Nationales Krisenmanagement im ... - deNIS - Bund.de

Die Hilfsorganisationen als Partner des Staates.
Ein Plädoyer für ihre Unverzichtbarkeit zum Wohl der
Bürger aus Sicht des Malteser Hilfsdienstes
Benedikt Liefländer
Stellt man sich die Frage, welche Funktion die Hilfsorganisationen
heute in unserer Gesellschaft haben
oder haben können, wird man zwangsläufig staatsphilosophische,
staatsrechtliche und soziologische
Grundlagen in den Fokus der Untersuchung und
Darlegung stellen. Zudem muss man sich darüber
im Klaren sein, dass die Hilfsorganisationen auf dem
Gebiet des Bevölkerungsschutzes bzw. der Notfallvorsorge
mit Menschen für Menschen arbeiten. Das
hört sich einfach und eventuell sogar trivial an, und
dennoch hat dies erhebliche Bedeutung für die Funktion
der Hilfsorganisationen und die Frage, wie der
Staat seine originäre Aufgabe, den Bürger zu schützen,
wahrnimmt, wie er Menschen für diese Aufgabe
findet und anleitet.
Im Hinblick darauf, dass bürgerschaftliches Engagement
und Hilfsorganisationen eng miteinander
verbunden sind, muss an dieser Stelle auch die Frage
beantwortet werden, ob der so genannte „Dritte
Sektor“ mit seinen Hilfsorganisationen – neben der
Aufgabenwahrnehmung durch den Staat selbst und
durch die Wirtschaft – als so genannter Non-Profit-
Bereich politisch noch gewollt ist. Dabei stellt sich
vor allem auch die Frage, ob das Subsidiaritätsprinzip
heute noch eine Grundlage politischen Handelns ist.
Für das Selbstverständnis der Hilfsorganisationen ist
das Prinzip, welches das Verhältnis des Staates zu
seinen Bürgern beschreibt, jedenfalls eine (die) entscheidende
Grundlage.
Gesellschaftspolitisch ist Subsidiarität ein
Prinzip, nach dem übergeordnete gesell-
schaftliche Einheiten nur solche Aufgaben
übernehmen sollen, zu deren Wahrneh-
mung untergeordnete Einheiten nicht in
der Lage sind. Damit ist auch der Anspruch
an den Bürger verbunden, dass er sich
selbst engagieren und verpflichten soll.
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