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Auktion 58 9. - Zisska+Schauer

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10<br />

Stadtwappens (gekreuzte Schlüssel im Rund, Umschrift<br />

„Regensburg“). – Es fehlen elf Blätter. – Etw. gebräunt und<br />

fleckig. – Beiliegend eine Urkunde der Familie Brugger<br />

(Taufbestätigung der Tochter von Theresia und Matthias<br />

Brugger, Elisabeth, geboren 1792, ausgestellt Barbing 1810).<br />

Daraus geht hervor, daß die Eignerin des Kochbuchs die<br />

Tochter eines Thurn und Taxisschen Hofrats gewesen ist,<br />

was den kulinarischen Anspruch ihrer Küche erklärt. –<br />

Weiterhin beiliegend ein hübsches Gebetbuch „Geistlicher<br />

Seelen Trost“, deutsche Handschrift auf Papier, „Trebets“<br />

(wohl ein Weiler oder Forstamtsbezirk in der Oberpfalz),<br />

datiert 5. 5. 1785, abgefaßt von einem Johann Lorenz<br />

Taucher.<br />

32 MUHAMMAD AL-GAZULI – „DALA'IL AL-<br />

HAIRAT“ („Die Beweise der Wohltaten“). Arabische<br />

Handschrift auf geglättetem Papier. Wohl<br />

Nordindien, 1198 (= 1784). Mit 6 'Unwan-Doppelseiten<br />

in Gold und Deckfarben sowie doppelseit.<br />

Miniatur. Textblöcke aller Seiten von breiten<br />

Randleisten mit floralem Dekor eingefaßt (Schriftspiegel:<br />

15,5 x 9,5 cm), breite Zeilenlinien in Gold.<br />

83 nn. Bl. Rotes Ldr. d. Zt. mit geprägten Ornamentkartuschen<br />

und reicher floraler Goldbemalung<br />

(Rücken erneuert, eine Ecke mit Riß; etw.<br />

beschabt und bestoßen). (1) 1.500,-<br />

Das populärste der sunnitischen Gebetbücher, hier in<br />

prachtvoller Ausstattung und in einem größeren als dem<br />

sonst üblichen Taschenformat vorliegend. Geschaffen für<br />

eine hochrangige Persönlichkeit, dem Schriftduktus nach<br />

zu schließen wohl in Nordindien, vielleicht in der Region<br />

Kaschmir. – Der Verfasser, Muhammad al-Gazuli (oder: Sidi<br />

Mohammed bin Sulaiman al-Dschazuli, ca. 1390-1465),<br />

wird als einer der „sieben Heiligen von Marrakesch“ verehrt.<br />

Er war der Erneuerer der Schadhiliyya (des Sufi -<br />

ordens) und gilt als einer der populärsten Heiligen des<br />

Islam. Sein hier vorliegendes Hauptwerk ist ein Lobgesang<br />

auf den Propheten. Die doppelseitige Miniatur mit einer<br />

Ansicht der heiligen Stätten von Mekka, die prachtvollen<br />

Eröffnungszierseiten der einzelnen Kapitel mit wiederholtem<br />

Schema, aber vielfältig variierten Ornamentdetails. –<br />

Am Ende hinzugefügt eine Konkordanz der Wochentage,<br />

rückseitig Vermerke. – Erster 'Unwan mit kleinem restaurierten<br />

Loch, Miniatur mit kleinem restaurierten Einriß,<br />

vereinzelte Tintenverwischungen, Abklatsch und Verklebungsspuren;<br />

leicht gebräunt, stellenw. wenig fleckig. –<br />

Siehe Abbildung Tafel 4.<br />

The most popular of Sunnite prayer books, here in magnificent<br />

design and in a larger than usual pocket size. Made for<br />

a high-ranking personality, after the handwriting probably<br />

in Northern India, perhaps in the Kashmir region. – The<br />

double page miniature with a view of the holy places of<br />

Mekka, the splendid ornamental introductory pages of the<br />

various chapters with repeated pattern, but many different<br />

ornament details. – A concordance of the weekdays is added<br />

at the end with notes on verso. – First 'Unwan with small<br />

restored hole, miniature with small restored tear, isolated ink<br />

blurring, offsetting and glue traces; slightly browned, here<br />

and there a little soiled. – Contemporary red calf with tooled<br />

ornament cartouches and rich floral gold painting (rebacked,<br />

one corner with tear; a little scratched and scuffed). – See<br />

illustration on plate 4.<br />

Handschriften<br />

33 OKKULTISTISCHE ARABISCHE HAND-<br />

SCHRIFT auf geglättetem Papier. Orient, wohl<br />

18. oder frühes 1<strong>9.</strong> Jhdt. 4°. Mit zahlr. eingezeichneten<br />

Zahlen- und Buchstabenquadraten. 167 nn.<br />

Bl. Etw. läd. blindgepr. Ldr. d. Zt. mit Deckel -<br />

lasche. (84) 300,-<br />

Einfache Gebrauchshandschrift mit starken Benutzungsspuren,<br />

teils bis in die neueste Zeit fortgeführt (mehrere<br />

Zahlenquadrate in Kugelschreiber hinzugefügt). Vielerlei<br />

Zusätze auf leeren Blättern am Anfang (7 Bl.) und Ende<br />

(5 Bl.) sowie den Vorsätzen weisen vom Schriftduktus<br />

(Maghribi) her auf eine nordafrikanische Provenienz hin,<br />

doch entspricht dieser Duktus nicht dem Haupttext. Die<br />

Handschrift weist über den gesamten Text verstreut magische<br />

Quadrate auf, teils mit Zahlen, teils mit Wörtern (wie<br />

„Allah“, „Licht“, „Erde“ etc.), manchmal auch beides in<br />

Kombination. Immer wieder kommen Zitate aus dem<br />

Koran oder islamischen Gelehrten vor. Am Schluß Fortführung<br />

von anderen Händen, hier mit vielen Bittgebeten.<br />

– Okkultistische Handschriften sind im Islam selten, weil<br />

sie von offizieller Seite meist verboten wurden. – Unvollständig,<br />

doch von alter Hand ergänzt. – Einzelne Bl. ge -<br />

lockert, stark fingerfl. und gebräunt, viele Marginalien,<br />

Ränder tls. mit Einrissen und Ausbrüchen.<br />

34 PALMBLATTHANDSCHRIFT. Javanisch. 1<strong>9.</strong><br />

Jhdt. 105 Bl. 425 x 35 mm. Aufgezogen auf Schnur<br />

zwischen zwei rotbraun bemalten Holzstäben mit<br />

ornamentalem Schnitzwerk. (8) 250,-<br />

35 SAADI – „KULLIYAT-I SA'DI“ (Sämtliche<br />

Werke Saadis). Persische Handschrift auf geglättetem<br />

Papier. Iran, 1<strong>9.</strong> Jhdt. Fol. Mit 'Unwan-<br />

Doppelseite und 14 Kopfstücken in Gold und<br />

Deckfarben. Innerer Textspiegel (16,5 x 9,2 cm)<br />

von Rahmen aus goldenen und schwarzen Linien<br />

eingefaßt, äußerer Schriftspiegel (25,2 x 14 cm) mit<br />

schwarzer Rahmenlinie. Kapitelüberschriften in<br />

Rot. 223 nn. Bl. (letztes weiß). Hldr. d. Zt. mit je<br />

drei geprägten Kartuschen auf den Deckeln mit<br />

floralen Motiven sowie Goldornamentik (be -<br />

schabt und bestoßen). (55) 2.500,-<br />

Im Iran entstandene Handschrift der Kadscharenzeit im<br />

Nastalik-Duktus mit den Werken des Scheichs Saadi, beginnend<br />

mit den persischen Kasiden (Elegien). Weiterhin enthalten<br />

der berühmte Golestan (Rosengarten), der Bustan<br />

(Obstgarten), die Ghazaliat (lyrische Gedichte), Mofradat,<br />

Robaiat u. a. Alle Seiten aufgeteilt in ein inneres und ein<br />

äußeres Schriftfeld (dieses mit querverlaufender Schrift), die<br />

simultan zwei verschiedene Werke enthalten. Am Beginn<br />

eines jeden Werks Kopfstücke in reicher floraler Ornamentik,<br />

diejenigen in den inneren Schriftfeldern größer als die<br />

äußeren. Die 'Unwan-Doppelseite mit großem Kopfstück<br />

und friesartigen Textrahmen aus Rankenwerk. – Auf Papier<br />

mit Wasserzeichen „Almasso“ und großem Wappenschild<br />

(Italien, mittleres 1<strong>9.</strong> Jahrhundert). – Charakteristischer<br />

kadscharischer Lackeinband mit Blumen in den geprägten<br />

Kartuschen und filigraner floraler Goldornamentik auf den<br />

Deckeln. – Vorsätze mit Besitzvermerken und Notizen,<br />

'Unwan-Seite mit 2 Randeinrissen; stellenw. ein wenig<br />

gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung Tafel 4.

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