Nationales Krisenmanagement im ... - deNIS - Bund.de
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Die konzeptionellen Grundlagen für alle institutionellen<br />
Weiterentwicklungen sind das Prinzip <strong>de</strong>r<br />
Subsidiarität und das Pr<strong>im</strong>at <strong>de</strong>r nationalen Reaktionsfähigkeit.<br />
Die Verantwortung für <strong>de</strong>n Schutz <strong>de</strong>r<br />
Bevölkerung muss bei <strong>de</strong>n Nationalstaaten bleiben,<br />
nur diese haben die notwendigen Kenntnisse <strong>de</strong>r regionalen<br />
Gegebenheiten. Auf <strong>de</strong>r Basis angemessener<br />
nationaler Ressourcen <strong>im</strong> Gesamtspektrum <strong>de</strong>r<br />
Heraufor<strong>de</strong>rungen müssen das Gemeinschaftsverfahren<br />
weiterentwickelt und ein wirkungsvolles Ressourcenmanagement<br />
in <strong>de</strong>r gegenseitigen Hilfeleistung<br />
verwirklicht wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Erfahrungen aus <strong>de</strong>n LÜKEX-Übungen<br />
haben gezeigt, dass subsidiär geprägte<br />
Strukturen in beson<strong>de</strong>rer Weise von über-<br />
greifen<strong>de</strong>n Netzwerken und einem intensi-<br />
ven Austausch aller Beteiligten leben.<br />
In <strong>de</strong>r internationalen Zusammenarbeit sollte daher<br />
<strong>de</strong>r Schwerpunkt zunächst nicht auf <strong>de</strong>r Durchführung<br />
großer europäischer Übungen mit einer Vielzahl<br />
von Mitgliedstaaten liegen, son<strong>de</strong>rn auf <strong>de</strong>m<br />
zielgerichteten Austausch von Erfahrungen, die aus<br />
<strong>de</strong>r Bewältigung realer Ereignisse und <strong>de</strong>n Erkenntnissen<br />
aus nationalen Übungen resultieren. Ein weiterführen<strong>de</strong>r<br />
Ansatz wäre die Initiierung eines stra-<br />
Herausfor<strong>de</strong>rungen für die Forschung<br />
Der Forschungsstand zur Gefahrenabwehr ist bislang<br />
von polizeilichen und militärischen Fragestellungen<br />
geprägt. Hier gilt es weiterzu<strong>de</strong>nken. Benötigt wer<strong>de</strong>n<br />
auch interdisziplinäre Forschungsprogramme,<br />
die alle Aspekte <strong>de</strong>r Gefahrenabwehr ab<strong>de</strong>cken. Eine<br />
weitere Forschungslücke besteht insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>r<br />
Bearbeitung <strong>de</strong>r so genannten „weichen Faktoren“<br />
<strong>de</strong>s <strong>Krisenmanagement</strong>s. Grundlegen<strong>de</strong> soziale Verän<strong>de</strong>rungen<br />
in mo<strong>de</strong>rnen Dienstleistungsgesellschaften,<br />
wie zum Beispiel Individualisierungsprozesse,<br />
Überalterung und abnehmen<strong>de</strong> Selbsthilfefähigkeiten,<br />
erfor<strong>de</strong>rn die verstärkte Berücksichtigung sozialer<br />
und katastrophenpsychologischer Aspekte in<br />
Übungen und bei Entscheidungsprozessen.<br />
„S<strong>im</strong>ulation Krisencenter“<br />
tegischen Forums auf europäischer Ebene, das nicht<br />
nur <strong>de</strong>n Erfahrungsaustausch för<strong>de</strong>rt, son<strong>de</strong>rn auch<br />
zur Verdichtung von Netzwerken beiträgt und die<br />
wechselseitige partielle Übungsbeteiligung koordiniert.<br />
Entsprechen<strong>de</strong> Konzepte wer<strong>de</strong>n in Deutschland<br />
vom <strong>Bund</strong>esamt für Bevölkerungsschutz und<br />
Katastrophenhilfe bereits entwickelt.<br />
Die gesamtgesellschaftliche Perspektive <strong>de</strong>s strategischen<br />
<strong>Krisenmanagement</strong>s erfor<strong>de</strong>rt die Bün<strong>de</strong>lung<br />
aller relevanten gefahrenabwehrübergreifen<strong>de</strong>n Informationen<br />
und Erkenntnisse. Die Aufbereitung<br />
und Darstellung entsprechend komplexer Lagebil<strong>de</strong>r,<br />
beispielsweise auf <strong>de</strong>r Ebene einer Lan<strong>de</strong>sregierung<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r <strong>Bund</strong>esregierung, setzen <strong>de</strong>n Einsatz<br />
informationstechnologischer Systeme zum Informationsmanagement,<br />
zur Lagedarstellung und zur<br />
prognostischen Lageentwicklung voraus. Gera<strong>de</strong> in<br />
<strong>de</strong>zentralen Strukturen erfor<strong>de</strong>rt dies einen ganzheitlichen<br />
Ansatz <strong>im</strong> Sinne <strong>de</strong>r Vernetzung individueller<br />
und vorhan<strong>de</strong>ner Teilsysteme.<br />
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