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Ein Leben für den Hufbeschlag - Tiho Bibliothek elib - Tierärztliche ...

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Bilanz<br />

257<br />

An der <strong>Tierärztliche</strong>n Fakultät München erfolgten bis 1945 kaum Berufungsverfahren<br />

im heutigen Sinn. 182 Lediglich Johannes Nörr (1930),<br />

Melchior Westhues (1931) und Oskar Seifried (1932) wur<strong>den</strong> als Professoren<br />

von anderen tierärztlichen Ausbildungsstätten berufen (UAM E-II-<br />

2590; UAM E-II-3554; UAM E-II-3132).<br />

Hans Sedlmeier, Karl Hilz und Walter Koch hatten in München Tiermedizin<br />

studiert und dort auch ihre Assistenzzeit und Habilitation hinter<br />

sich gebracht. In allen drei Fällen erfolgten also Hausberufungen. Karl<br />

Hilz, der sich 1926 in München habilitiert hatte, erhielt 1933 <strong>den</strong> Titel<br />

eines nicht-beamteten außeror<strong>den</strong>tlichen Professors (BayHStA MK<br />

69633). Unklar bleibt, ob es tatsächlich Zweifel über seine fachliche<br />

Eignung oder eher persönliche Gründe waren, die seine Berufung zum<br />

or<strong>den</strong>tlichen Professor von 1936 bis 1938 hinzogen. Zu diesem Zeitpunkt<br />

arbeitete er immerhin schon 26 Jahre an der <strong>Tierärztliche</strong>n Fakultät<br />

München (UAM E-II-1739). Walter Koch erhielt 1932 die Venia legendi,<br />

doch der Konflikt mit dem Dozentenführer 183 zögerte die Ernennung zum<br />

außerplanmäßigen Professor bis 1941 hinaus (UAM E-II-2044). Hans<br />

Sedlmeier habilitierte sich 1936 in München und wurde dort 1943 zum<br />

außerplanmäßigen Professor ernannt (BayHStA MK 44324).<br />

Anton Otto Stoß jun. hatte sich zwar in Berlin habilitiert, übernahm dann<br />

aber später doch <strong>den</strong> Lehrstuhl seines Vaters in München (BayHStA MK<br />

69630).<br />

Auch die Berufungen von Richard Abelein (1935) und Fritz Stockklausner<br />

(1936) verliefen nicht in <strong>den</strong> üblichen Bahnen. Abelein wurde vom<br />

Praktiker zum Hochschullehrer ernannt und Stockklausner hatte sich als<br />

Leiter der Landesanstalt <strong>für</strong> Tierzucht in Grub mit seinem späteren<br />

Fachgebiet zwar eingehend befasst, aber ebenfalls nicht habilitiert (UAM<br />

E-II-705; UAM E-II-3266). Auch Hans Jöchle, zu dieser Zeit Landwirtschaftsrat<br />

<strong>für</strong> <strong>Hufbeschlag</strong>, wurde aus der Praxis an die <strong>Tierärztliche</strong><br />

Fakultät München berufen (1939), ohne sich habilitiert zu haben.<br />

Obwohl eine gewisse „politische Zuverlässigkeit“ bei <strong>den</strong> Berufungsvorschlägen<br />

berücksichtigt wurde, war an der <strong>Tierärztliche</strong>n Fakultät Mün-<br />

182 Vgl. Schimanski, Schäffer 2001a, 385.<br />

183 Siehe Kap. 5.3.2 „Walter Koch“.

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