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Der Staat verliert zunehmend den beson-
deren Mehrwert, den die Hilfsorganisatio-
nen erzeugen, indem er ihre Dienste nur
selektiv – scheibchenweise – und gegenein-
ander ausspielend abfordert.
6. Netzwerk der Dienste: Die Dienste der Hilfsorganisationen
sind ein synergetisch verknüpftes Netzwerk.
Ausbildung, Rettungsdienst, Katastrophenschutz und
Katastrophenhilfe, Sanitätseinsätze und auch soziale
Dienste bedingen sich. Die traditionellen Aufgaben
der Hilfsorganisation sind heute tatsächlich weit in
das Feld eines Wohlfahrtsverbandes vorgedrungen.
Die Dienste sind über die Helfer und umgekehrt die
Zum Verständnis von Staat und Hilfsorganisationen
Abschließend zu diesem Gedanken stellt sich die
nahe liegende Frage: Sollen die Hilfsorganisationen
rein unternehmerische, ausschließlich am Markt sich
orientierende und agierende Sozialkonzerne werden?
Meine eindeutige Antwort lautet:
Unsere Gesellschaft wird arm sein, wenn
das bürgerschaftliche Engagement für den
Nächsten – in meinem Sinne: die Nächsten-
liebe – nicht mehr Platz greift.
Gerade angesichts der Entwicklung der nächsten
Jahrzehnte ist die uneigennützige Sorge um den
Nächsten unabdingbare Voraussetzung für die Stabilität
unserer Gesellschaft, da die Sicherstellung der
notwendigen Hilfe durch hauptberufliche Kräfte –
aus Gründen der Quantität und Finanzierbarkeit –
nicht möglich sein wird.
Helfer über die Dienste tatsächlich sowie über die
Finanzen eng miteinander verknüpft.
Deutlichstes Beispiel dafür ist die Notfallkompetenz.
Sie ist nicht einfach da, sie wird von der Hilfsorganisation
durch die Mitwirkung im Rettungsdienst erworben,
sie wird durch die Hilfsorganisation in die
Erste-Hilfe-Ausbildung und die Aus- und Weiterbildung
der Helferinnen und Helfer eingebracht. Sie
wird unmittelbar durch die Helferinnen und Helfer
des Katastrophenschutzes in ihrem Einsatz im Rettungsdienst
erworben und vertieft. Sie ist ein Motivationselement
zur Gewinnung Ehrenamtlicher. Wenn
den Hilfsorganisationen durch kurzsichtige Finanzstrategien
der staatlich Verantwortlichen die Einbindung
in den Rettungsdienst genommen wird, fällt das
Gebäude zusammen.
Mit Blick auf die Herausforderungen allein in den
nächsten zehn bis zwanzig Jahren ist der Staat gut
beraten, wenn er den ehrenamtlichen Helfer in den
und über die Hilfsorganisationen fördert und pflegt.
Der Staat kann hier mit relativ geringen Mitteln einen
„Mehrwert bürgerschaftlichen Engagements“ generieren,
den er dringend benötigt. Dazu müssen aber
administrative Hürden abgebaut und Vorteile für die
Ehrenamtlichen geschaffen werden.
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