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Nationales Krisenmanagement im ... - deNIS - Bund.de

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110<br />

IT - basierte Entscheidungsunterstützung <strong>im</strong><br />

Bevölkerungsschutz<br />

Hans-Gerrit Möws<br />

Eine <strong>de</strong>r wichtigsten Regeln be<strong>im</strong> Treffen von Entscheidungen<br />

ist, dass diese umso leichter fallen, je<br />

kleiner die Unsicherheit ist. Informationstechnologien<br />

dienen in ihrer heutigen Form <strong>de</strong>r Beschleunigung<br />

formal administrativer Vorgänge sowie <strong>de</strong>r Bereitstellung<br />

einer hohen Datendichte und bieten die Möglichkeit<br />

zur logischen Verknüpfung. Fachanwendungen<br />

sind in <strong>de</strong>r Regel hochspeziell für die jeweiligen<br />

Aufgaben entwickelt und nur auf <strong>de</strong>n ersten Blick<br />

universal. Diese Entwicklungen haben in <strong>de</strong>r ersten<br />

Phase einer IT-gestützten Entscheidungsunterstützung<br />

eine grundsätzliche Berechtigung, in <strong>de</strong>r Folge<br />

aber muss die Verwendbarkeit dieser Systeme einer<br />

anwen<strong>de</strong>rspezifischen Vereinheitlichung folgen.<br />

Die Informationstechnologie muss die<br />

Entscheidung von Menschen unterstützen,<br />

transportieren, transparenter und nach-<br />

vollziehbar machen.<br />

Reduzieren wir die Be<strong>de</strong>utung unserer Gesellschaft<br />

auf die drei Hauptaspekte Bevölkerung (körperliche,<br />

seelische Unversehrtheit), materielle (Güter,<br />

Infrastruktur) sowie <strong>im</strong>materielle Werte (öffentliche<br />

Ordnung, Wertesystem) und besteht die Möglichkeit,<br />

dass einer o<strong>de</strong>r mehrere dieser Aspekte Scha<strong>de</strong>n nehmen,<br />

be<strong>de</strong>utet dies für <strong>de</strong>n Bevölkerungsschutz, dass<br />

Handlungsbedarf entsteht, um diesen Gefahren o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>n jeweiligen Folgen zu begegnen. Dieser Bedarf<br />

begrün<strong>de</strong>t die Notwendigkeit von Entscheidungen.<br />

Das für die Entscheidungen notwendige Wissen wird<br />

durch die Aufwertung von Relevanz, Vernetzung und<br />

fortschreiten<strong>de</strong> Subjektivierung <strong>im</strong> Entscheidungsprozess<br />

generiert.<br />

„Nur die Fragen, die prinzipiell unentscheidbar sind,<br />

Bereitstellung<br />

Daten<br />

können wir entschei<strong>de</strong>n.“<br />

Heinz von Foerster, Kybernetiker<br />

Information<br />

Wissen<br />

Entscheidungsprozess<br />

- interpretierte Daten<br />

Handlung<br />

- Wissensvermittlung<br />

Entscheidung<br />

Entscheidungsbefähigung<br />

- Information in Verbindung mit Expertise<br />

Aufwertung <strong>de</strong>r Relevanz <strong>im</strong> Entscheidungsprozess<br />

In diesem kausalen Zusammenhang sind Daten isolierte,<br />

uninterpretierte Fakten und Kennwerte <strong>de</strong>r<br />

Realitätsbeschreibung. Sie wer<strong>de</strong>n <strong>im</strong> Rahmen <strong>de</strong>r<br />

Gefahrenerfassung aufgenommen und verifiziert und<br />

sind prinzipiell für je<strong>de</strong>rmann abrufbar. Darauf aufbauend<br />

sind Informationen verknüpfte und mit Be<strong>de</strong>utung<br />

versehene, also „interpretierte“ Daten. Die<br />

Interpretation ist <strong>de</strong>r Prozess <strong>de</strong>r Informationsgewinnung.<br />

Wissen wird durch die individuell verarbeiteten<br />

Informationen mit Bezug zur eigenen Erfahrungswelt<br />

gebil<strong>de</strong>t.<br />

In <strong>de</strong>n Phasen <strong>de</strong>s Entscheidungsprozesses sind die<br />

Fähigkeiten zur Wissenserlangung, zur Vernetzung<br />

von Wissen mit einer Fragestellung (Wissensbewertung)<br />

und zur Abschätzung einer Ereignisfolge anhand<br />

von bewertetem Wissen und Festlegung <strong>de</strong>r<br />

eigenen Handlung (Entscheidungsfähigkeit) die best<strong>im</strong>men<strong>de</strong>n<br />

Faktoren. Die Informationstechnologie<br />

kann diese Phasen durch die Bereitstellung von je<br />

nach Entscheidungsreife aufgewerteter Relevanz

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