Nationales Krisenmanagement im ... - deNIS - Bund.de
Nationales Krisenmanagement im ... - deNIS - Bund.de
Nationales Krisenmanagement im ... - deNIS - Bund.de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Koordination <strong>de</strong>r<br />
Warnung mit <strong>de</strong>m „Satellitengestützten Warnsystem“<br />
(SatWaS). Nach<strong>de</strong>m die frühere flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong><br />
Sirenenwarnung abgeschafft wor<strong>de</strong>n ist, bietet das<br />
System die Möglichkeit, bei unterschiedlichen Gefahrenlagen<br />
sekun<strong>de</strong>nschnell differenzierte Informationen<br />
über die öffentlich-rechtlichen wie privaten<br />
Rundfunkanstalten, Internetportal-Betreiber und<br />
Presseagenturen an die Bürger weiter zu geben. Das<br />
System hat gegenüber <strong>de</strong>r Sirenenwarnung <strong>de</strong>n Vorteil,<br />
dass weiterführen<strong>de</strong> Zusatzinformationen, differenzierte<br />
Gefahrendurchsagen und Verhaltensregeln<br />
weitergegeben wer<strong>de</strong>n können. Gera<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r Eröffnung<br />
<strong>de</strong>r Nutzungsmöglichkeiten von SatWas für<br />
die Län<strong>de</strong>r und <strong>de</strong>r damit verbun<strong>de</strong>nen Möglichkeit<br />
<strong>de</strong>r Warnung bei („frie<strong>de</strong>nsmäßigen“) Katastrophen<br />
wird <strong>de</strong>r Weg vom Zivilschutz zum gemeinsamen Bevölkerungsschutz<br />
exemplarisch ver<strong>de</strong>utlicht.<br />
Die psychosoziale Notfallvorsorge (PSNV) wur<strong>de</strong> zu<br />
einem integralen Bestandteil <strong>de</strong>r Gefahrenabwehr<br />
weiterentwickelt. Das BBK sieht seine Rolle hier in<br />
<strong>de</strong>r Koordination und Vermittlung geeigneter Hilfeleistung<br />
und Betreuung für Opfer und Angehörige<br />
von schweren Unglücksfällen <strong>im</strong> In- und Ausland.<br />
Bei <strong>de</strong>r Tsunami-Katastrophe in Südostasien En<strong>de</strong><br />
2004 war das BBK in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m Auswärtigen<br />
Amt, <strong>de</strong>m <strong>Bund</strong>eskr<strong>im</strong>inalamt, an<strong>de</strong>ren<br />
<strong>Bund</strong>esbehör<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn, Hilfsorganisationen<br />
und Fachverbän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Psychologie und Psychiatrie<br />
in das <strong>Krisenmanagement</strong> eingebun<strong>de</strong>n. Das BBK<br />
führt <strong>de</strong>rzeit eine Konsensus-Konferenz <strong>im</strong> Bereich<br />
<strong>de</strong>r psychosozialen Notfallversorgung mit <strong>de</strong>m Ziel<br />
durch, die Qualität <strong>de</strong>r in Deutschland vorhan<strong>de</strong>nen<br />
Versorgungsangebote für Betroffene und Angehörige<br />
<strong>de</strong>r Opfer von Unglücksfällen und Terroranschlägen<br />
sowie auch für Einsatzkräfte sicherzustellen. Das Amt<br />
will ergänzen<strong>de</strong> Forschungsprojekte anregen, beispielsweise<br />
auch zu <strong>de</strong>r Frage, inwieweit Anti-Stress-<br />
Trainingsprogramme wirken.<br />
Für <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r Kritischen Infrastrukturen 4 erstellt<br />
das Amt in Zusammenarbeit mit öffentlichen<br />
und privaten Institutionen Gefährdungs- und Risikoanalysen.<br />
Im Rahmen <strong>de</strong>r Dienstleistungs- und Beratungskompetenz<br />
ist durch BMI, BKA und BBK ein<br />
Basisschutzkonzept erstellt wor<strong>de</strong>n, das eine Klassifizierung<br />
<strong>de</strong>r gefähr<strong>de</strong>ten Bereiche, eine Analyse <strong>de</strong>s<br />
Schutzbedarfs und Maßnahmen zur Erreichung <strong>de</strong>r<br />
Schutzziele enthält. Das Konzept beschreibt Mög-<br />
lichkeiten <strong>de</strong>s personellen und materiellen Schutzes<br />
gefähr<strong>de</strong>ter Anlagen und gibt Empfehlungen für Notfallplanungen.<br />
Das BBK nutzt dazu die in <strong>de</strong>r Behör<strong>de</strong> vorhan<strong>de</strong>ne<br />
Fachkompetenz von 25 verschie<strong>de</strong>nen wissenschaftlichen<br />
Professionen und vielen externen Partnern.<br />
Der Risiko- und Krisenkommunikation kommt dabei<br />
beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung zu. Das Konzept sieht Maßnahmen<br />
einer kontinuierlichen Überprüfung und<br />
Qualitätssicherung <strong>im</strong> Rahmen eines dynamischen<br />
Prozesses (Regelkreislauf von Planung, Umsetzung,<br />
Analyse und Nachsteuerung) vor. Das Projekt ist<br />
durch Sachverstand aus <strong>de</strong>r Wirtschaft geför<strong>de</strong>rt und<br />
begleitet wor<strong>de</strong>n. Der hohe Sicherheitsstandard <strong>de</strong>r<br />
Infrastrukturen ist auch ein Qualitätsmerkmal für<br />
<strong>de</strong>n Standort Deutschland und liegt <strong>im</strong> Interesse <strong>de</strong>r<br />
Bürger und Bürgerinnen <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s. Für die Unternehmen<br />
ist die Aufrechterhaltung und Weiterführung<br />
<strong>de</strong>s Betriebes auch in Krisenzeiten von existenzieller<br />
Be<strong>de</strong>utung („Business Continuity“). Deshalb sind von<br />
<strong>de</strong>m Basiskonzept „Empfehlungen für Unternehmen“<br />
abgeleitet wor<strong>de</strong>n. Der dahinter stehen<strong>de</strong> analytische<br />
und planerische Aufwand ist angesichts <strong>de</strong>r Gefährdungslage,<br />
<strong>de</strong>r zunehmen<strong>de</strong>n Verletzlichkeit <strong>de</strong>r<br />
mo<strong>de</strong>rnen Industriegesellschaft und <strong>de</strong>r Komplexität<br />
<strong>de</strong>r Kritischen Infrastrukturen erfor<strong>de</strong>rlich und trägt<br />
<strong>de</strong>r gestiegenen Nachfrage nach solchen Konzepten<br />
Rechnung.<br />
81