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Auktion 58 9. - Zisska+Schauer

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auch als dritter Teil des „Testaments“ oder „Vademecum<br />

compendium“ (Handbuch) bezeichnet wird (150 S.) sowie<br />

das „Testamentum novissimum“ (1 Bl., 71 S.), den „Liber<br />

mercuriorum“ (48 S., Auszug), „Von den phi(losophi)schen<br />

Elementen Arcamnes“ (Gedicht über den Stein der Weisen<br />

und das Gold) sowie die „Axiometica introductio in cognitionem<br />

materiae hermeticae philosophiae“ und ein Register<br />

(zus. 31 S.); III. einen Auszug unter dem Titel „Ein notwendiger<br />

Auszuch von allen Lullianischen wie auch anderen<br />

wahren philosophischenn Schrifften“, darunter „De<br />

quatuor elementis in genere“, mehrere Abhandlungen zum<br />

Stein der Weisen, eine „Laus auri et argenti“, „De calore<br />

naturali“, „De essentia quinta“, „Impotentia naturae“ und<br />

weitere kurze Traktate, meist zur Lehre von den vier Elementen<br />

(1 Bl., 405 S., 3 Bl.); IV. das „Apertorium“, die „Ars<br />

intellectiva. Die verständliche Kunst Lullii“, die „Magia<br />

naturalis“, das „Frage Buch“, den „Liber rotarum“ (mit<br />

einigen teils farbigen Schemata und Tabellen), „Die Experimenten<br />

Raymundi Lulli in kurtzere Rede v(er)faßet“, das<br />

„Compendium animae transmutationis artis metallorum,<br />

Ruperto regi Angliae gesand vom authore“, „De auro vulgare“<br />

etc. (361 S.).<br />

Band I und II mit Titelseiten in roter und schwarzer Tinte,<br />

auf denen der Übersetzer als „Gottes u(nd) der Natur in<br />

und zu Gott, Liebhaberenn“ genannt wird, dazu die Initialen<br />

„I. T.“ und das Datum 1657. Die Leistung des Übersetzers<br />

wird jeweils besonders betont: „Itzo aber nicht allein<br />

verteutschet, besondern aus allen gedruckten Exemplaren<br />

und untterschidlichen alten lateinischen Manuscriptis dergestalt<br />

ersetzet und verbeßert, daß es alhie als neu gebohren<br />

zuschatzen“, bzw. in Bd. II: „Nicht nur bloßer Weise, etwan<br />

aus einem einigen gedruckten Exemplar verteutschet besondern<br />

auß allen lateinisch gedruckten Exemplaren, und<br />

unterschiedlichen alten lateinischen Manuscriptis dergestalt<br />

ersetzet und verbeßert ...“ Die Übersetzungen dürften<br />

somit von einem hervorragenden Kenner der Schriften des<br />

Lullius stammen; tatsächlich sind sie weit vor den gedruckten<br />

deutschen Ausgaben entstanden (z. B. der Codicillus,<br />

dessen deutscher Erstdruck 1769 erschienen ist) . – Das<br />

Papier mit einigen Wasserzeichen, darunter einem sehr markanten<br />

eines Narrenkopfs mit zweischelliger Mütze und<br />

fünfschelligem Kragen, das in mehreren Varianten vorkommt<br />

und (in einer weiteren Variante) bei Piccard verzeichnet<br />

ist (Nr. 21159, datiert Stade 1659). – Stellenw. einzelne<br />

Bl. kleineren Formats in späterer Zeit (mittleres<br />

18. Jhdt.?) eingeklebt, meist mit Anmerkungen und ge -<br />

zeichneten Diagrammen und Schemata zur Erläuterung,<br />

darunter einer großen Falttafel in Bd. II. – Ränder etw. fingerfl.<br />

und gebräunt, stellenw. etw. wasserrandig, dort auch<br />

mit kleinen Randschäden. – Siehe Abbildung Tafel 2.<br />

Extensive collection of the most important alchemical and<br />

natural philosophical treatises by Raimundus Lullius<br />

(Ramon Llull, 1232-1316) written by several hands and<br />

translated for the first time into German. – Here and there<br />

some leaves of smaller size glued in later (mid 18th century<br />

?), mostly with explanatory annotations, drawn graphs and<br />

diagrams, among them a large folding plate in vol. II. –<br />

Margins with some fingermarks and browning, here and<br />

there a little waterstained and therefore with minor marginal<br />

damages. – Contemporary calf with gilt back and gilt on<br />

sides as well as gilt stamped initials „L. S.“, date 1660 and<br />

1661 on front covers (some scratching and scuffing). – See<br />

illustration on plate 2.<br />

20 „HUNC LIBRUM cantus varia simisticus ornat.“<br />

Lateinische Handschrift auf Papier. Südliches<br />

Ungarn? um 1700. 4°. Mit Federzeichnung und<br />

Handschriften<br />

reichem Buchschmuck in Deckfarben. 4 Bl., 420<br />

(recte 416) S. Ldr. d. Zt. mit Eisenbeschlägen und<br />

-schließen (eine Schließe fehlt, Kapital beschäd.;<br />

beschabt und bestoßen). (106) 800,-<br />

Sammlung von Meßvertonungen in Choralnotation vom<br />

„primo“ bis zum „octavo tono festivalis“, darunter auch<br />

eine „Messa di Pastorella del Ssmo Natale composta del<br />

P(ad)re Philippo di Capusvar“ (das südungarische Kaposvár,<br />

südlich des Plattensees gelegen). Auch Totenmessen<br />

finden sich darunter. Weiterhin sind zahlreiche Marienhymnen<br />

und andere geistliche Meßhymnen in den verschiedenen<br />

Kirchentonarten enthalten. Auf S. 104 findet<br />

sich zudem ein fünfzehnstrophiger Hymnus in ungarischer<br />

Sprache. Die Besonderheit der wohl für ein Kloster angefertigten<br />

Handschrift ist ihre reiche Ausstattung mit Buchschmuck,<br />

darunter große florale Vignetten, verzierte Ini -<br />

tialen, ein doppelseitiger gemalter Titel und weitere Aus -<br />

zierungen in der Art von „Bauerngebetbüchern“, also<br />

volkskunsthaft, in einfachem buntfarbigen Malstil. Am<br />

Anfang die Federzeichnung einer „Guidonischen Hand“<br />

(eine Art Wegweiser für die Kirchentonarten). – Die Seiten<br />

205-08 in der Zählung übersprungen. – Innengelenke und<br />

Buchblock gebrochen, Bindung gelockert, Vorsätze und<br />

erste bzw. letzte Bl. mit Wurmspuren, stellenw. etw. fleckig<br />

und gebräunt. – Siehe Abbildung Tafel 2.<br />

21 RÄTSELSAMMLUNG – Persische Handschrift<br />

auf geglättetem Papier. Iran, 18. oder 1<strong>9.</strong> Jhdt.<br />

122 Bl. Rotes Ldr. d. Zt. (fleckig, beschabt und be -<br />

stoßen). (55) 200,-<br />

Im Nastaliq-Duktus abgefaßte Kompilation von Rätseln<br />

mit ihren Lösungen. Schlichte Gebrauchshandschrift ohne<br />

Buchschmuck, lediglich die Wörter „aqd“ (Rätsel) und<br />

„hall“ (Lösung) sind in roter Tinte hervorgehoben. Ein<br />

Kolophon fehlt, doch wird auf der ersten Seite der Name<br />

des Baumeisters Husain b. Muhammad al-Hasani genannt,<br />

der diese Sammlung wohl zusammengestellt hat. – Rätsel<br />

sind ein eigenes Genre in der persischen Literatur<br />

(Mu'ammâ), die in gereimter Form oder, wie vorliegend, in<br />

Prosa vorkommen. – Gegen Ende geringe Randausbrüche;<br />

leicht gebräunt, wenig fleckig.<br />

22 ANTIPHONAR – „Antiphonale de Communi<br />

Sanctorum. MDCCXXXIII.“ Lateinische Handschrift<br />

auf Papier. Deutschland 1733. Gr.-Fol.<br />

(Blattgr.: 42,2 x 27,6 cm, Schriftspiegel: 35,3 x<br />

22,5 cm). Durchgehend regliert und rubriziert.<br />

Choralnotation auf 4 roten Linien. Titel, Überschriften,<br />

Kapitelanfänge und Hervorhebungen in<br />

Rot. 6 Zl. 1 Bl., 78 S., 3 Bl. (letztes weiß). Blindgepr.<br />

Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit<br />

2 intakten Schließen (beschabt und bestoßen).<br />

(63) 800,-<br />

Schmuckloses Gebrauchsantiphonar zu den verschiedenen<br />

Festen Mariens, der Evangelisten, der Märtyrer und Bekenner<br />

etc., beginnend mit dem „Commune apostolorum“. Am<br />

Ende ein Inhaltsverzeichnis, überschrieben „Index antiphonarum<br />

super psalmos“. – Das Wasserzeichen eines nur<br />

schwer zu erkennenden Wappens, bekrönt von Bischofsoder<br />

Abtsmütze, Schwert und Krummstab, läßt auf ein<br />

geistliches Fürstentum in Deutschland schließen (Fulda?).<br />

Der Titel mit ligiertem Monogramm. – Innengelenke gebrochen;<br />

leicht gebräunt und fleckig.

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