Nationales Krisenmanagement im ... - deNIS - Bund.de
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Erdbeben) sowie Risiko- und Schutzfaktoren <strong>de</strong>r<br />
betroffenen Personen und <strong>de</strong>r Reaktion <strong>de</strong>r Umwelt<br />
unmittelbar nach <strong>de</strong>m Ereignis. Entsprechend muss,<br />
ergänzend zu <strong>de</strong>r Unterstützung, die Betroffene <strong>im</strong><br />
Familien- und Freun<strong>de</strong>s- und Kollegenkreis erhalten,<br />
akut, mittel- und längerfristig ein gut aufeinan<strong>de</strong>r abgest<strong>im</strong>mtes<br />
Netz an qualifizierten Betreuungs- und<br />
Versorgungsangeboten verfügbar sein (Bengel 2004;<br />
Helmerichs 2002, 2005 und 2007; Hannich 2004;<br />
Beerlage et al. 2006a und 2006b; Krabs-Höhler &<br />
Müller-Lange 2006; Hobfoll et al. 2007; Müller-Lange<br />
2006).<br />
Parallel dazu widmet sich die psychotraumatologische<br />
Forschung, aber auch die Arbeits- und Organi-<br />
sationspsychologie seit einigen Jahren verstärkt <strong>de</strong>n<br />
berufsbedingten Belastungen und einsatzbezogenen<br />
psychischen Belastungen und Erkrankungen von Einsatzkräften<br />
sowie <strong>de</strong>n Möglichkeiten und Metho<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>r Stressverarbeitung. Das von verschie<strong>de</strong>nen Forschergruppen<br />
entwickelte Maßnahmenpaket <strong>de</strong>r psychosozialen<br />
Prävention <strong>im</strong> Einsatzwesen konzentriert<br />
sich auf Nachsorgeangebote, die mit einem gewissen<br />
zeitlichen Abstand zum belasten<strong>de</strong>n Einsatz bereitzustellen<br />
sind (Sekundäre Prävention), vor allem aber<br />
auf unterschiedliche vorbereiten<strong>de</strong> Maßnahmen <strong>im</strong><br />
Bereich <strong>de</strong>r Aus- und Fortbildung, <strong>de</strong>r betrieblichen<br />
Organisationsstruktur und <strong>de</strong>r Gesundheitsför<strong>de</strong>rung<br />
(Pr<strong>im</strong>äre Prävention) (Beerlage et al. 2008; Butollo et<br />
al. 2006).<br />
Panik und Panikprävention<br />
Als drittes Beispiel soll hier die Berücksichtigung<br />
sozialwissenschaftlicher Erkenntnisse be<strong>im</strong> Thema<br />
Panik- und Panikprävention genannt wer<strong>de</strong>n. Diese<br />
spielten jüngst neben Erkenntnissen aus Computers<strong>im</strong>ulationen<br />
von menschlichem Fluchtverhalten und<br />
Evakuierungen, die <strong>im</strong> Rahmen <strong>de</strong>r Vorbereitung <strong>de</strong>r<br />
FIFA Fußballweltmeisterschaft 2006 in Zusammenhang<br />
mit <strong>de</strong>r Diskussion um die Stadiensicherheit<br />
eine Rolle (Helbing et al. 2002).<br />
Die Sozialwissenschaften konzentrierten sich auf<br />
die Frage, in wieweit das Verhalten von panisch reagieren<strong>de</strong>n<br />
Menschenmengen prognostiziert wer<strong>de</strong>n<br />
kann und steuerbar ist.<br />
Massenpanik: Katastrophe <strong>im</strong> Brüsseler Heysel-Stadion<br />
am 29. Mai 1985