Nationales Krisenmanagement im ... - deNIS - Bund.de

166
Die Erprobung einiger für dieses Szenario vorhandener
Rechtsvorschriften (Leistungs- und Vorsorgegesetze)
hat Verbesserungsmöglichkeiten bei den
Inhalten, besonders jedoch bei deren Anwendung
gezeigt. Verfahrensweisen und Regelungen z.B. des
Verkehrsleistungsgesetzes sollten in Kooperation mit
potenziellen Leistungserbringern und den Bedarfsträgern
auf ihre praktische Umsetzbarkeit hin überprüft
werden. Neben dieser Überprüfung sollten in allen
Bereichen Schulungen in der Anwendung der gesetzlichen
Möglichkeiten durchgeführt werden.
Eine weitere wichtige Übungserkenntnis war, dass die
relevanten Schlüsselbereiche der privaten Wirtschaft
stärker in den Informationsaustausch zur Gewinnung
eines übergreifenden Lagebildes eingebunden werden
müssen. Hierzu ist es erforderlich, geeignete und
sichere Verfahren und technische Möglichkeiten zum
Informationsaustausch aufzubauen. Das GMLZ und
LÜKEX – effektives System zur Überprüfung und Weiterentwicklung des
nationalen Krisenmanagements
LÜKEX 2007 und erste Folgeaktivitäten
haben erneut gezeigt, dass das System
LÜKEX besonders effektive Möglichkeiten
bietet, das Zusammenwirken aller Berei-
che der öffentlichen Gefahrenabwehr und
privater Krisenmanagementstrukturen
auf strategischer Führungsebene zu üben
und weiterzuentwickeln.
Aus diesem Grund ist LÜKEX aus gesamtgesellschaftlicher
Sicht ein besonders geeignetes und unverzichtbares
Instrument dafür, Konzepte, Verfahren und
Strukturen in Vorbereitung auf neue und globale Herausforderungen
zu testen. Die bereichsübergreifenden
und komplexen Netzwerke in unseren föderalen
Strukturen haben dadurch eine Plattform für vielfältige
Übungsmöglichkeiten.
Zusammenfassend ist festzustellen: LÜKEX ist derzeit
das einzige Übungsangebot, das Bund, Ländern und
Unternehmen eine ressort- und bereichsübergreifende
strategische Ausrichtung bietet. Das System LÜK-
EX sollte daher noch stärker dazu genutzt werden,
den notwendigen „Optimierungsdruck“ zur Weiterentwicklung
des gesamtstaatlichen Krisenmanagements
unter den gegebenen föderalen Zuständigkeiten
aufrecht zu erhalten.
Zu den Autoren: Dipl.-Ing. Botho von Schrenk ist Studienreferent im Lehrbereich IV.6, Wolfgang Grambs, Fachberater für Krisenmanagement,
ist Koordinator der Projektgruppe LÜKEX, Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.
1 Interministerielle Koordinierungsgruppe des Bundes und der Länder
In dem neuen Internationalen Postzentrum Niederaula (Kreis
Hersfeld-Rotenburg) gehen pro Tag durchschnittlich rund 2,7
Millionen Sendungen ein
die übergreifende Nutzung des staatlichen Notfallinformationssystems
deNIS II könnten hier zielgerichtet
weiterhelfen.