Nationales Krisenmanagement im ... - deNIS - Bund.de

Neben den genannten rechtlichen Aspekten gibt es
im Bereich der Ernährungsvorsorge auch materiellinvestive
Maßnahmen (Lagerhaltung) auf Bundesebene.
Die staatliche Notreserve im Nahrungsmittelbereich
besteht zum einen aus Getreide (so genannte
Bundesreserve Getreide); daraus soll im Krisenfall u.
a. Mehl für die Brotversorgung der Bevölkerung hergestellt
werden. Zum anderen werden im Rahmen
der so genannten Zivilen Notfallreserve (ZNR) Reis,
Erbsen und Linsen, Kondensmilch sowie Vollmilchpulver
eingelagert. Diese verbrauchsfertigen Nahrungsmittel
sollen im Krisenfall über Gemeinschaftsverpflegungseinrichtungen
vor allem an Verbraucher
in Ballungsregionen abgegeben werden.
Bei der Auswahl der Produkte spielt neben dem ernährungsphysiologischen
Aspekt vor allem die Lagerfähigkeit
eine Rolle. Die Nahrungsmittel müssen
relativ unempfindlich gegen Verderb sein und sich
verhältnismäßig lange lagern lassen, um die für den
Austausch der Ware entstehenden Kosten (Wälzungskosten)
möglichst niedrig zu halten.
Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
(BLE), eine nachgeordnete Dienststelle des BMELV,
nimmt sowohl im Bereich der Ernährungssicherstellung
als auch im Bereich der Ernährungsvorsorge
wichtige Aufgaben wahr. Diese umfassen die zentrale
Feststellung der Bestände, der Erzeugung und
des Verbrauchs ernährungs- und landwirtschaftlicher
Erzeugnisse sowie bestimmter Produktionskapazitäten.
Ferner erstellt die BLE zentrale Versorgungs- und
Bevorratungspläne. Zudem kauft, kontrolliert und
verkauft sie im Auftrag des BMELV die staatlichen
Nahrungsmittelnotvorräte.
Die staatlichen Notvorräte sind zur kurz-
fristigen Überbrückung von Engpässen in
der Versorgung gedacht. Hilfreich in sol-
chen Situationen sind natürlich auch pri-
vate Vorräte. Aus diesem Grund sollte jeder
daran denken, einen persönlichen Vorrat
an Lebensmitteln anzulegen.
Die staatliche Notreserve im Nahrungsmittelbereich: ein
Schüttlager der Bundesreserve Getreide
Zivile Notfallreserve: Sacklager mit Hülsenfrüchten und Reis
Ein solcher Vorrat macht sich selbst schon bei einem
längeren Stromausfall (z. B. im Münsterland 2005)
oder beim witterungsbedingten Abgeschnittensein
von der Lebensmittelversorgung durch Hochwasser
(z. B. Elbehochwasser 2002) oder Schnee bezahlt.
Empfehlungen zur privaten Lagerhaltung finden interessierte
Verbraucherinnen und Verbraucher im Internet
unter www.ernaehrungsvorsorge.de, einem Informationsportal
des BMELV und der Bundesländer.
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