hatte mehrere tausend Pferde zu betreuen, die dort als Fortbewegungsmittel<br />

auf eine mögliche Verlegung oder <strong>den</strong> Rückzug warteten.<br />

Das Personal <strong>für</strong> diese Dienste war völlig ungeschult und auch Beschirrung<br />

und Wagen ließen zu wünschen übrig. Die Pferde waren schlecht trainiert.<br />

Da die Invasion in Calais erwartet wurde, waren alle Anträge auf eine<br />

Verbesserung der Situation vergebens. Niemand rechnete ernsthaft damit,<br />

dass es zu einer Verlegung kommen sollte - bis die Invasion am 6. Juni<br />

1944 die Normandie erreichte. Daraufhin sollte das Armeekorps rasch nach<br />

Sü<strong>den</strong> verlegt wer<strong>den</strong>. Die untrainierten Pferde brachen reihenweise vor<br />

<strong>den</strong> ungeeigneten und überla<strong>den</strong>en Wagen zusammen. Trotzdem erreichte<br />

das Korps <strong>den</strong> Wald von Compiègne, verschoss dort rasch seine Munition<br />

und wurde geschlagen.<br />

Jöchle versuchte mit einigen Kamera<strong>den</strong> die deutsche Grenze zu erreichen,<br />

um einer Gefangennahme zu entgehen. Tagsüber versteckt, nachts<br />

marschierend oder unter der Nutzung zurückgelassener Gefährte, erreichte<br />

er im Herbst 1944 Aachen. Die Truppe hatte bedeutend an Stärke verloren.<br />

Hans Jöchle war nun der dienstälteste und ranghöchste Offizier und führte<br />

<strong>den</strong> Rest der <strong>Ein</strong>heit bei der Verteidigung von Aachen (Jöchle, W. 2004,<br />

mdl. Mitt.). Die Zeit vom 26. Oktober 1944 bis Kriegsende verbrachte<br />

Jöchle bei der 47. Volksgrenadier-Division (PrivAWJ, Fragebogen der<br />

Militärregierung, 15.1.1946). Im Januar 1945 wurde er schwer verwundet<br />

und musste in das Lazarett abtransportiert wer<strong>den</strong> (Jöchle, W. 2004, mdl.

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