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Nationales Krisenmanagement im ... - deNIS - Bund.de

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Bargeld hat in Deutschland – entgegen mancher, insbeson<strong>de</strong>re<br />

vor <strong>de</strong>r Euro-Umstellung geäußerten Vermutung<br />

– traditionell eine herausragen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung,<br />

wer<strong>de</strong>n doch nach wie vor etwa 65 Prozent <strong>de</strong>r Zahlungen<br />

<strong>im</strong> Einzelhan<strong>de</strong>l bar geleistet.<br />

Es ist davon auszugehen, dass vor allem<br />

<strong>im</strong> Krisenfall Bargeld für Geschäfte <strong>de</strong>s<br />

täglichen Lebens weiter an Be<strong>de</strong>utung ge-<br />

winnt und letztlich das einzig akzeptierte<br />

Zahlungsmittel ist. Die Bargeldversorgung<br />

ist <strong>de</strong>shalb für die Grundversorgung <strong>de</strong>r<br />

Bevölkerung von existenzieller Be<strong>de</strong>utung.<br />

Ein Unvermögen <strong>de</strong>r Kreditwirtschaft, in Krisensituationen<br />

von <strong>de</strong>r Bevölkerung abgefor<strong>de</strong>rte Geldbeträge<br />

unverzüglich bar auszahlen zu können, wür<strong>de</strong> die<br />

ökonomischen Folgen einer Krise weiter verschärfen<br />

und möglicherweise einen „Run“ auf Bargeld auslösen.<br />

Deutsche <strong>Bund</strong>esbank als „Quelle“ <strong>de</strong>s Bargel<strong>de</strong>s<br />

Die <strong>Bund</strong>esbank übern<strong>im</strong>mt <strong>im</strong> Bargeldkreislauf die<br />

Rolle <strong>de</strong>s Emittenten (Schaffung von Bargeld) und<br />

hält die zentralen strategischen Reserven (Vorratshaltung<br />

von Bargeld). Sie könnte daher als „Quelle“<br />

<strong>de</strong>r Bargeldversorgung in Deutschland bezeichnet<br />

wer<strong>de</strong>n. Sie bedient sich zur Erfüllung dieser Aufgabe<br />

eines über Deutschland verteilten Filialnetzes,<br />

in <strong>de</strong>m ausreichend Bargeldbestän<strong>de</strong> gehalten wer<strong>de</strong>n.<br />

Die <strong>Bund</strong>esbank stellt durch geeignete Maßnahmen<br />

sicher, dass dieses Filialnetz auch <strong>im</strong> Fall einer<br />

schweren Krise funktionsfähig bleibt. Die Funktionsfähigkeit<br />

bezieht sich hierbei in erster Linie auf die<br />

je<strong>de</strong>rzeitige Auszahlungsbereitschaft von Bargeld in<br />

<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Kreditwirtschaft benötigten Größenordnung.<br />

Die großflächige Verteilung <strong>de</strong>r Banknoten<br />

obliegt in Deutschland jedoch <strong>de</strong>r Kreditwirtschaft<br />

sowie <strong>de</strong>n von ihnen beauftragten privaten Wertdienstleistern.<br />

Die Banken stellen ihren Kun<strong>de</strong>n Bargeldbestän<strong>de</strong><br />

heutzutage überwiegend über Geldausgabeautomaten<br />

zur Verfügung; dies gilt auch für<br />

<strong>de</strong>n Krisenfall. Aus gutem Grund bestehen daher bei<br />

<strong>de</strong>n meisten Bargeldakteuren neben allgemeinen organisatorischen<br />

Maßnahmeplänen für Notfälle auch<br />

technische Vorkehrungen zur Absicherung dieser<br />

Geschäftsprozesse. Zur Vernetzung <strong>de</strong>r wichtigsten<br />

Bargeldakteure <strong>im</strong> Not- und Krisenfall wur<strong>de</strong> – unter<br />

Fe<strong>de</strong>rführung <strong>de</strong>r Deutschen <strong>Bund</strong>esbank – ein<br />

Kommunikationsnetzwerk aufgebaut. Die Unterstützung<br />

durch weitere staatliche Stellen zur Sicherstellung<br />

<strong>de</strong>s Bargeldkreislaufs <strong>im</strong> Krisenfall, z.B. durch<br />

die Polizei, ist hierbei wesentliche Voraussetzung.<br />

Auch <strong>im</strong> unbaren Zahlungsverkehr haben die Finanzdienstleister<br />

neben <strong>de</strong>r rein physischen Sicherung<br />

von zentralen Infrastrukturen eine Notfall- und<br />

Krisenplanung aufgebaut. Erste Priorität hat die je<strong>de</strong>rzeitige<br />

Verfügbarkeit von Zahlungsverkehrs- und<br />

Verrechnungssystemen mit <strong>de</strong>r zugehörigen leistungsfähigen<br />

Kommunikationsstruktur, um die Versorgung<br />

<strong>de</strong>s Marktes mit ausreichen<strong>de</strong>r Liquidität<br />

sicherzustellen. Die Notfallplanungen <strong>im</strong> <strong>de</strong>utschen<br />

Kreditgewerbe sehen sowohl organisatorische Maßnahmen<br />

für <strong>de</strong>n Katastrophenfall als auch technische<br />

Vorsorgemaßnahmen vor. So wer<strong>de</strong>n zum Beispiel<br />

die Zahlungssysteme durch entsprechen<strong>de</strong> hochgesicherte<br />

Zweit-Rechenzentren mit gleicher Technik<br />

und gespiegelten Daten abgesichert.<br />

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