Nationales Krisenmanagement im ... - deNIS - Bund.de

Informationstechnologie im Krisenmanagement.
Der Einsatz von deNIS II plus bei LÜKEX 2007
Bernhard Corr
Die vernetzte Informationsgesellschaft
Eine „Just-in-Time“ -Produktion in einem Automobilwerk,
in dem die passenden weißen Ledersitze
zeitgleich mit dem schwarzen Lederlenkrad exakt zu
dem Zeitpunkt durch die Zubehörfirmen angeliefert
werden, wenn das „Wunschauto“ auf dem Fließband
produziert wird, wäre ohne eine umfassende elektronische
Vernetzung aller an der Produktion beteiligten
Stellen nicht möglich. Die Wirtschaft nutzt schon lange
die Vorteile der elektronischen Informationstechnologie
und Vernetzung, um Prozessabläufe zu optimieren.
Ziel ist es, qualitativ hochwertige Produkte
möglichst kostengünstig produzieren zu können.
Der Wettbewerb zwingt die Industrie dazu, innovative
Produktions- und Managementmethoden zu erproben
und einzuführen, um am Markt bestehen zu
können. Der Vorteil der Wirtschaftsunternehmen ist,
dass sie optimierte Prozessabläufe unmittelbar durch
eine höhere Rendite feststellen können.
Übertragen auf das Krisenmanagement im Bevölkerungsschutz
fehlen uns diese eindeutigen „Kennzahlen“,
um feststellen zu können, ob unsere Verfahren
den Herausforderungen gewachsen sind, denen sich
der Bevölkerungsschutz bei Bund und Ländern stellen
muss. Uns bieten allerdings Übungen – wie LÜ-
Der Einsatz von deNIS II plus während LÜKEX 2007
Als neues Instrument zur Unterstützung des Krisenmanagements
bei großflächigen Gefahrenlagen stand
das Kommunikations- und Informationssystem deNIS
II plus (deutsches Notfallvorsorge-Informationssystem)
erstmals bei der Übung LÜKEX 2007 zur Verfügung.
Während der Übung wurde das System in erster Linie
dazu genutzt, den angeschlossenen Lagezentren der
Bundesressorts und der Innenministerien der Länder
ein aktuelles, ebenenübergreifendes, einheitliches
Lagebild zur Verfügung zu stellen.
Ziel: Aufbau einer Kommunikations- und Informationsinfrastruktur
im Bevölkerungsschutz
KEX 2007 – die Gelegenheit, unsere Vorbereitungen
auf großflächige Gefahrenlagen zu testen. Im Anschluss
an diese länderübergreifende Übung haben
alle Entscheidungsträger die Möglichkeit – aber auch
die Pflicht –, die Instrumente des Krisenmanagements
zu evaluieren und selbstkritisch zu hinterfragen.
So übermittelte das Robert Koch-Instituts (RKI) während
der Übung täglich die aktuellen Daten über den
Stand der Erkrankten je Landkreis an das Bundesamt
für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
(BBK). Dort wurden die Daten in deNIS II plus integriert
und den angeschlossenen Lagezentren als Lagekarte
bereitgestellt. Bereits Wochen vor der Übung
wurden die technischen Einzelheiten der Datenübermittlung
zwischen beiden Häusern besprochen und
festgelegt. Hierdurch konnten alle Vorbereitungen
getroffen werden, um die aktuellen Daten während
der Übung „on the fly“ im BBK aufzunehmen und
sofort in der Lagekarte zu visualisieren.
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