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Ein Leben für den Hufbeschlag - Tiho Bibliothek elib - Tierärztliche ...

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93<br />

„Im April 1941 war Jöchle als Teil eines Sonderstabes [...] nach der<br />

<strong>Ein</strong>nahme Belgrads, <strong>für</strong> Seuchenschutz von Menschen und Tieren<br />

und Wasser- und Nahrungsmittelversorgung der Truppe im Großraum<br />

Belgrad verantwortlich. Da diese Aufgabe ohne <strong>Ein</strong>beziehung<br />

der Zivilbevölkerung nicht möglich war, hat Jöchle, gegen Befehl,<br />

Kontakte mit dem diesbezüglichen Experten der Universität Belgrad<br />

gesucht, weil die Probleme nur gemeinsam zu lösen waren, was<br />

dann auch rasch gelang. Im Mai 1941 kam es in Belgrad zu einer<br />

Begegnung mit dem Reichsführer SS und Chef der Polizei, Heinrich<br />

Himmler, im Offizierskasino. 52 Himmler bat Jöchle an seinen Tisch<br />

und bestürmte ihn, die Position des leiten<strong>den</strong> Veterinäroffiziers der<br />

Waffen-SS zu akzeptieren. Nein zu sagen war im Kreis des Stabes<br />

von Himmler nicht leicht. Jöchle wusste aber bereits, dass er dem<br />

Sonderstab des Generals von Unruh, dem späteren ‚General<br />

Hel<strong>den</strong>klau‘, als leitender Veterinäroffizier <strong>für</strong> <strong>den</strong> Großraum<br />

Moskau zugeteilt wor<strong>den</strong> war. General Unruh konnte bei Hitler<br />

Jöchles Abwerbung durch Himmler unterbin<strong>den</strong>. Als Folge nahm<br />

Jöchle am Russlandfeldzug 1941 mit der Spitze der Panzerarmee<br />

Guderian teil, die vor Moskau im Dezember 1941 zum Stehen kam.<br />

Jöchle hatte im Fernrohr die Silhouette des Moskauer Stadtrands<br />

erkennen können, ehe er, wie alle, <strong>den</strong> Rückzug zu Fuß antreten<br />

musste. Es gelang dem Sonderstab Unruh, Anschluss an die<br />

vorgerückte, aber ebenfalls zum Stillstand gekommene Infanterie zu<br />

fin<strong>den</strong>, ohne gefangen wor<strong>den</strong> oder erfroren zu sein“ (Jöchle, W.<br />

2004, mdl. Mitt.).<br />

Das Kriegsverdienstkreuz 1. Klasse mit Schwertern <strong>für</strong> gewissenhafte<br />

Dienstleistung erhielt Hans Jöchle am 20. April 1942 und am 1. Juli 1942<br />

folgte das Verwundetenabzeichen in Silber <strong>für</strong> dreimalige Verwundung<br />

(PrivAWJ, Fragebogen der Militärregierung, 15.1.1946).<br />

Ab Oktober 1942 war Hans Jöchle Leitender Veterinäroffizier <strong>für</strong> Lettland<br />

in Riga bei der Oberfeldkommandatur 394 (PrivAWJ, Fragebogen der<br />

Militärregierung, 15.1.1946; Deutsche Dienststelle Berlin 2005, schriftl.<br />

Mitt.). Nach einem Aufenthalt am Ilmensee 53 Anfang 1943 (PrivAWJ<br />

1952) wurde Jöchle im Mai 1943 zum Oberfeldveterinär befördert und als<br />

Divisionsveterinär zur 47. Infanterie-Division versetzt. Er kam zur 156.<br />

52 Himmler war ein Bundesbruder Jöchles bei der Burschenschaft Apollo. Er schloss sich früh<br />

der NSDAP an und versuchte, Jöchle <strong>für</strong> die Partei zu gewinnen, was ihm jedoch nicht gelang<br />

(Jöchle, W. 2004, mdl. Mitt.).<br />

53 Der Ilmensee liegt in Nordwestrussland zwischen Moskau und Sankt Petersburg.

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