Nationales Krisenmanagement im ... - deNIS - Bund.de
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Gefahren für die Partnerschaft zwischen Staat und Hilfsorganisationen<br />
Diese Partnerschaft wird zunehmend durch eine Reihe<br />
von Faktoren und Entwicklungen gefähr<strong>de</strong>t, die<br />
nachfolgend betrachtet wer<strong>de</strong>n sollen:<br />
1. Verstaatlichungsten<strong>de</strong>nzen: Die Partnerschaft ist<br />
gefähr<strong>de</strong>t durch eine Verstaatlichung, durch die zunehmen<strong>de</strong><br />
unmittelbare Eigenwahrnehmung von<br />
Aufgaben durch <strong>de</strong>n Staat, auch dort, wo <strong>im</strong> Sinne<br />
<strong>de</strong>s Subsidiaritätsprinzips eine vertrauensvolle Delegation<br />
o<strong>de</strong>r Selbstorganisation durch nichtstaatliche<br />
Einrichtungen möglich wäre. Wir sehen diese Ten<strong>de</strong>nz<br />
beispielsweise dort, wo rettungsdienstliche<br />
Aufgaben durch kommunale Aufgabenträger über<br />
die alltägliche Gefahrenabwehr hinaus durch eigene<br />
hauptberufliche Kräfte abgesichert wer<strong>de</strong>n. Wir<br />
sehen es weiterhin dort, wo seit Jahren eine Verlagerung<br />
<strong>de</strong>r Entwicklungen in <strong>de</strong>r Notfallvorsorge und<br />
<strong>de</strong>r Finanzierung auf staatliche Organisationen – z.B.<br />
Technisches Hilfswerk – stattfin<strong>de</strong>t.<br />
2. Professionalisierung: Sie ist gefähr<strong>de</strong>t durch eine<br />
Professionalisierung <strong>im</strong> Sinne <strong>de</strong>r Verlagerung von<br />
Aufgaben in hauptberufliche Tätigkeiten. Wir sehen<br />
das dort, wo ehrenamtlich tätigen Einsatzkräften zunehmend<br />
attraktive Betätigungsfel<strong>de</strong>r, beispielsweise<br />
bei <strong>de</strong>r Mitwirkung <strong>im</strong> Rettungsdienst und Krankentransport,<br />
entzogen wer<strong>de</strong>n, die nur noch durch „Berufskräfte“<br />
wahrgenommen wer<strong>de</strong>n, obwohl es für<br />
<strong>de</strong>n Einsatz <strong>im</strong> Katastrophenschutz zwingend erfor<strong>de</strong>rlich<br />
ist, dass die Helfer auf diesen Gebieten Erfahrung<br />
gewinnen und Übung bekommen.<br />
3. Rahmenbedingungen: Sie ist gefähr<strong>de</strong>t durch nicht<br />
zureichen<strong>de</strong> staatliche Rahmenbedingungen. Wir sehen<br />
dies dort, wo privates freiwilliges Engagement in<br />
<strong>de</strong>r Gefahrenabwehr zunehmend durch unzumutbare<br />
Bedingungen eingeschränkt bzw. behin<strong>de</strong>rt wird.<br />
Als Beispiel soll exemplarisch das Ärgernis genannt<br />
wer<strong>de</strong>n, dass zwischen Helfern in <strong>de</strong>n Hilfsorganisationen<br />
und <strong>de</strong>n Helfern in staatlichen Organisationen<br />
eine eklatante steuerliche Ungleichbehandlung<br />
bei <strong>de</strong>r Zahlungen von Aufwandsentschädigungen<br />
herrscht – was politisch und tatsächlich scheinbar<br />
unüberwindbar ist – , <strong>de</strong>s Weiteren, dass zunehmend<br />
eine Kostenverlagerung (Betrieb / Unterhalt / Ausbildung<br />
<strong>de</strong>r Katastrophenschutzeinheiten) auf die Organisationen<br />
stattfin<strong>de</strong>t.<br />
Neuer Gerätewagen Sanitätsdienst <strong>de</strong>r Malteser Ortsglie<strong>de</strong>rung<br />
Rosenhe<strong>im</strong>