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Auktion 58 9. - Zisska+Schauer

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334<br />

Nr. 1771<br />

Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts<br />

Handkoloriert, mit Autorenmanuskript<br />

1771 GROSSMANN, R., Manege des Lebens. Berlin,<br />

Gurlitt, (1922). 4°. Mit 10 von Grossmann sign.<br />

Steinradierungen, zahlr. kolor. Textillustr. und<br />

mont. Abb. 33 Bl. OPgt. mit kolor. Vorderdeckelillustr.<br />

(etw. gebräunt und fleckig). (148) 2.000,-<br />

Eines von 20 Ex. der Vorzugsausgabe (Druckvermerk nicht<br />

num. und sign., Gesamtaufl.: 500). – Malerbücher Bd. 6. –<br />

Rodenberg 397, 6. Lang 81. Sennewald 67,4. – Wahrscheinlich<br />

ein Autorenexemplar (Vermerk auf dem vorderen Spiegel:<br />

„nicht zu verkaufen“) mit kolorierten Abbildungen,<br />

wohl von der Hand Grossmanns selbst (im Druckvermerk<br />

nicht vorgesehen). Exemplar der Vorzugsausgabe mit<br />

10 „Steinradierungen“ (Lithographien). – Schnitt minimal<br />

gebräunt. – Beiliegend ein handschriftlicher Textentwurf<br />

Grossmanns zu den Kapiteln „Berliner Eindrücke“ und<br />

„Anekdoten“ auf fünf einseitig beschriebenen Blättern auf<br />

Papier des „Kurgarten-Hotels Friedrichshafen“ mit Datum<br />

„3 Oktober 22“ und vier Blättern liniierten Schreibpapiers.<br />

Der erste Abschnitt entspricht bis auf den letzten Absatz<br />

weitgehend dem gedruckten Text der „Berliner Eindrücke“<br />

(mit einigen Korrekturen).<br />

Dann folgt ein nicht veröffentlichter Abschnitt über die<br />

Verleger Cassirer: „Die Zeichnungen [von Berlin] stellte ich<br />

in der berliner Secession aus und hospitierte bald, deren<br />

Mitglied geworden, in den beiden feindlichen Kunstsalons<br />

bei Bruno und Paul Cassirer, denen ich beiden für meine<br />

weitere Entwicklung verpflichtet bin. Ich sonnte mich in<br />

der still beschaulichen Ruhe des kunstliebenden Brunos,<br />

dessen Herz zwischen der Muse u. seinem Rennstall geteilt<br />

ist, und gehörte auch bald zum Kreis derer um Paul Cassirer.<br />

Seine übermenschlich tiefe Seite, menschlich motorische<br />

Kraft, zog uns alle in seinen Bann. Bei diesem Kunstgeneral,<br />

der mit seinen Suggestionen des Kunstbeflissenen Berlin<br />

in die Tasche steckte, sahen wir fast täglich, was gerade<br />

schönes aus Paris von Durand, Ruel oder Vollard kam ...<br />

P. C. steht verträumt, die bekannte müde Cigarette im<br />

Mundwinkel, u(nd) schaut auf die Straße, über die eben<br />

Kardorff auf den Salon zuschreitet: 'Da kommt schon wieder<br />

so ein Größenwahnsinniger!!!' Wir knicken merklich<br />

zusammen ...“. Auf den letzten drei Blättern der Textentwurf<br />

zum Kapitel „Anekdoten“ (vollständig).<br />

Weiterhin beiliegend ein Typoskript Grossmanns über das<br />

Verlagshaus Gurlitt: „Später trat ich in Beziehung zu dem<br />

gastlichen Hause Gurlitts. Wirkte Cassirer wie ein Kunstgeneral,<br />

so empfand ich Gurlitt wie einen orientalischen<br />

Prinzen ...“, schließend mit: „Ich habe in dem sonst so<br />

nüchtern anmutenden Berlin in diesem Hause eine Oase der<br />

Phantasie des Ungewöhnlichen gefunden“ (enthält auch<br />

eine Anekdote über Kubin). – Typoskript mit kleinen Läsuren<br />

und etw. gebräunten Rändern. – Eine Beilage. – Aus der<br />

Sammlung Paul Eipper. – Siehe Abbildung.<br />

Druckvorlage<br />

1772 GROSSMANN – MANEGE DES LEBENS –<br />

Druckvorlage des Verlags Fritz Gurlitt für Rudolf<br />

Grossmanns „Manege des Lebens“, Berlin 1922.<br />

4°. Mit 66 mont. Abb. Gedruckter Text in Blöcken<br />

mont., einige hs. Anm. und Korrekturen. 63 S.<br />

(hs. pag.) Etwas spätere Pp. (etw. fleckig). (148)<br />

1.000,-<br />

Interessantes Dokument aus der Entstehungsgeschichte von<br />

Grossmanns bekanntem autobiographischen „Malerbuch“<br />

(die Nr. 6 dieser Reihe des Verlags F. Gurlitt, vgl. Rodenberg<br />

397, 6 und Sennewald 67,4). Gegenüber der publizierten<br />

Endfassung weist die Druckvorlage noch viele Abweichungen<br />

auf, vor allem beim Umbruch des Textes, teils auch<br />

bei der Anordnung der Illustrationen im Text. Auch wurden<br />

einige Textkorrekturen mit Bleistift angemerkt (z. B.<br />

wurde die erste Überschrift „Mein Leben“ in „Jugend“<br />

geändert, die zweite, „Autobiographische Notizen“, hieß<br />

ursprünglich „Einleitung zum Tagebuch“, daneben kleine<br />

Veränderungen im Fließtext). Diese Korrekturen könnten<br />

von Grossmanns Hand stammen. Die Textblöcke und Illustrationen<br />

entsprechen im großen und ganzen schon weitgehend<br />

der Endfassung, doch hat die Anordnung noch den<br />

Charakter eines groben Entwurfs, vor allem gegen Ende.<br />

An einigen Stellen ist der Satzspiegel durch Striche angedeutet,<br />

da der Text hierfür noch nicht gedruckt war. Auf<br />

den letzten fünf Blättern ist die Seitengestaltung gänzlich in<br />

dieser Art skizziert. Auch umfaßt das Werk nur 64 Seiten<br />

(statt 66 in der Druckfassung, dort als 33 nicht paginierte<br />

Blätter). Das deutet darauf hin, daß es sich noch nicht um<br />

die unmittelbare Druckvorlage handeln kann, sondern<br />

einen der vorangehenden Entwürfe, mit dem die ungefähre<br />

Gestaltung der Textseiten und das Verhältnis von Illustration<br />

und Text festgelegt werden sollten. – Wenige Bl. an -<br />

fänglich und am Ende mit hinterlegten Ein- und Ausrissen<br />

im Bug, letztes Bl. mit großem restaurierten Randausriß,<br />

einzelne Illustrationen und Textblöcke lose beiliegend,<br />

etw. gebräunt, Gebrauchsspuren. – Aus der Sammlung Paul<br />

Eipper. – Siehe Abbildung.<br />

1773 GROSSMANN – ANDERSEN, H. CH., Drei<br />

Märchen. Der standhafte Zinnsoldat. Das Feuerzeug.<br />

Der kleine Klaus und der große Klaus. Berlin,<br />

B. Cassirer, o. J. (1924). 4°. Mit 31 farb.<br />

Lithogr. im Text von Rudolf Großmann. 47 S.,<br />

1 Bl. OHpgt. (wenig fleckig). (112) 200,-

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