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Auktion 58 9. - Zisska+Schauer

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376<br />

Rekurs auf dessen Schrift völlig titelgleich – kein Plagiat,<br />

vielmehr eine Verneigung. Im Unterschied zum Christen<br />

und politisch tätigen Dohm war Wolf Davidson (1772-<br />

1800) Jude und von Profession praktischer Arzt in Berlin;<br />

dürre Nachricht von ihm geben Hamberger-Meusel (II, 26<br />

und IX, 229) und Hirsch-Hübotter (II, 190), ein ausführliches<br />

Schriftenverzeichnis bietet Meusel in seinem Lexikon<br />

(II, 293-94); in keiner dieser Quellen ist jedoch die vorliegende<br />

Schrift verzeichnet. – Etw. fleckig, unbeschnitten. –<br />

Nicht im Jahrbuch.<br />

2064 DIENSTVORSCHRIFTEN für Mohelim. Hrsg.<br />

vom Großherzoglich Badischen Oberrat der<br />

Israeliten. Karlsruhe, Malsch & Vogel, 1897. Mit<br />

2 Tafeln. 2 Bl., 31 S. OHlwd. (fleckig). (55) 80,-<br />

Einzige Ausgabe, selten. – Der Beschneider, Mohel, vollzieht<br />

die Beschneidung zum Zeichen des heiligen Bundes<br />

zwischen Gott und Israel und ist daher ein wichtiger Religionsdiener<br />

im Judentum; die Dienstvorschriften betreffen<br />

jedoch vorwiegend die medizinischen und hygienischen<br />

Aspekte der Beschneidungshandlung. – Leicht gebräunt.<br />

2065 DISRAELI, (I.), Geist des Judenthums. Aus dem<br />

Englischen. Stuttgart, Liesching, 1836. 2 Bl., 238 S.,<br />

1 Bl. (Anzeigen). Pp. d. Zt. (beschabt, fleckig). (55)<br />

100,-<br />

Erste deutsche Ausgabe. – Holzmann-B. II, 5664. Eichstädt<br />

993. – Von Isaac Disraeli (1766-1848), dem Vater des britischen<br />

Premierministers Benjamin, in emanzipatorischaufklärerischem<br />

Geist geschrieben. – Leicht fleckig, mehrf.<br />

gestempelt.<br />

2066 DOHM, CH. W., Ueber die bürgerliche Verbesserung<br />

der Juden. Berlin und Stettin, Nicolai,<br />

1781. 4 Bl., 200 S. Mod. Broschur. (55) 300,-<br />

Erste Ausgabe – Fürst I, 210. Eichstädt 105-106. Borst 410:<br />

„Programmschrift für bürgerliche Gleichschaltung [sic!].“ –<br />

„Große Aufmerksamkeit erregte Dohm 1781 mit seiner auf<br />

Veranlassung Moses Mendelssohns vorgelegten Streitschrift<br />

Über die bürgerliche Verbesserung der Juden. Ganz im<br />

Sinne der Aufklärung argumentierend, wies er hier nach,<br />

daß die Misere der Juden nicht eine Folge ihres sogenannten<br />

Volkscharakters, sondern eine Konsequenz der Lebensbedingungen<br />

sei, unter denen sie seit Jahrhunderten zu leiden<br />

hätten. Als erster Deutscher forderte Dohm die<br />

bürgerliche Gleichberechtigung der Juden auf allen Gebieten.<br />

Seine Reformvorschläge wurden in Frankreich 1791, in<br />

Preußen 1812 Grundlage der Emanzipationsgesetze“ (Killy<br />

III, 96). – Titel gestempelt, stark fleckig und mit Eckabriß,<br />

stellenw. stärker fleckig. – Schlechtes Exemplar.<br />

2067 ENTWURF einer Verordnung, die Verhältnisse<br />

der Juden betreffend. – Denkschrift zu dem Entwurf<br />

einer Verordnung, die Verhältnisse der Juden<br />

betreffend. O. O., Dr. und J. (Berlin 1847). 4°. 14,<br />

55 S., 1 Bl., 44, 53, 10, 30, 27 S., 2 Bl., 111 S. Pp. d.<br />

Zt. mit Rsch. (etw. bestoßen). (55) 200,-<br />

Kat. Leo Baeck Inst. N. Y. 2362 und 2363. – „Wenige Ge -<br />

genstände in der Gesetzgebung unterliegen so verschiedenartiger<br />

Auffassung, als die Ordnung der Verhältnisse der<br />

Kulturgeschichte · Judaica<br />

Juden“ (Denkschrift S. 5). Aus der teils reaktionären, teils<br />

(im Unterschied zu manch anderen Staaten) recht liberalen<br />

und fortschrittlichen preußischen Gesetzgebung vorliegend<br />

die beiden Amtsschriften des Preußischen Staatsministeriums,<br />

die zum Judengesetz vom 23. Juli 1847 unter der<br />

Regentschaft Friedrich Wilhelms IV. (Amtszeit 1840-1861)<br />

führten. In den sechs Beilagen zur Denkschrift eine Fülle<br />

historisch-statistischer Daten und Übersichten sowie Auszüge<br />

aus früheren Gesetzen. – Erster Titel gestempelt, insgesamt<br />

minimal gebräunt, mit sauberen zeitgenössischen<br />

Ergänzungen und Berichtigungen in Tinte. – Selten.<br />

2068 FELSS, CH. L., Weg-Weiser der Jüden, in ein Ge -<br />

spräch, darinnen die fürnehmste sprüche Göttliches<br />

Wortes, auch Targum, Talmud und Rabbinischen<br />

Schrifften, so zur Bekehrung der Jüden am<br />

allerfüglichsten zu gebrauchen. Goslar, Duncker,<br />

1688. 6 Bl., 91 S. Pp. d. Zt. (etw. bestoßen, leicht<br />

fleckig). (66) 400,-<br />

Erste Ausgabe. – Jöcher II, 555. Fürst I, 27<strong>9.</strong> VD 17<br />

3:647016R. – Eine von zwei Druckvarianten aus demselben<br />

Jahr, hier mit nachträglich eingedrucktem Erscheinungsjahr.<br />

– Leitfaden für die Judenbekehrung aus berufenem Munde,<br />

nämlich vom konvertierten Prager Exrabbiner Christian<br />

Lebrecht Felß (gest. 1719), abgefaßt als Dialog zwischen<br />

ihm und einem Nochrabbiner (denn natürlich ist Felßens<br />

Absicht die Bekehrung seines Gesprächspartners). – Titel<br />

und S. 53 mit schwachem Stempel, stark gebräunt.<br />

2069 (FRIEDLÄNDER, D.), Sendschreiben an Seine<br />

Hochwürden, Herren Oberconsistorialrath und<br />

Probst zu Berlin von einigen Hausvätern jüdischer<br />

Religion. 3. unveränd. Aufl. Berlin, Mylius,<br />

179<strong>9.</strong> 1 Bl., 86 S. Leicht läd. Orig.-Broschur. –<br />

Etw. fleckig, unbeschnitten. (55) 80,-<br />

2070 (GRATTENAUER, K. W. F.), Wider die Juden.<br />

Ein Wort der Warnung an alle unsere christliche<br />

Mitbürger. Fünfte Auflage. Berlin, Schmidt, 1803.<br />

64 S. Läd. Brosch. d. Zt. (55) 150,-<br />

Goed. XIII, 227: „Begabt und vielgewandt, aber leidenschaftlich<br />

und in seiner Haltung nicht immer zuverlässig<br />

[was meint der Verfasser damit? – der „Goedeke“ war<br />

stramm antisemitisch], hat er mancherlei Anfeindungen zu<br />

ertragen gehabt. Auf den verschiedensten Gebieten trat er<br />

sehr selbstsicher mit scharfer, oft verwegener Kritik hervor.<br />

Besonderes Aufsehen erregte seine Schrift 'Wider die Juden'<br />

1803, die eine ganze Folge von Streitschriften hervorrief.<br />

Ein Machtwort der Regierung machte diesem ersten Aufflackern<br />

einer antisemitischen Bewegung ein Ende.“ –<br />

Wenig fleckig. – Alle 6 Auflagen der Programmschrift sehr<br />

selten.<br />

2071 HESS, E. F., Speculum Iudaeorum. Das ist, Juden<br />

Spiegel. Ein new sehr nützlich Büchlein, darin(n)<br />

sich nicht allein die gottlose lästerer, schänder,<br />

schmäher Göttliches Worts, die Juden, sonder<br />

auch ein jeder frommer Christ sich darinn spieglen<br />

mag. Erfurt, Wittel, 1602. 7 Bl., 173 S., 1 Bl. Mod.<br />

Ldr. (66) 400,-

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