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Nationales Krisenmanagement im ... - deNIS - Bund.de

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„Ereignisspezifische Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Stabs“ können<br />

beispielsweise aus <strong>de</strong>n Bereichen Landwirtschaft,<br />

Forsten, Veterinärwesen, Straßenwesen, Verkehr,<br />

Schulen und Wirtschaft kommen.<br />

Ein wesentlicher Vorteil dieses Mo<strong>de</strong>lls ist, dass Verwaltungsstäbe<br />

nun flexibel und lageangepasst aufwachsen<br />

und die Mitwirken<strong>de</strong>n dort dann grundsätzlich<br />

nur die Aufgaben wahrnehmen, mit <strong>de</strong>nen sie<br />

bereits aus ihrem Tagesgeschäft vertraut sind. Den<br />

Mitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s Stabs (Vb-Leitungen) bleibt es zu<strong>de</strong>m<br />

überlassen, wie viele Mitarbeiter sie als „backoffice“<br />

zur Unterstützung hinzuziehen. Bestandteil<br />

Krisenmanager benötigen schnelle und verlässliche Informationen<br />

Das Wichtigste für Krisenmanager sowohl am Einsatzort<br />

als auch in Verwaltungs- und Führungsstäben<br />

ist „die Lage“. Dafür benötigen sie möglichst schnell<br />

erste (und gerne zunächst auch formlose) Informationen,<br />

die sich <strong>im</strong> Lauf <strong>de</strong>r Zeit <strong>im</strong>mer weiter verdichten<br />

wer<strong>de</strong>n. Hier gelten die Grundsätze „Schnelligkeit<br />

vor Schönheit“ und „Information ist Bringschuld“. Situationen,<br />

in <strong>de</strong>nen Behör<strong>de</strong>n erst durch Presse- und<br />

Bürgeranfragen von einem Scha<strong>de</strong>nsereignis erfahren,<br />

sind bekannt und fatal.<br />

Ebenso erwarten die (auch die nur vermeintlich)<br />

betroffene Bevölkerung sowie die Presse gera<strong>de</strong> in<br />

Krisensituationen schnell qualifizierte Informationen.<br />

Eine offensive und aktive Informationspolitik<br />

ist zu<strong>de</strong>m ein wichtiges Instrument, um die operativen<br />

Einsatzkräfte zu entlasten o<strong>de</strong>r, zum Beispiel<br />

bei Evakuierungen, zu unterstützen. Dafür müssen<br />

alle, die für das <strong>Krisenmanagement</strong> Verantwortung<br />

tragen und auch in <strong>de</strong>r Öffentlichkeit Kompetenz zeigen<br />

müssen, auf je<strong>de</strong>r Ebene möglichst <strong>de</strong>n gleichen<br />

Kenntnisstand haben.<br />

Wi<strong>de</strong>rsprüchliche Kommunikation kann<br />

das gesamte <strong>Krisenmanagement</strong> in Miss-<br />

kredit bringen und die Arbeit <strong>de</strong>r Helfer<br />

vor Ort erheblich erschweren.<br />

je<strong>de</strong>r Stabsdienstordnung ist eine Matrix, in <strong>de</strong>r die<br />

behör<strong>de</strong>nspezifischen Aufgaben <strong>de</strong>r jeweiligen Verwaltungsstabsbereiche<br />

aufgelistet und ihnen jeweils<br />

best<strong>im</strong>mte Personen sowie namentlich benannte Verstärkungen<br />

und Ablösungen zugeordnet sind. Zuvor<br />

war „<strong>de</strong>r Stab“ oft in toto alarmiert wor<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r<br />

Folge, dass je nach Behör<strong>de</strong>ngröße bis zu Dutzen<strong>de</strong>n<br />

von Mitarbeitern ad hoc auf die Zuweisung von und<br />

Einweisung in Aufgaben <strong>im</strong> Rä<strong>de</strong>rwerk <strong>de</strong>r Stabsarbeit<br />

harrten. Dadurch gingen wertvolle Zeit und<br />

Effizienz, lei<strong>de</strong>r manchmal bei Einzelnen auch die<br />

Motivation verloren.<br />

Dem tragen wir Rechnung:<br />

In die VwV Stabsarbeit haben wir wesentliche Elemente<br />

aus <strong>de</strong>m „Handbuch Krisenkommunikation“<br />

übernommen, das für uns <strong>im</strong> Jahr 2003 erarbeitet<br />

wor<strong>de</strong>n ist. Dazu zählt <strong>de</strong>r „Koordinierungsstab<br />

Kommunikation (KoKo)“. Dieses Kernteam setzt sich<br />

aus <strong>de</strong>n Leitungen <strong>de</strong>r Verwaltungsstabsbereiche 1<br />

bis 4 zusammen und stellt die vorläufigen Weichen<br />

für das <strong>Krisenmanagement</strong>. Der KoKo bewertet ein<br />

erstes Lagebild, schafft ggf. die Voraussetzungen für<br />

eine reibungslose Arbeitsaufnahme <strong>de</strong>s Verwaltungsstabs<br />

und n<strong>im</strong>mt erste Koordinierungs- und Kommunikationsaufgaben<br />

wahr, etwa mit öffentlichen Warnhinweisen,<br />

zur einheitlichen Handlungsweise und zu<br />

einheitlichen Sprachregelungen. Dem KoKo gehört<br />

auch ein „Informations-Koordinator (IKO)“ an. Er<br />

hat eine Scharnier- und Bün<strong>de</strong>lungsfunktion <strong>im</strong> gegenseitigen<br />

Informationsaustausch auf <strong>de</strong>r jeweiligen<br />

horizontalen Ebene und zu <strong>de</strong>n unmittelbar über-<br />

und nachgeordneten Stellen, die von <strong>de</strong>m Ereignis<br />

ebenfalls betroffen sein könnten. Dieser „schnelle“<br />

Informationsstrang greift an<strong>de</strong>ren Mel<strong>de</strong>wegen und<br />

ausführlichen Lageberichten vor, ersetzt sie aber<br />

nicht. Mit <strong>de</strong>r Arbeitsfähigkeit <strong>de</strong>s Verwaltungsstabs<br />

nehmen die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s KoKo und damit auch <strong>de</strong>r<br />

IKO dort ihre originären Aufgaben wahr.<br />

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