Nationales Krisenmanagement im ... - deNIS - Bund.de

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LÜKEX 07 – enge Zusammenarbeit
zwischen Gesundheits- und Innenbehörde
Diese Führungsorganisation wurde während der
Übung LÜKEX 2007 erstmals angewandt und hat für
uns ganz wesentliche Erkenntnisse erbracht, die wir
im Folgenden darstellen möchten.
Bereits zu Beginn der langen Vorbereitungsphase
wurde das Ausmaß der Auswirkungen eines Pandemie-Szenarios
auf Hamburg erkennbar. Sehr schnell
wurde klar, dass eine Pandemie nahezu auf jeden Bereich
des öffentlichen Lebens Auswirkungen hat. Ein
wesentliches Ziel der Übung war die Zusammenarbeit
und der Informationsaustausch aller Beteiligten, auch
über die Grenzen von Behörden und Ämtern hinweg.
In Hamburg gelang dies durch die Beteiligung
von Firmen sowohl bei der Übungsvorbereitung als
auch in der Übung selbst. Eher von untergeordneter
Bedeutung war die Erarbeitung tatsächlicher Problemlösungen,
was im Zuge der Übung auch eher unrealistisch
gewesen wäre, weil in der Realität auch
nicht alle Ereignisse des Szenarios an einem einzigen
Tag geballt eingetreten wären. Die hohe politische
Dimension der Übung wurde zu Beginn der Vorbereitungsphase
in Hamburg nicht durchgängig von allen
Beteiligten in gleicher Weise erkannt. Erst die der
eigentlichen Übung vorangehende Planbesprechung
machte diese hohe politische Relevanz richtig deutlich.
Nach einer umfassenden fachlichen Einweisung
und Lagedarstellung wurden maßgebliche Entscheidungen
getroffen, die unmittelbar Auswirkungen auf
den ersten Übungstag hatten. Der erste Übungstag
begann mit kleinen technischen Pannen im Bereich
der Übungsleitung, die schnell den Rückgriff auf bewährte
Mittel der Stabsarbeit erforderlich machten.
Nach Beseitigung der Störung konnte die Übung jedoch
bald wieder mit technischer Unterstützung gesteuert
werden. Die Einspielungen verliefen planmäßig
und beschäftigten rund vierzehn reale und fiktive
Stäbe mit rund 210 übenden Personen auf operativtaktischer
und administrativ-organisatorischer sowie
politischer Ebene.
Hier bewährte sich die für Hamburg festgelegte
Struktur des Krisenmanagements für den Pandemiefall,
der die enge Kooperation der Staatsräte für Gesundheit
und Inneres vorsieht. Die hauptsächlichen
Übungsziele – abgestimmtes Vorgehen im Krisenmanagement,
Krisenkommunikation und gemeinsame
Im Lagezentrum des Zentralen Katastrophendienststabes
während der Übung LÜKEX 07
zentrale Presse- und Öffentlichkeitsarbeit – wurden
erreicht. Als ausgesprochen positiv erwies sich auch
die Nutzung der Stabssoftware deNIS II plus sowie der
Video- und der Telefonkonferenzanlage. Mit diesen
technischen Einrichtungen war es allen Beteiligten
möglich, direkt zu kommunizieren und Entscheidungen
unmittelbar umzusetzen.
Der zweite Übungstag wurde in Hamburg in Form
einer Planbesprechung durchgeführt. Dies war notwendig,
weil aufgrund der Katastrophenschutzorganisation
in Hamburg nach dem Abklingen der Pandemie
die Verantwortung auf die fachlich zuständigen
Behörden zurückgeht. Genau diese Situation wurde
am zweiten Übungstag durch eine moderierte Diskussion
dargestellt: Ungelöste Probleme wurden erneut
aufgegriffen und neue Fragestellungen erörtert
und teilweise einer Lösung zugeführt. Leider konnte
aufgrund der Komplexität der Übung nur ein Bruchteil
der Problematiken angesprochen werden. Viele
weitere Fragen konnten nur gestreift oder mussten
zurück gestellt werden.
LÜKEX 2007 war eine wertvolle Erfah-
rung auch für Hamburg. Die politische
Dimension der Übung wurde erkannt, die
Bedeutung einer frühzeitigen und interdis-
ziplinären zentralen Koordination unter-
strichen.