Nationales Krisenmanagement im ... - deNIS - Bund.de

Der Schutz Kritischer Infrastrukturen –
Gemeinschaftsaufgabe von Staat und Wirtschaft im
Rahmen einer gesamtstaatlichen Notfallvorsorge
Dr. Wolfram Geier
Sicherheits- und Notfallvorsorge sind aufgrund der
komplexen und nahezu alle gesellschaftlichen Bereiche
durchdringenden Materie gesamtstaatliche
Aufgaben, an der alle relevanten gesellschaftlichen –
staatlichen, öffentlichen und privaten – Akteure partizipieren.
Dies trifft sowohl auf die vorsorgenden und
planerischen Maßnahmen im Rahmen der Zivilen
Verteidigung und damit des Zivilschutzes (vgl. hierzu
§ 1 Abs. 1 ZSG) zu als auch auf die präventiven
und vorsorgenden Aktivitäten zum Schutz der Bevölkerung
und ihrer Lebensgrundlagen vor Gefahren,
die durch extreme Naturereignisse, technisches und
menschliches Versagen oder aber bewusste soziale
Fehlhandlungen, wie Sabotage oder Anschläge, verursacht
werden.
Die Bevölkerung hoch entwickelter Gesell-
schaften, Hauptgegenstand und Auftragge-
ber staatlichen Handelns, ist heute mehr
denn je von technischen, ökonomischen,
sozialen und administrativen Dienstleis-
tungen und der Verfügbarkeit umfassender
infrastruktureller Versorgungsleistungen
abhängig.
Dies äußert sich in Einstellungen, die auf Knopfdruck
gesicherte Energie in Form von elektrischem Strom,
Gas und Mineralöl, ungestörten Zugang zu schnellen
Informationstechnologien und Kommunikationsnetzen,
beruflicher und private Mobilität mit allen Verkehrsträgern
einschließlich sicherer Lieferketten für
Nahrungsmittel und andere Verbrauchsgüter, sowie
Kritische Infrastruktur: Großbrand in einem Tanklager
Kritische Infrastruktur: Abflugebene des Flughafens Hamburg
ein grundsätzlich funktionierendes Gesundheitswesen,
stabile Regierungen und verlässliche Verwaltungen
erwarten und zur Verfügung gestellt haben
möchten. Etwas anderes erscheint kaum vorstellbar,
staatlich verordnete Stromabschaltung, oder Rationierung
von Trinkwasser und generelle Versorgungsengpässe
erinnern an Bilder aus einer anderen Welt.
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