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Ein Leben für den Hufbeschlag - Tiho Bibliothek elib - Tierärztliche ...

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Hans Jöchle in Betracht komme, der ohnehin schon mit der Vertretung der<br />

Vorlesungen und Übungen betraut war.<br />

„Die über ihn eingezogenen Erkundigungen lauten sowohl was sein<br />

berufliches Können und seine Leistungen, als auch seine Person,<br />

seinen Charakter und seine Familie angeht, gleich günstig und<br />

einwandfrei. Auch in politischer Hinsicht ist über Dr. Jöchle nichts<br />

Nachteiliges bekannt. Er ist Kriegsteilnehmer, Freikorpskämpfer<br />

und Stabsveterinär d. R.“ (UAM Sen-I-145, 28.12.1937, Seifried).<br />

Der Dekan schrieb am 11. März 1938 an <strong>den</strong> Rektor der Universität, der<br />

Ausschuss <strong>für</strong> die Wiederbesetzung des Lehrstuhls habe vorgeschlagen,<br />

die Selbständigkeit des Instituts <strong>für</strong> Hufkunde aufzuheben, die Professur<br />

nicht mehr zu besetzen und <strong>den</strong> Lehrbeauftragten sowie das Institut dem<br />

Ordinarius <strong>für</strong> Chirurgie zu unterstellen, der in Zukunft auch das Gebiet<br />

der Hufkrankheiten lesen sollte. Auf dem Gebiet der Hufkunde, der<br />

<strong>Hufbeschlag</strong>s- und Klauenbeschlagslehre sollte der Lehrbeauftragte<br />

weitestgehende Selbständigkeit erlangen. Es sei sinnvoll, wenn der<br />

jeweilige Lehrbeauftragte gleichzeitig Vorstand der Zivillehrschmiede<br />

würde, um die Zusammenarbeit und das notwendige Pferdematerial zu<br />

sichern. Das in der Bestallungsordnung vom 16. Februar 1938 als<br />

Prüfungsfach IV - Huf- und Klauenkrankheiten sowie Huf- und Klauenbeschlagskunde<br />

- wür<strong>den</strong> zwar in Lehre und Forschung in „Huf- und<br />

Klauenkrankheiten“ und „Huf- und Klauenbeschlagskunde“ getrennt, aber<br />

insgesamt durch <strong>den</strong> Lehrbeauftragten geprüft wer<strong>den</strong>. Das Fach<br />

Beschirrungskunde werde nicht mehr geprüft, aber weiterhin gelehrt. Da<strong>für</strong><br />

wurde Landwirtschaftsrat Hans Jöchle vorgeschlagen. Die Nachweise über<br />

die „arische Abstammung“ lägen bei seiner vorgesetzten Stelle, der<br />

Regierung von Oberbayern, vor (UAM Sen-I-145, 11.3.1938). Die<br />

Dozentenschaft war gleicher Meinung und lehnte eine Übertragung des<br />

Lehrauftrags an Veterinäroffiziere grundsätzlich ab.<br />

„Eventuell wäre dem mit dem Lehrauftrag <strong>für</strong> Hufkunde zu<br />

betrauen<strong>den</strong> Herrn Dr. Jöchle (er ist der einzige, der <strong>für</strong> einen<br />

derartigen Lehrauftrag in Betracht kommen kann), eine Habilitation<br />

auf dem Gebiete der Chirurgie nahezulegen. Charakterlich ist uns<br />

Jöchle wenig bekannt. <strong>Ein</strong>en übermässigen Gemeinschaftssinn<br />

scheint er aber nicht aufbringen zu können. Sonst macht er in jeder<br />

Weise einen beschei<strong>den</strong>en und durchaus nicht aufdringlichen<br />

<strong>Ein</strong>druck. Gegen seine politische Zuverlässigkeit bestehen keine<br />

Be<strong>den</strong>ken.

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