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Ein Leben für den Hufbeschlag - Tiho Bibliothek elib - Tierärztliche ...

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selben Verfahren mit <strong>den</strong> Professoren Johannes Nörr, Richard Abelein und<br />

Hans Jöchle (UAM E-II-3277).<br />

Walther Baier<br />

Walther Baier (geboren am 22. Juni 1903 in Neustadt a. d. W.) hatte von<br />

1922 bis 1926 in München Tiermedizin studiert. Die Promotion und<br />

Assistenzzeit absolvierte er am Anatomischen Institut in München unter<br />

Prof. Stoß sen. Später ging er nach Berlin und danach nach Hannover, wo<br />

er sich 1931 <strong>für</strong> Anatomie, Histologie und Embryologie habilitierte<br />

(TiHoA o. Sign.; Gylstorff 1958, 335; Schimanski 1997, 116). Seine<br />

Karriere wurde 1933 vorläufig beendet, weil Baier sich geweigert hatte,<br />

einen Spen<strong>den</strong>aufruf der Assistentenschaft <strong>für</strong> eine Hakenkreuzfahne zu<br />

unterschreiben, und seinen Unmut darüber auch äußerte. Das hatte Baiers<br />

Entlassung zur Folge (Schimanski, Schäffer 2001a, 382). 169<br />

„Im Frühjahr 1933 wurde er wegen seiner gegnerischen <strong>Ein</strong>stellung<br />

zum Nationalsozialismus auf Grund eines Senatsbeschlusses [...] aus<br />

seinem Dienst entlassen. Er erhielt mit Schreiben vom 25.7.34 durch<br />

das Ministerium <strong>für</strong> Wissenschaft, Kunst und Volksbildung die<br />

schriftliche Bestätigung, daß seine Entlassung aus politischen<br />

Grün<strong>den</strong> erfolgte“ (TiHoA o. Sign., Dekan Hilz an der Rektor der<br />

Universität München, 30.4.1946).<br />

Auch in München war Baier 1933 <strong>für</strong> die Wiederbesetzung der Anatomieprofessur<br />

vorgeschlagen wor<strong>den</strong>, was aber durch <strong>den</strong> Vorfall in Hannover<br />

vereitelt wurde. Deshalb blieb ihm nur die Arbeit in der tierärztlichen<br />

Praxis. Er bekam ein Amt als stellvertretender Schlachthofleiter in Hersfeld,<br />

aus dem er im Frühjahr 1934 durch einen Parteigenossen wieder<br />

verdrängt wurde. Daraufhin gründete er dort eine Tierarztpraxis und im<br />

Juli wurde er von der Reiter-SA mit der Überwachung ihres Pferdebestandes<br />

betraut. Auch als er nach Markthei<strong>den</strong>feld umzog, wurde er dort<br />

von der SA erfasst und kam als Tierarzt zur Reiter-SA Remlingen, die aus<br />

einem ländlichen Reitverein hervorgegangen war. Aufgrund dieser Tätigkeit<br />

wurde er am 1. Mai 1937 automatisch in die Partei übernommen<br />

(TiHoA o. Sign., Dekan Hilz an der Rektor der Universität München,<br />

30.4.1946).<br />

169 Siehe Schimanski (1997, 115-130).

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