Nationales Krisenmanagement im ... - deNIS - Bund.de
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Regel 5<br />
6. Auftragserteilung – Weisung<br />
Fragestellung: Wer tut was, wann, wo, wie und mit wem?<br />
Die ein<strong>de</strong>utige Auftragserteilung an diejenigen, die für die Umsetzung <strong>de</strong>s Entschlusses<br />
zuständig sind, ist letztlich <strong>de</strong>r Schlüssel für Erfolg und Versagen. Häufig<br />
erreichen Aufträge <strong>de</strong>n Adressaten nicht o<strong>de</strong>r einen falschen Empfänger o<strong>de</strong>r<br />
sind so unklar formuliert, dass die Umsetzung nicht in die beabsichtigte Richtung<br />
zielt. Es empfiehlt sich, <strong>im</strong> Auftrag – wie be<strong>im</strong> Militär – die Absicht <strong>de</strong>r übergeordneten<br />
Führung zu übermitteln, damit kann <strong>de</strong>r Empfänger auch bei plötzlichen<br />
Lageverän<strong>de</strong>rungen stets in diesem Sinne han<strong>de</strong>ln.<br />
7. Kontrolle<br />
Fragestellung: Ist <strong>de</strong>r Auftrag richtig ausgeführt wor<strong>de</strong>n?<br />
Letzter „Baustein“ <strong>de</strong>s Führungsprozesses ist die Erfolgskontrolle (durch Rückmeldung,<br />
Vor-Ort-Kontrolle etc.), <strong>de</strong>nn es ist nie auszuschließen, dass <strong>de</strong>r „Chef“<br />
/ <strong>de</strong>r Stab glaubt, alles sei, wie angeordnet, ausgeführt wor<strong>de</strong>n, aber dieses mitnichten<br />
geschehen ist. Da dieser Führungsprozess in vielen Situationen mehrmals<br />
täglich wie<strong>de</strong>rholt wird, kann schon die Lagefeststellung be<strong>im</strong> nächsten<br />
Mal falsch sein, wenn die früheren Aufträge nicht o<strong>de</strong>r nur teilweise ausgeführt<br />
wur<strong>de</strong>n und dieses nicht bemerkt wird.<br />
Wie <strong>de</strong>r Leser feststellt, ist dieser Führungsprozess zwar grundsätzlich einfach,<br />
in <strong>de</strong>r Regel aber <strong>de</strong>nnoch eine komplexe Herausfor<strong>de</strong>rung. Daher sollte man<br />
<strong>im</strong> Team <strong>de</strong>n Führungsprozess an Beispielen regelmäßig üben, dann ist man <strong>im</strong><br />
Ernstfall besser vorbereitet.<br />
Man bekommt eine Krise nur dann in <strong>de</strong>n Griff, wenn man aus <strong>de</strong>r Reaktion<br />
in die Aktion kommt, d.h. Herr <strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>lns wird.<br />
Dieser Grundsatz, <strong>de</strong>r allen Pressesprechern aus<br />
<strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n Seminaren bekannt ist, gilt<br />
nicht nur für die Medienarbeit. Je früher man eine<br />
prognostische Lagebeurteilung <strong>im</strong> Sinne <strong>de</strong>s Worst-<br />
Case-Szenarios erstellt, <strong>de</strong>sto weniger wird man von<br />
unerwarteten Lageentwickelungen überrascht. Wenn<br />
man Planungen und Strukturen dafür vorbereitet und<br />
zusätzliche Ressourcen vorhält, ist man naturgemäß<br />
besser in <strong>de</strong>r Lage, in eine „Steuerungsfunktion“ zu<br />
kommen, als wenn man stets „<strong>de</strong>r Lage hinterherläuft“,<br />
weil man die bei<strong>de</strong>n „Kölner Grundsätze“ als<br />
Leitlinie hat.<br />
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