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Rechtsextremismus im Sport in Deutschland und im internationalen ...

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attraktiv zu machen, der nicht rechtsextrem orientiert ist – z. B. durch Förderung der kulturellen<br />

Ausdrucksmittel der Fanszene (Choreografien, Fanzeitungen etc.). Somit kann es gel<strong>in</strong>gen,<br />

das Bewusstse<strong>in</strong> der Fanszene schärfen, ohne sie zu <strong>in</strong>strumentalisieren, <strong>und</strong> die vorhandenen<br />

Selbstregulierungsmechanismen weiterzuentwickeln <strong>und</strong> zu stabilisieren – mit der<br />

Folge, dass Fans deutlich <strong>und</strong> offensiv bei rechtsextremen Vorfällen e<strong>in</strong>schreiten.<br />

E<strong>in</strong> wichtiger Ansatz, um Maßnahmen gegen <strong>Rechtsextremismus</strong> umzusetzen, stellt die<br />

Bildung von <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Arbeitsgruppen dar. Neben dem Vere<strong>in</strong> gehören Ordnungs-<br />

dienst, Polizei, Staatsschutz, Staatsanwaltschaft, Jugendamt, Fanprojekt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e solche Ar-<br />

beitsgruppe, aber auch Fanorganisationen <strong>und</strong> -<strong>in</strong>itiativen <strong>und</strong> Spieler sollten teilnehmen. Ziel<br />

e<strong>in</strong>er entsprechenden Arbeitsgruppe ist, das Problem <strong>Rechtsextremismus</strong> durch e<strong>in</strong><br />

Zusammenspiel von ordnungs-, strukturpolitischen <strong>und</strong> (sozial-)pädagogischen Maßnahmen<br />

langfristig e<strong>in</strong>zudämmen.<br />

Ergänzend zu den oben skizzierten Maßnahmen s<strong>in</strong>d Schulungen von Ordnern <strong>und</strong> Fanbe-<br />

treuern zum Umgang mit <strong>Rechtsextremismus</strong> <strong>und</strong> zu neuen Entwicklungen <strong>in</strong> der Szene<br />

sowie Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs zu Handlungs<strong>in</strong>terventionen <strong>im</strong> Stadion e<strong>in</strong> weiterer wichtiger Bauste<strong>in</strong> <strong>in</strong> der<br />

Ause<strong>in</strong>andersetzung mit Rechtextremismus. Auch Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs mit Schlüsselpersonen <strong>und</strong><br />

Multiplikatoren aus der Fanszene können s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong>, um diese für die Problematik zu sen-<br />

sibilisieren <strong>und</strong> zu befähigen, <strong>in</strong> Konfliktsituationen zu <strong>in</strong>tervenieren.<br />

E<strong>in</strong> Teil der Arbeit gegen <strong>Rechtsextremismus</strong> <strong>und</strong> Rassismus ist <strong>im</strong>mer auch Pressearbeit, da<br />

e<strong>in</strong>e höhere mediale Aufmerksamkeit auf das Fan- <strong>und</strong> Zuschauerverhalten E<strong>in</strong>fluss nehmen<br />

kann. Um hier proaktiv tätig zu se<strong>in</strong>, bietet sich z. B. die Durchführung von Workshops mit<br />

Pressevertretern an.<br />

E<strong>in</strong> großer Teil dieser Maßnahmen bezieht sich <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie auf das Stadion. Daneben gilt<br />

es jedoch, stärker die Public-View<strong>in</strong>g-Veranstaltungen <strong>in</strong> den Fokus der Wachsamkeit ge-<br />

genüber rechtsextremistischen Äußerungen <strong>und</strong> Verhaltensweisen zu nehmen <strong>und</strong> hierfür<br />

gezielte Konzepte der Intervention <strong>in</strong> Konfliktsituationen zu entwickeln.<br />

Auf lange Sicht gesehen, halten wir es für ausgesprochen wichtig, dass der Erfahrungsaus-<br />

tausch mit den entsprechenden Maßnahmen <strong>in</strong>tensiv geführt wird, z. B. durch die weitere<br />

regelmäßige Veranstaltung von Fachtagungen <strong>und</strong> Fachkongressen.<br />

Generell gilt, dass die bereits existierenden <strong>und</strong> die zu entwickelnden Projekte evaluiert <strong>und</strong><br />

bezüglich der E<strong>in</strong>lösung ihrer präventiven Ansprüche kritisch überprüft werden sollten. Wir<br />

halten es für erforderlich, Evaluationen bei <strong>Sport</strong>projekten, die sich die Prävention von <strong>und</strong><br />

Intervention bei Vorfällen mit rechtsextremistischem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> zum Ziel setzen, durchzu-<br />

führen. So könnten auch frühzeitig Qualitätsstandards für entsprechende Projekte entwickelt<br />

werden. Wichtig wäre, so bald wie möglich mit Evaluationen zu beg<strong>in</strong>nen, da das Feld zurzeit<br />

stark <strong>in</strong> Bewegung ist <strong>und</strong> andere Projekte von den Ergebnissen profitieren können.

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