Nationales Krisenmanagement im ... - deNIS - Bund.de
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Gefahrenabwehr<br />
Die Polizei ist für die unaufschiebbaren Maßnahmen<br />
<strong>de</strong>r Gefahrenabwehr und die Aufrechterhaltung von<br />
Sicherheit und Ordnung zuständig. In dieser Hinsicht<br />
gehört es auch zu <strong>de</strong>n Aufgaben <strong>de</strong>r Polizei, die Bevölkerung<br />
vor entsprechen<strong>de</strong>n Gefahren zu warnen<br />
und zu schützen, Ursachen zu ermitteln und eine<br />
Ausweitung <strong>de</strong>s Scha<strong>de</strong>ns zu verhin<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r zumin<strong>de</strong>st<br />
zu verringern.<br />
Bei GGSK besteht für die Polizei die Beson<strong>de</strong>rheit,<br />
dass nicht vorrangig sie, son<strong>de</strong>rn die nichtpolizeilichen<br />
Gefahrenabwehrorganisationen die eigentliche<br />
Lage bewältigen. Die Polizei gewährleistet dazu <strong>de</strong>n<br />
schnellen und ungehin<strong>de</strong>rten Einsatz von Feuerwehr<br />
und Rettungsdiensten, z.B. durch Absperr- und<br />
Verkehrsmaßnahmen, um Aktionsraum für diese zu<br />
schaffen, ihre zügige An- und Abfahrt zu gewährleisten<br />
und Not- und Rettungswege freizuhalten. Daneben<br />
führt die Polizei weitere Maßnahmen, häufig<br />
mit Eingriffscharakter für die Betroffenen, durch.<br />
Dies können z.B. Schutzmaßnahmen für Personen<br />
und Eigentum sein, um Plün<strong>de</strong>rungen o<strong>de</strong>r Gewalttätigkeiten<br />
zu verhin<strong>de</strong>rn. Die Ereignisse in <strong>de</strong>n USA<br />
bei <strong>de</strong>r Flutkatastrophe von New Orleans <strong>im</strong> August<br />
2005 haben gezeigt, welche Konsequenzen es haben<br />
kann, wenn die öffentliche Sicherheit und Ordnung<br />
in einem größeren Scha<strong>de</strong>nsgebiet zusammenbricht.<br />
In einer solchen Lage ist auch ein gefahrloser Einsatz<br />
nichtpolizeilicher Gefahrenabwehrorganisationen<br />
unmöglich.<br />
Dachte man bis zu <strong>de</strong>n Anschlägen vom 11. September<br />
2001 in New York bei GGSK in erster Linie an Einsatzlagen<br />
mit Gefahrenpotentialen, die sich als Folge von<br />
Unfällen (z.B. in chemischen o<strong>de</strong>r kerntechnischen<br />
Anlagen o<strong>de</strong>r auf Straßen, Wasserstraßen, Luft- und<br />
Schienenverkehrswegen) o<strong>de</strong>r Naturkatastrophen<br />
(z.B. Hochwasser, Waldbrän<strong>de</strong>) ereignen können, so<br />
ist seit<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Begriff <strong>de</strong>s Gefahrenpotentials weiter<br />
zu sehen. Auch Terroranschläge können in ihrer<br />
Folge zu GGSK mit erheblichen Ausmaßen führen.<br />
Sowohl die versuchten Kofferbombenanschläge in<br />
zwei Regionalzügen <strong>im</strong> Juli 2006 als auch die Festnahme<br />
von drei verdächtigen Personen <strong>im</strong> Sauerland<br />
<strong>im</strong> September 2007 haben <strong>de</strong>utlich gemacht, dass<br />
auch Deutschland <strong>im</strong> Zielspektrum <strong>de</strong>s islamistischen<br />
Terrorismus liegt. Dies umfasst auch das Phänomen<br />
<strong>de</strong>s sog. „Homegrown Terrorism“. Die <strong>im</strong> Sauerland<br />
festgenommenen mutmaßlichen Terroristen hatten<br />
bereits ca. 730 kg Wasserstoffperoxidlösung gelagert,<br />
die wahrscheinlich gegen amerikanische Einrichtungen<br />
in Deutschland eingesetzt wer<strong>de</strong>n sollten. Die<br />
Folgen eines <strong>de</strong>rartigen Anschlags wären gewaltig<br />
gewesen.<br />
Mit <strong>de</strong>r Festnahme dieser Täter ist die Gefahr von<br />
Anschlägen allerdings nicht gebannt. Die Existenz<br />
weiterer Terrorzellen in Deutschland kann nicht ausgeschlossen<br />
wer<strong>de</strong>n. So wur<strong>de</strong>n mit Stand Februar<br />
2008 allein 70 weitere Personen in Deutschland als<br />
sog. „Gefähr<strong>de</strong>r“ eingestuft, die polizeilich intensiv<br />
zu überwachen sind.<br />
Nach <strong>de</strong>r Festnahme von drei Terrorverdächtigen <strong>im</strong><br />
Sauerland <strong>im</strong> Juli 2006: eines <strong>de</strong>r sichergestellten Fässer mit<br />
Wasserstoffperoxidlösung zum Bau von Sprengsätzen<br />
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