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Rechtsextremismus im Sport in Deutschland und im internationalen ...

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Kooperation von Fanprojekt <strong>und</strong> Fans durchgeführt werden, s<strong>in</strong>d nicht 1:1 auf andere Vere<strong>in</strong>e<br />

übertragbar. Die oft geäußerte Sorge, die Klientel mit „aufgesetzten“ Aktionen eher zu<br />

verprellen denn für das Thema zu <strong>in</strong>teressieren, hat ihre Berechtigung. 371<br />

Gleichzeitig zeigt<br />

etwa das Beispiel Dresden, dass auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Fanszene, die <strong>in</strong> Sachen Rechtsextremis-<br />

mus/Rassismus als problematisch gelten kann, <strong>im</strong>mer andere St<strong>im</strong>men vorhanden s<strong>in</strong>d <strong>und</strong><br />

aktiviert werden können. Das Ziel der pädagogischen Fanprojektarbeit muss se<strong>in</strong>, Bed<strong>in</strong>-<br />

gungen zu fördern, <strong>in</strong> denen diese sich artikulieren können.<br />

Hier benötigen die Mitarbeiter/<strong>in</strong>nnen der Fanprojekte jedoch auch selbst Unterstützung, <strong>und</strong><br />

zwar zum e<strong>in</strong>en <strong>in</strong> Form von Aufklärung zu best<strong>im</strong>mten Themen (wie etwa der modernen<br />

rechten Symbolik), aber auch fachliche pädagogische Unterstützung <strong>und</strong> Ideen. Die <strong>in</strong>ternen<br />

Vernetzungen über die B<strong>und</strong>esarbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der Fanprojekte <strong>und</strong> die Koord<strong>in</strong>ations-<br />

stelle Fanprojekte s<strong>in</strong>d hier teilweise bereits genutzt worden, e<strong>in</strong> weiterer Bedarf, auch <strong>in</strong><br />

Form von Beratung durch andere zivilgesellschaftliche Initiativen gegen <strong>Rechtsextremismus</strong>,<br />

ist aber sicher vorhanden.<br />

Aktionen von Fans<br />

Die effektivste Prävention von Fanseite gegen rechtsextreme Ersche<strong>in</strong>ungsformen <strong>im</strong> Stadion<br />

<strong>und</strong> auf dem <strong>Sport</strong>platz ist die Herstellung von Gegenme<strong>in</strong>ung. „Was Fans angeht, am<br />

wichtigsten ist irgende<strong>in</strong>e Form von sichtbarer Gegenwehr, irgende<strong>in</strong>e Form von Zusam-<br />

menschluss. Sichtbar machen, dass es e<strong>in</strong>e Opposition gibt, die muss ja dann nicht gleich<br />

ganz offen zur Schau getragen werden.“ 372<br />

Bevor – gerade <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er eher rechts dom<strong>in</strong>ierten<br />

Szene – mit deutlichen Aktionen, Bannern, Veranstaltungen usw. gegen rechtsextreme E<strong>in</strong>-<br />

flüsse Stellung bezogen wird, ist es also wichtig, „sich zu f<strong>in</strong>den“ <strong>und</strong> sich beispielsweise über<br />

e<strong>in</strong>e Ablehnung von Rassismus <strong>und</strong> Antisemitismus zu verständigen. Als Katalysator für<br />

solche Prozesse können, wie auch be<strong>im</strong> Beispiel Dresden beschrieben, ironischerweise<br />

gerade rassistische oder rechtsextreme Vorfälle selbst dienen.<br />

371<br />

Allerd<strong>in</strong>gs ist auch die umgekehrte Gefahr vorhanden: Dass nämlich das Motto „Gegen <strong>Rechtsextremismus</strong>/Rasssismus“<br />

quasi <strong>in</strong>flationär verwendet wird (gerade etwa bei Fußballturnieren) <strong>und</strong> nicht mit Inhalten gefüllt<br />

wird, zu denen <strong>in</strong> diesen Fällen etwa die E<strong>in</strong>ladung migrantischer Teams, e<strong>in</strong> <strong>in</strong>haltliches Rahmenprogramm, Spendenaktionen<br />

usw. zählen können.<br />

372<br />

G5 (Fan<strong>in</strong>itiative).

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