Nationales Krisenmanagement im ... - deNIS - Bund.de

Die Einbindung der privaten Betreiber
kritischer Infrastrukturen in das Netzwerk
eines bereichsübergreifenden Krisenmana-
gements ist erforderlich und weiter auszu-
bauen. In diesem Zusammenhang ist es
geplant, das Krisenmanagement als festen
Bestandteil in der Aus- und Weiterbildung
der Führungskräfte der öffentlichen Ver-
waltung und der Wirtschaftsunternehmen
zu verankern.
In allen kritischen Gesellschaftsbereichen kommt
auch im Falle einer Pandemie der möglichst durchgängigen
Besetzung der Schlüsselfunktionen besondere
Bedeutung zu. Neben der Identifizierung dieser
Bereiche kommt es darauf an, tragfähige Regelungen
für eine ausreichende Personalsicherstellung zu
treffen. Die internen Planungen insbesondere überregional
und international tätiger Unternehmen sind
in weiten Bereichen bereits beispielhaft. Dagegen
wurden durch die beteiligten Großunternehmen Defizite
bei klein- und mittelständischen Betrieben im
Bereich der Zulieferung genannt, die relativ rasch die
Weiterführung der Geschäftsabläufe in Frage stellen
könnten. Die zum Teil umfangreichen Planungen der
großen Unternehmen sollten daher in ihren Grundsätzen
offener kommuniziert werden; klein- und
mittelständische Unternehmen sollten angeregt werden,
entsprechende Notfallplanungen zu erarbeiten.
Dachverbände einzelner Unternehmensbereiche und
beispielsweise auch Industrie- und Handelskammern
könnten dabei eine wichtige Mittlerrolle übernehmen.
Die umfangreichen Planungen der Unternehmen,
Arbeitsplätze zu Heimarbeitsplätzen auszulagern,
laufen derzeit noch unkoordiniert und werden insbesondere
von den Unternehmen des Kommunikationsbereichs
kritisch bewertet. Die nur begrenzt verfügbaren
Netzkapazitäten – zudem in einer Pandemie
Ein Blick auf Stände von Großhändlern in der Großmarkthalle
in Frankfurt am Main
möglicherweise zusätzlich eingeschränkt – erfordern
eine Koordination mit entsprechender Priorisierung,
um einen Kollaps des Gesamtsystems in der Krise zu
verhindern.
Bundesweit tätige Betriebe und multinationale Unternehmen
fordern zu Recht in einer grenzübergreifenden
Krise oder Katastrophe einheitliche und länderübergreifende
Maßnahmen. Nur so können komplexe
Produktions- und Verteilungsabläufe ohne zusätzliche
Behinderungen aufrechterhalten und zentrale
Planungen der betroffenen Unternehmen in Abstimmung
mit den öffentlichen Stellen effektiv umgesetzt
werden.
Auch im Bereich der rechtlichen Grundlagen hat LÜ-
KEX 2007 Handlungsbedarf gezeigt, z.B. um Personal
zur Erfüllung lebensnotwendiger Grundfunktionen
staatlicher Daseinsvorsorge (wie Gesundheit, Pflege,
Grundversorgung, Störfallbetriebe) zur Dienstleistung
verpflichten zu können.
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