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Auktion 58 9. - Zisska+Schauer

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23 „HI QUATUOR LIBRI, usu, et vetustate attriti<br />

sumptibus custodiae venerabilis capituli refecti,<br />

novisque compacturis: ulteriori usui restituti<br />

sunt. Quae reparatio constitit quinquaginta quinque<br />

florenos. Anno. MDCCXXXV.“ Lateinische<br />

Handschrift auf Pergament (Fragment). Regensburg?<br />

1735. Gr.-Fol. Mit großer Zierseite in Deckfarben<br />

und Gold. Schrift in Rot und Schwarz.<br />

4 Bl. Ohne Einband. (119) 300,-<br />

Das zwei Doppelblätter umfassende Fragment eines großformatigen<br />

liturgischen Codexes enthält eine prachtvolle<br />

Zierseite mit goldener Inschrift in einer mächtigen Volutenkartusche<br />

und die erste Hälfte eines Kalendariums mit<br />

Heiligenfesten (Januar bis Juni). Die Inschrift dokumentiert<br />

stolz die Restaurierung eines alten abgenutzten vierbändigen<br />

Werks durch das Kapitel eines Klosters im Jahre 1735<br />

zum Preis von 55 Gulden. Auch das Kalendarium stammt<br />

aus dieser Zeit. – Da der Heiligenkalender auch das Fest<br />

des heiligen Bischofs Erhard von Regensburg vorsieht<br />

(1<strong>9.</strong> Januar), ist von einer dementsprechenden Lokalisierung<br />

der Handschrift auszugehen (Abtei Niedermünster?). –<br />

Zierseite mit Eckabriß und Einriß, Schrift des Kalenders an<br />

einer Stelle verwischt; leicht gebräunt und fleckig. – Siehe<br />

Abbildung Tafel 2.<br />

24 ARIF EFENDI – „KITAB ÜL-MENAHIC“<br />

(Buch der Methoden). Türkisch-arabische Handschrift<br />

auf geglättetem Papier. Osmanisches Reich,<br />

Juli des Jahres 1153 (= 1740). Mit Zierkopfstück<br />

auf der Eröffnungsseite in Gold und Deckfarben.<br />

Textblöcke aller Seiten von goldenen Zierleisten<br />

gerahmt (Schriftspiegel: 14,3 x 7,4 cm). Hervor -<br />

hebungen und Überschriften in Rot. 4 nn., 108<br />

num. Bl. Weinrotes Ldr. d. Zt. mit goldgepr.<br />

Deckelbordüren und intarsiertem Mittelstück aus<br />

schwarzem Leder mit aufgemalter Ornamentik in<br />

Gold (Rücken erneuert; etw. fleckig, berieben und<br />

bestoßen). (55) 800,-<br />

In arabischer Schrift im Rikat-Duktus abgefaßtes türkisches<br />

Kalâm-Werk, d. i. eine Abhandlung, die sich mit den<br />

Grundlagen und Methoden der islamischen Theologie<br />

beschäftigt. Der vollständige Titel lautet „Menâhic ül-usûl<br />

id-dînîye ala mevâkif il-makâsid il-aynîye“. Für eine<br />

Gebrauchshandschrift dieser Gattung außergewöhnlich<br />

schön gearbeitetes Kopfstück in zarten Farben auf der<br />

Eröffnungszierseite, was auf eine hochstehende Persönlichkeit<br />

als Auftraggeber schließen läßt. – Der islamische<br />

Gelehrte, Dichter und Kalligraph Abdülbâkî Arif Efendi<br />

(um 1633-1713) wirkte in Istanbul. – Vorderer Vorsatz mit<br />

Besitzvermerk, hinterer Vorsatz erneuert, Tinte an wenigen<br />

Stellen leicht verwischt, kaum fleckig und gebräunt.<br />

Turkish Kalam work written in Arabic characters, i. e.<br />

a treatise dealing with basics and methods of Islamic theology.<br />

– As a manuscript of this kind for use it has a very<br />

beautifully designed head piece in delicate colours on the<br />

ornamental introductory page, this might suggest a high<br />

personality as patron. – Upper endpaper with ownership<br />

entry, lower endpaper renewed, ink slightly blurred at some<br />

places, hardly soiled and browned. – Contemporary winered<br />

calf with gilt stamped fillets on boards and inlaid centre<br />

piece of black calf with painted ornamentation in gold (re -<br />

backed; a little soiled, rubbed and scuffed).<br />

Handschriften 7<br />

25 REZEPTBUCH. Deutsche Handschrift auf Pa -<br />

pier. Böhmen oder Schlesien, Mitte 18. Jhdt. 4°.<br />

1 Bl., 107 (recte 108), 72 S., 11 Bl., S. 73-153 (recte<br />

155), 1 Bl. Pgt. d. Zt. (Schließbänder fehlen, Be -<br />

zugseinrisse, fleckig, beschabt und bestoßen). (62)<br />

600,-<br />

Umfangreiche Sammlung von Hausrezepturen für die<br />

unterschiedlichsten Leiden und Krankheiten, darunter auch<br />

einige für Pferde und das Hornvieh. Gebrauchshandschrift<br />

ohne kalligraphische Verzierung und Buchschmuck, wohl<br />

von mehreren Händen abgefaßt. Enthält u. a. Rezepturen<br />

von Hieronymus Bock (lateinisch „Tragus“), der Herzogin<br />

von Bayern, ein lateinisches Rezept für die „Pillula Urbani<br />

VIII“ und „das Pulver des berühmten Philippi von Venedig“.<br />

Die Datierung und Lokalisierung beruht auf zwei Einträgen<br />

mit Rezepturen böhmischer bzw. schlesischer Persönlichkeiten,<br />

die nur lokale Bekanntheit erlangt haben,<br />

eines Grafen Carl aus dem alten böhmischen Adels -<br />

geschlecht der Kolowrat und des schlesischen Mediziners<br />

Johann Christoph Ettner von Eiteritz (1754-1724). Weiterhin<br />

sind zwei Kupferstiche, die aus der Mitte des 18. Jahrhunderts<br />

stammen und Szenen aus der Legende des<br />

hl. Johannes von Nepomuk zeigen, davon einer nach dem<br />

böhmischen Maler Wenzel Lorenz Reiner (1689-1743), auf<br />

beigebundene weiße Blätter montiert. Das Trägerpapier<br />

unterscheidet sich zwar vom Papier der Handschrift, doch<br />

sind die Stiche sicherlich schon zur Entstehungszeit der<br />

Handschrift eingefügt worden. – Vorderes Innengelenk ge -<br />

brochen; gebräunt und fleckig.<br />

26 ITALIEN – „MISCELLANEA“ – Sammelband<br />

mit 3 Handschriften und 9 Drucken, darunter<br />

mehrere über Oberitalien. Ca. 1750-80. 4°. Pp. d.<br />

Zt. (stellenw. Wurmspuren, beschabt und bestoßen).<br />

(31) 600,-<br />

Kuriose Sammlung eines vielfältig interessierten Gelehrten<br />

des späten 18. Jahrhunderts, wohl eines in den Habsburger<br />

Erblanden tätigen Oberitalieners, der auch Deutsch und<br />

Ungarisch gesprochen haben muß. – Enthält eine handschriftliche<br />

Abhandlung „In interiore templi prope Januam.<br />

Epitaphium alias in ecclesia veteri, ubi nunc est parlatorium<br />

versus dictam ecclesiam“ (15 nn. Bl.), mit Abschriften nach<br />

Grabinschriften verschiedener Kirchen, darunter S. Pietro<br />

in Ciel d'Oro, S. Bartolomeo in Strada und S. Gervasio<br />

e Protasio in Pavia. Es folgt eine weitere Handschrift in<br />

italienischer Sprache über Landvermessung, wie sie im<br />

Herzogtum von Mailand praktiziert wird (16 nn. Bl.). Als<br />

letzte Handschrift eingebunden eine Sammlung von Sonetten<br />

teils mit kuriosen, anzüglichen Titeln wie „Un inglese<br />

capisce una monaca s'allude al catto d'Elena“ (9 nn. Bl.). –<br />

Unter den eingebundenen Drucken in deutscher, italienischer<br />

und ungarischer Sprache finden sich Doktoratsthesen<br />

(darunter diejenigen der Reichsfürsten Aloysius und Friedrich<br />

zu Öttingen, „Sätze aus der Geometrie“, Wien, Kurzböck,<br />

1773) sowie diverse akademische Abhandlungen und<br />

Kleinschriften, wie etwa eine „Risposta della città, e provincia<br />

di Cremona“ (Cremona 1709) und ein „Progetto<br />

d'un nuovo sistema di taglia da pratticarsi nello stato di<br />

Milano“, „Eine kurze Anrede“ eines lutherischen Konvertiten<br />

in der Jesuitenkirche in Preßburg (Preßburg, Landerer,<br />

1761), die „Positiones litterariae“ des Grafen Franz Esterházy,<br />

Wien, Kurzböck, 1752, eine „Explication de la carte<br />

des nouvelles découvertes au nord del la Mer du Sud“ von<br />

J. N. Delisle, Paris 1752, sowie am Schluß die seltene Schrift<br />

des Freiherrn Joseph von Sonnenfels, betitelt „Das Gesicht<br />

des Sohnes Sela Haschemesch, das er gesehen hat über Fran-

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