Nationales Krisenmanagement im ... - deNIS - Bund.de

162
Gesundheitsinformationen im Internet durch das Robert
Koch-Institut
Schulungen in der Stabsarbeit und kontinuierliche
Fortbildungen im Krisenmanagement für die Mitarbeiter
der Krisen-/ Verwaltungsstäbe sind wesentliche
Voraussetzungen für das Funktionieren der Stäbe
unter den schwierigen Bedingungen von Übungen
und erst recht im Einsatz. Das gilt auch für vermeintlich
„katastrophenferne“ Ressorts. Solche Schulungen
sollten in Zusammenarbeit mit den Innenministerien
angeboten werden, da dies im Fall einer tatsächlichen
realen Krise die ressortübergreifende Kommunikation
und Kooperation wesentlich vereinfachen
würde. In allen Ressorts sollten daher interne abteilungsübergreifende
Krisenmanagementstrukturen
aufgebaut und die Etablierung einer Übungskultur
auf Bundes- und Landesebene angestrebt werden.
Dabei ist vorrangig eine Intensivierung und Beübung
der übergreifenden Zusammenarbeit der Behörden,
Institutionen und Unternehmen anzustreben. Neben
der Bekanntmachung der Strukturen für den Krisenfall
könnten diese Fortbildungen zudem dazu genutzt
werden, den Stand der aktuellen Pandemieplanung
bekannt zu machen.
Es wird empfohlen, ein geschlossenes Informationsportal
für Behörden und Unternehmen einzurichten.
Dieses sollte spezielle Daten und allgemeine Informationen
zur Entwicklung und Nutzung von Vorsorgeplänen,
Strukturen und Verfahren, Ausbildung
und Beübung im gemeinsamen Krisenmanagement
zentral zur Verfügung stellen. Darüber hinaus soll
damit die Bildung von Netzwerken zwischen Betroffenen
gefördert und das effektive Zusammenwirken
in Übungen und realen Krisen/Großschadenslagen
unterstützt werden.
Die derzeitigen Annahmen zur Verfügbarkeit freiwillig
bzw. ehrenamtlich tätiger Einsatzkräfte (z.B.
Hilfsorganisationen, nebenberufliches Pflegepersonal;
Reservisten) müssen auf Grund der Übungserkenntnisse
kritisch beurteilt werden: Denn der Einsatz
dieses Personals ist in einer flächendeckenden
Krise mit ihren besonderen Auswirkungen auf die
Arbeits- und Einsatzfähig von Menschen eine besonders
kritische Größe. Nicht nur für die Hilfsorganisationen
stellt sich deshalb die Frage der Priorisierung
insbesondere im Bereich des Schlüsselpersonals.
Eine den „freien Kräften des Marktes“ überlassene
Verfahrensweise würde den besonderen Herausforderungen
einer Krise nicht gerecht werden. Hier ist
eine zentrale Moderation und Koordinierung schon
im Vorfeld gefordert.
Aspekte des psychosozialen Krisen- und
Katastrophenmanagements müssen
grundsätzlich stärker in Übungs- und Aus-
bildungsvorhaben einbezogen werden.
Rettende Impfstoffe – die Menschheit hofft auf Ergebnisse
der Wissenschaft