19.12.2012 Aufrufe

Auktion 58 9. - Zisska+Schauer

Auktion 58 9. - Zisska+Schauer

Auktion 58 9. - Zisska+Schauer

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

come avanti. Fatte da noi Girolamo Gibertini,<br />

e Stefano Calderini Periti Agrimen(so)ri. Li 30.<br />

del Mese d'Agosto nell'Anno 176<strong>9.</strong>“ Italienische<br />

Handschrift auf Papier. Oberitalien, 1769-74. Gr.-<br />

Fol. Mit tls. in Gold kalligraphiertem Titel mit<br />

großer Wappendarstellung in lavierter Federzeichnung<br />

und 30 meist doppelblattgr. aquarellierten<br />

Plänen. Zus. 65 Bl. Hldr. d. Zt. (beschabt<br />

und bestoßen). (19) 8.000,-<br />

Verzeichnis der Landbesitzungen der Familie Pio di Savoia<br />

in den zur Provinz von Modena gehörigen Bezirken um<br />

S. Felice sul Panaro im Norden und Sassuolo im Süden der<br />

Stadt Modena. Die topographisch präzise dargestellten Ländereien<br />

– teils ganze Landgüter, teils vereinzelte Flurgrundstücke<br />

von geringer Größe, wurden von den beiden<br />

im Titel genannten Landvermessern erfaßt und in Begleittexten<br />

unter Angabe der Vermessungsdaten beschrieben.<br />

Genannt werden auch die Besitzer der angrenzenden<br />

Grundstücke. – Sauber ausgeführte, detailreiche Pläne in<br />

dezenter Farbigkeit; besonders schön die immer neu variierten<br />

Darstellungen der Windrosen. Der Titel mit großem<br />

Familienwappen in schwungvollem Rocaillerahmen. –<br />

Giberto Pio di Savoia war der siebte Marchese von Castel<br />

Rodrigo. Mit seinem Tod im Jahre 1776 erlosch der spanische<br />

Zweig der sogenannten Gibertinischen Linie der Familie<br />

Pio di Savoia. Das bedeutende lombardische Adels -<br />

geschlecht der Pio führt sich auf den Reichsvikar in<br />

Modena, Manfredo, im 14. Jahrhundert zurück. Manfredo<br />

errichtete in Carpi bei Modena eine eigene Herrschaft. Im<br />

Jahre 1418 erhielt die Familie das Privileg, sich „di Savoia“<br />

zu nennen. Kaiser Karl V. und die Este beendeten die Herrschaft<br />

in Carpi jedoch im Jahre 1525. Die Gibertinische<br />

Linie der Familie begann in der Mitte des 16. Jahrhunderts<br />

in Sassuolo, das ihr Begründer Gibert mit Herzog Ercole I.<br />

von Ferrara gegen verbliebene Besitzungen in Carpi und<br />

Soliera eingetauscht hatte. Die Güter in Carpi sind in einem<br />

zwei Karten umfassenden Anhang verzeichnet (mit Daten<br />

1771 und 1774, eingeleitet mit Titel in gemalter Kartusche:<br />

„Livellarj dell'Ecc.ma Casa Pii nel Principato di Carpi“). –<br />

Bindung gelockert, einzelne Bl. lose; stellenw. ein wenig<br />

fingerfleckig. – Siehe Abbildung Tafel 2.<br />

Land estate register of the family Pio di Savoia in the<br />

districts around S. Felice sul Panaro in the north and<br />

Sassuolo in the south belonging to the province of Modena.<br />

– Neatly executed and detailed plans in soft colouring; very<br />

attractive are the various illustrations of compass roses. Title<br />

with large family arms in lively rocaille frame. – Binding<br />

loosened, somes leaves loose; here and there with fingermarks.<br />

– Contemporary half calf (scratched and scuffed). –<br />

See illustration on plate 2.<br />

30 HITOPADESHA – Indische Handschrift auf<br />

Papier. Nordindien?, wohl spätes 18. Jhdt. Qu.-4°<br />

(18,5 x 26 cm). Mit 324 (26 ganzseit.) Deckfarbenminiaturen<br />

in rot-gelber Umrahmung. Hervor -<br />

hebungen in Rot. Durchgehend mit roten Doppelstrichen<br />

an den Rändern regliert. 2<strong>58</strong> tls. num.<br />

Bl. (die letzten 15 weiß). Schlichte mod. Lwd.<br />

(104) 15.000,-<br />

Aus dem Sanskrit übersetzte Sammlung von Märchen und<br />

Erzählungen, die überwiegend aus der Hitopadesha stammen.<br />

Die mit sehr feinen Miniaturen illustrierte Prachthandschrift<br />

dürfte für einen Fürstenhof im nordwest -<br />

indischen Rajasthan (vielleicht Jodhpur) im späten 18. Jahr-<br />

Handschriften 9<br />

hundert entstanden sein. Die Hitopadesha ist eine Sammlung<br />

von Erzählungen aus der indischen Mythologie,<br />

die ursprünglich in Sanskrit überliefert worden ist, seit dem<br />

8. Jahrhundert aber ins Persische, Arabische und einige<br />

andere Sprachen übertragen worden ist. Die Sprache der<br />

vorliegenden, sauber und gleichmäßig ausgeführten Handschrift<br />

ist Rajasthani in Devanagari-Schrift, wie sie in Nordindien<br />

etwa seit dem 12. Jahrhundert verwendet wird. Die<br />

Handschrift läßt sich anhand des Miniaturenstils wohl noch<br />

in die Zeit vor 1800 datieren. Die sehr sauber und fein gearbeiteten<br />

Miniaturen zeigen viele höfische Szenen, teils mit<br />

freizügigen erotischen Darstellungen, Kriegshandlungen,<br />

prachtvolle Umzüge mit Sänften, daneben aber auch zahlreiche<br />

Szenen aus der Mythologie mit unterschiedlichsten<br />

Tieren. Die erste Miniatur stellt den Gott Shiva mit seiner<br />

Frau Parvati, Ganga (als Fluß, der seinem Haar entspringt)<br />

und dem Stier Nandi dar. – Bindung im 20. Jhdt. erneuert,<br />

dabei sämtliche Bl. auf Bugstegen mont., einzelne Textbl.<br />

von unkundiger Hand nachträglich auf dem Kopf stehend<br />

eingeb.; tls. kleine Randschäden, Miniaturen mit vereinzelten<br />

Farbabplatzungen, stellenw. ein wenig fleckig, gering<br />

gebräunt. – Siehe Abbildungen Tafel 3.<br />

Collection of fairytales and stories translated from Sanskrit,<br />

originating mainly in the Hitopadesha. The magnificent<br />

manuscript illustrated with very delicate miniatures was<br />

probably made for a princely court in the northwestern<br />

Indian region of Rajasthan (perhaps Jodhpur) in the late<br />

18th century. The Hitopadesha is a collection of stories from<br />

the Indian mythology, originally in Sanskrit, but since the<br />

8th century translated into Persian, Arabic and some other<br />

languages. The language of the present manuscript, very<br />

clean and uniform, is Rajasthani in Devanagri characters as<br />

used in North India since the 12th century. In the light of<br />

the miniature style the manuscript can be dated more or less<br />

in the period before 1800. The very finely carried out<br />

illuminations show many courtly scenes, partly with explicit<br />

erotic illustrations, battles, magnificent parades with sedan<br />

chairs, but also numerous mythological scenes with various<br />

animals. The first illumination represents the god Shiva with<br />

his wife Parvati, Ganga (as river arising from his hair) and<br />

the bull Nandi. – Binding renewed in the 20th century,<br />

mounting at the same times all the leaves in the joint, some<br />

text leaves bound-in afterwards upsidedown in an unskilled<br />

way; partly small tears in margin, colour of illuminations occasionally<br />

bursted, here and there some soiling, minor browning.<br />

– Simple modern cloth. – See illustrations on plate 3.<br />

31 „KOCH-BUCH worinn 481 Stücke vornehm<br />

und gut zuzurichtende Speisen, dann 19 Stücke<br />

bewährte Mittel für einige Krankheiten nach den<br />

am Ende befindlich vollständigen Register zu<br />

erfinden sind.“ Deutsche Handschrift auf Papier.<br />

Barbing (bei Regensburg), spätes 18. Jhdt. 378 S.<br />

(ohne S. 41/42 und 369-378), 21 Bl. Blindgepr.<br />

Schweinsldr. d. Zt. (stellenw. Wumspuren, etw.<br />

fleckig, beschabt und bestoßen). (157) 400,-<br />

Laut Vermerk auf dem Titel im Auftrag einer Theresia<br />

Waldburga Brugger geschriebene Rezeptesammlung. Diese<br />

war „Pflegerin zu Barbing“, die Gattin des 1820 im Alter<br />

von 70 Jahren verstorbenen Matthias Brugger, nachweisbar<br />

als Pfleger in Barbing bei Regensburg (siehe Regensburger<br />

Wochenblatt, Bd. X, 1820, S. 788). Die „Schreibgebühr“<br />

betrug 3 fl. 40 kr., einschließlich des Einbands. – Enthält<br />

Rezepte zu allen Arten von Speisen, wie sie offenbar in dieser<br />

Zeit im gehobenen Haushalt eines Staatsbediensteten<br />

üblich waren. – Papier mit Wasserzeichen des Regensburger

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!