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Auktion 58 9. - Zisska+Schauer

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518<br />

Nr. 2810<br />

tatio, de earundem usu. Augsburg, J. Schönigk für<br />

Th. Göbel, 1676. 4°. Mit gestoch. Frontisp. und<br />

22 Kupfertafeln von Melchior Haffner. 7 Bl.,<br />

137 S., 9 Bl. Ldr. d. Zt. (Gelenke berieben und<br />

gelockert, oberes Kapital ausgebrochen). (103)<br />

1.400,-<br />

Zenker, Bibliotheca Orientalis I, 1077 (als Persicum).<br />

Schnurrer, Bibliotheca Arabica, 465. Babinger, Geschichtsschreiber<br />

der Osmanen, 1927, 116 und 141. Babinger, Die<br />

türkischen Studien in Europa, in: Die Welt des Islams VII,<br />

1919, 117. – Das erste Faksimile eines orientalischen Manuskriptes.<br />

16 der 22 fein gestochenen Tafeln zeigen einen<br />

persischen immerwährenden Kalender mit türkischem<br />

„Commentarius“ und floral marmorierten Rändern. Das<br />

Manuskript war Welsch aus der Kunstkammer von Christoph<br />

Weikmann in Ulm zugekommen. Die übrigen sechs<br />

Tafeln zur arabischen Astronomie: Astrolabium, Tellurium,<br />

Zodiak, zirkuläre Tabelle der Sonntagsbuchstaben sowie<br />

Monatsnamen in diversen Sprachen. – Die Berechnung des<br />

Kalenders wird heute auf den iranischen Mathematiker<br />

Wafâ al Buzjâni des <strong>9.</strong> Jahrhunderts zurückgeführt (Bayerische<br />

Staatsbibliothek München, Humboldt-Universität<br />

Berlin). Die vorherrschende Zuschreibung an einen türkischen<br />

Sheich Wafâ hatte Babinger bereits 1927 abgelehnt.<br />

Der Iraner Abu'l-Wafâ al Buzjâni gilt als „the last great<br />

representative of the mathematics-astronomy school that<br />

Bibliotheca orientis<br />

arose around the beginning of the ninth century, shortly<br />

after the founding of Baghdad“ (DSB I, 39). Sein astronomisches<br />

Werk ist nur in Fragmenten erhalten. Der kalligraphische<br />

Kommentar hingegen ist türkisch und stammt nach<br />

Babinger von einem Beamten des frühen 17. Jahrhunderts,<br />

'Ajn-i 'Alî Mueddinzâde. – Welsch (1624-1677) war Arzt<br />

und „Forscher allererster Bedeutung ... Galten die Arbeiten<br />

dieses vielgelehrten Mannes in der Hauptsache den arabischen<br />

und persischen Naturwissenschaften, so hat er doch<br />

auch Proben seiner eindringlichen Beschäftigung mit dem<br />

Osmanischen geliefert. Es sei hier nur der wichtige 'Commentarius<br />

in Ruzname Naurus' angeführt“ (Babinger 1919).<br />

Welschs „Dissertatio“ (mit arabischem Typensatz) zielt auf<br />

den Nutzen des Kalenders für die relative orientalische<br />

Zeitrechnung ab, er vergleicht mit den Arbeiten Schall von<br />

Bells oder Andreas Müllers zur chinesischen Astronomie<br />

und Chronologie. – Zu Beginn wenige Wurmstiche im<br />

Kopfsteg, auch der ersten zehn Tafeln. Einige Textbögen<br />

stark gebräunt, die Tafeln sauber. – Siehe Abbildung.<br />

First facsimile of an Eastern manuscript. 16 of the 22 finely<br />

engraved plates show a Persian perpetual calender with Turkish<br />

„Commentarius“ and floral marbling in margins.<br />

Welsch received the manuscript from the „Kunstkammer“of<br />

Christoph Weikmann at Ulm. The other six plates illustrate<br />

Arabic astronomy: Astrolabium, Tellurium, Zodiac, circular<br />

chart of the letters of Sunday as well as names of the months<br />

in various languages. – At the beginning 1-2 wormholes in

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