Nationales Krisenmanagement im ... - deNIS - Bund.de

Übende sind in erster Linie die Krisen- und Verwaltungsstäbe
der zuständigen Ressorts des Bundes und
der Länder, ggf. auch wichtige nachgeordnete Behörden,
sowie einzelne Unternehmen und Verbände, bei
denen strategischer Übungsbedarf besteht. Angestrebt
wird die Bildung von interministeriellen Krisenstäben
als gemeinschaftlich Verantwortliche für die Beurteilung
und Bewältigung der Gesamtlage und von Ressortstäben,
die dem gemeinsamen Stab zuarbeiten.
Die Übenden erhalten zu Beginn der Übung ihnen
bis dahin im Detail nicht bekannte Ausgangslagen
einschließlich eines Presseteils, ggf. zur Erzeugung
von „Realitätsdruck“ auch vorbereitete Fernsehsendungen
(z. B. TV-Brennpunkt „Pandemie“). Im Verlauf
der Übung werden ihnen die (im Drehbuch) vorbereiteten
oder an die Lageentwicklung angepassten
aktuell erstellten Einlagen zugespielt, zu denen strategische
Reaktionen erwartet werden.
Die Ergebnisse der Übung werden in einem Auswertungsbericht
zusammengefasst, der neben der
(Selbst-) Kritik an Konzept, Anlage und Durchführung
der Übung das Verhalten der Stäbe von Ländern
und Bund, die Bund-Länder-Zusammenarbeit, Public-Private-Partnership,
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
sowie die szenarienbezogene Bewältigung
der inhaltlichen Herausforderungen (z. B. erfolgreiche
Ausführung des Pandemieplanes) würdigt. Dem
Bericht werden in einer Anlage Handlungsempfehlungen
beigefügt, die stichwortartig den wichtigsten
Umsetzungsbedarf der Übungsergebnisse enthalten.
Eine detaillierte Erfolgskontrolle durch die zentrale
Übungssteuerung ist aufgrund der dezentralen Zuständigkeiten
nicht beabsichtigt. Diese ist innerhalb
der Bundesressorts und Länder vorgesehen. So hat
z. B. das BMI in einer Zwischenübung „Hermes“ die
IT-Kommunikation einer kritischen Prüfung unterzogen,
dabei festgestellte Defizite sind in einem Handlungskatalog
zusammengefasst worden, zu deren
Beseitigung die betroffenen Abteilungen des Ministeriums
und die Behörden binnen Jahresfrist Stellung
nehmen mussten.
Zentrale Übungssteuerung LÜKEX 07 an der AKNZ
in Ahrweiler
Das BBK als Zentralstelle kann im Rahmen seines
Aus- und Fortbildungsauftrags erkannte Handlungsnotwendigkeiten
in die Lehre einbeziehen. Im Rahmen
nachfolgender LÜKEX-Übungen ist es – in begrenztem
Umfang – möglich, positive Veränderungen
in Aufbau- und Ablauforganisation der Stäbe, in der
Entscheidungsfindung, im Informationsverhalten
oder in der räumlichen und technischen Ausstattung
der Stäbe festzustellen. Dabei kann festgehalten werden,
dass nach Beobachtung der Projektgruppe LÜ-
KEX bereits die drei durchgeführten Übungen erheblich
zur Optimierung beigetragen haben.
Inhaltliche Schwerpunkte der bisher durchgeführten
LÜKEX-Übungen
In den bisherigen drei Übungen wurde das Krisenmanagement
bei außergewöhnlichen Schadens- oder
Gefährdungslagen geübt. Die Szenarien knüpften an
reale Ereignisse oder an Gefahrenlagen an, die nach
wissenschaftlicher Beurteilung wahrscheinlich sind,
auch wenn sich der Zeitpunkt ihres Eintretens nicht
voraussagen lässt. Alle Länder haben sich bisher einmal,
Baden-Württemberg zweimal an LÜKEX-Übungen
beteiligt:
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